Arbeitsplatz dank Inklusionsgedanken
Sie seien noch nicht dort angekommen, wo sie sein wollen, aber auf dem besten Wege dorthin. So beschreibt Daniel Benzenhöfer, Geschäftsführer des Dienstleister-Unternehmens buw Münster, die Ambitionen der Firma, nach und nach Mitarbeiter mit Behinderungen einzustellen. „Das Thema Inklusion hat einen ganz hohen Stellenwert bei uns. Momentan sind 5,6 Prozent unserer Mitarbeiter in Münster behindert.“ Laut Benzenhöfer solle dieser Anteil in der Zukunft wachsen.
Zwei, die es bereits geschafft haben, sind Tanja Kerz und Nadine Bützow. Sie arbeiten im Callcenter des Unternehmens. Nadine Bützow hat eine Sehbehinderung, Tanja Kerz ist blind. „2001 hat die Sehbehinderung angefangen, 2007 habe ich eine Umschulung zur Telefonistin und Phonotypistin gemacht“, beschreibt Nadine Bützow. „Zwei Jahre war ich arbeitssuchend, bevor ich den Integrationsfachdienst eingeschaltet habe.“
Dieser Dienst bringt die Arbeitgeber und die Menschen mit Behinderung zusammen, wie Ludger Lünenborg vom Trägerverein Lernen fördern e.V. erklärt. „Wir schauen, wo die Interessen liegen und suchen die beste Lösung.“ Die hat auch Tanja Kerz bei buw gefunden. „Als ich 2005 erblindet bin, habe ich gedacht, dass war es jetzt. Schon vorher hat mich niemand eingestellt, weil ich Diabetes habe.“ Seit Januar arbeitet sie, genau wie Nadinge Bützow, in einem Bankenprojekt. Sie rufen Kunden der Bank an und fragen nach säumigen Zahlungen. Dafür haben die beiden eine extra Ausstattung bekommen. „Um die Technik und die Finanzierung haben sich die Agentur für Arbeit und das LWL-Integrationsamt gekümmert“, erklärt Ulrich Hubert, der Schwerbehindertenbeauftragte von buw. „Allein die Braillezeile, ein PC-Hilfsmittel, das die Informationen des Bildschirms in Blindenschrift wiedergibt, kostete 12 000 Euro.“
Auch für eine Kollegin im Rollstuhl wurden Türen verändert und Öffner eingebaut. Für rund 20 000 Euro. Eine gute Investition, wie Geschäftsführer Benzenhöfer findet. „Die war aber nur zusammen mit diesen Partnern möglich.“