Ausländische Fachkräfte müssen sich noch gedulden
Ab April können Ausländer Bildungsabschlüsse leichter prüfen lassen und möglicherweise bald in Deutschland ihren erlernten Beruf ausüben. Doch kein einziges Bundesland ist auf die Regelung
Ab Montag wird in Berlin ein neues Callcenter seine Arbeit aufnehmen. Elf Frauen und Männer werden Bürger beraten, die im Ausland Krankenschwester, Bauingenieur, Lehrer gelernt haben, in Deutschland aber ihren Beruf nicht ausüben dürfen und sich unter Niveau verdingen müssen vorbereitet.
Ihnen soll geholfen werden, die Stelle zu finden, die sich um die Anerkennung ihrer wirklichen Qualifikationen kümmern kann. Nein, kümmern muss. Das ist der Kern des sogenannten Anerkennungsgesetzes. Da mag eine Kammer, Innung oder Behörde in Anbetracht komplizierter Zeugnisse in Suaheli noch so seufzen, auf ein Anerkennungsverfahren hat ab sofort jeder Anspruch.
Der Rest ist Optimismus. Und der sollte bei den geschätzt 300.000 Betroffenen weiter reichlich vorhanden sein. Denn unter der Hotline, die Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) an diesem Freitag in Berlin zusammen mit einer Website mit gleichem Sinn vorstellt, werden nur relativ allgemeine Informationen bereitgehalten. Im Optimalfall wissen die englisch- und deutschsprachigen Berater, an wen und wohin sich die Bürger wenden müssen.