Analyse: So beeinflusst das Wetter die Suchanfragen nach DAX 30-Unternehmen
Das Wetter beeinflusst den physischen und psychischen Zustand von Menschen. Doch inwieweit beeinflusst es auch das Interesse an Marken und Produkten? Dieser Frage ist die Unternehmensberatung BRAIN ONE (brain.performance.one) nachgegangen. Die Analyse zeigt, wie das Interesse an den DAX 30-Unternehmen bei Wetterveränderungen schwankt. Dafür hat das Beratungsorgan von PERFORMANCE ONE vier Jahre lang die Auswirkungen von Temperaturunterschieden, Niederschlag und Sonnenschein auf die Suchanfragen der 30 Konzerne untersucht.
29 der DAX 30-Unternehmen von Temperaturschwankungen beeinflusst
Demnach hat das Wetter Einfluss auf das Suchvolumen aller DAX 30-Konzerne: Bei Temperaturschwankungen ist HeidelbergCement der einzige Konzern, bei dem keine Veränderungen im Suchvolumen auftauchen. 15 der DAX 30-Unternehmen werden bei höheren Temperaturen hingegen häufiger im Netz gesucht. So ist bei Wirecard und BASF ein Aufschwung in Höhe von 1,2 Prozent zu erkennen. Das Interesse an Adidas sinkt an wärmeren Tagen hingegen um 2,8 Prozent und auch Siemens nimmt einen Rückgang von 2,7 Prozent hin, wenn die Temperatur steigt.
Interesse an BMW sinkt bei Niederschlag
Bei Niederschlag sind es vier Konzerne, bei denen das Wetter keine Veränderung auf das Suchvolumen aufweist – dazu zählen unter anderem die Münchener Rück und BASF. Die Hälfte aller analysierten Unternehmen erleiden einen Rückgang im Suchvolumen, wenn es regnet oder schneit. Am stärksten macht sich dies bei BMW bemerkbar: Das Interesse an dem bayerischen Fahrzeughersteller sinkt bei Niederschlag um 2,8 Prozent. Bayer hingegen erlebt bei Regen einen Aufschwung von 1,1 Prozent.
“Wenn es draußen ungemütlich wird und regnet oder schneit, erkälten sich in der Regel auch vergleichsweise viele Menschen. Dies kann erklären, wieso die Nachfrage nach dem Pharmakonzern Bayer zu dieser Zeit etwas hochgeht”, kommentiert Marco Butz, Co-Founder und Geschäftsführer von BRAIN ONE – The smart data member of PERFORMANCE ONE.
Lufthansa steigert Suchvolumen bei Sonnenschein
An sonnigen Tagen wird knapp die Hälfte der DAX 30-Konzerne überdurchschnittlich oft im Netz gesucht. Hier führt Lufthansa die Tabelle an: Die Fluggesellschaft generiert bei mehr Sonne knapp zwei Prozent mehr Suchanfragen als sonst. Auch RWE (1,7 Prozent) und Henkel (1,4 Prozent) profitieren von den warmen Strahlen. Ganz anders sieht es hingegen bei Siemens aus: Der Technologiekonzern erlebt bei Sonne einen Suchanfragen-Rückgang von 2,8 Prozent. Auch Adidas profitiert nicht von der Sonne: Das Interesse an dem Sportartikelhersteller sinkt an in diesem Fall um 2,7 Prozent.
“Dass mehr Menschen an sonnigen Tagen nach der Lufthansa und ihren Angeboten suchen, ist sehr spannend. So vermutet man doch eher, dass Verbraucher sich gerade an regnerischen Tagen in den warmen Süden wünschen. Vielleicht sehnen sich viele Menschen bei Sonnenschein aber auch einfach nach Urlaub, Strand und Meer”, kommentiert Marco Butz, Co-Founder und Geschäftsführer von BRAIN ONE – The smart data member of PERFORMANCE ONE.
Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass das Wetter einen messbaren Unterschied auf die Nachfrage nach DAX 30-Konzernen hat und dieser Einfluss bei jedem Unternehmen individuell ausfällt. Mit den richtigen Methoden können Unternehmen äußere Einflüsse auf ihr Geschäft erkennen und entsprechende Lösungen für dadurch entstehende Herausforderungen entwickeln. Wir von BRAIN ONE unterstützen unsere Kunden dabei mit KI, Machine Learning, Webscraping und APIs”, kommentiert Marco Butz, Co-Founder und Geschäftsführer von BRAIN ONE – The smart data member of PERFORMANCE ONE.
Zur Methodik:
Die Untersuchung wurde für die Zeit von Januar 2015 bis Januar 2019 mit Hilfe eines multivariaten Regressionsverfahrens in Python durchgeführt. Suchvolumina stammen aus Google Trends. Die historischen Wetterdaten wurden vom Deutschen Wetterdienst (DWD) erhoben. Das angewandte Modell verwendete Wochentag- und Monats-Fixed Effects. Alle hier präsentierten Ergebnisse sind statistisch hochsignifikant.