Konsumklima mit leichtem Dämpfer
Die Stimmung der Verbraucher zeigt im April dieses Jahres einen kleinen Dämpfer. Die Anschaffungsneigung kann ihr gutes Niveau nahezu halten. Dagegen müssen die Konjunktur- und Einkommenserwartung Einbußen hinnehmen. Der Gesamtindikator prognostiziert nach 5,9 Punkten im April für Mai einen Wert von 5,7 Punkten.
Höhere Preise, die Atomkatastrophe in Japan sowie sich ausweitende politische Unruhen in Nordafrika und Nahost lassen die Rahmenbedingungen für die Konsumenten im Augenblick nicht mehr ganz so erfreulich erscheinen. Dies äußert sich im April dieses Jahres vor allem in einer weniger optimistischen Konjunktur- und Einkommensstimmung. Die Anschaffungsneigung dagegen kann ihr gutes Niveau halten.
Konjunkturerwartung: trotz Rückgang weiter auf hohem Niveau
Nach etwas stärkeren Verlusten im Vormonat muss die Konjunkturerwartung im April vergleichsweise moderate Einbußen hinnehmen. Das Minus in diesem Monat beträgt 2,2 Punkte. Damit weist der Indikator aktuell 47,3 Zähler auf. Das Niveau ist trotz des leichten Rückgangs aber immer noch ausgesprochen hoch. Dies belegt auch der Vorjahresvergleich, der ein Plus von knapp 25 Zählern zeigt.
Der etwas stärker gewordene Gegenwind in der geopolitischen Großwetterlage hat bei der Konjunkturstimmung der Verbraucher seine Spuren hinterlassen. Neben den steigenden Energiepreisen sorgen vor allem die Atomkatastrophe in Japan und die sich ausweitenden Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten für Verunsicherung bei den Konsumenten. Gerade Deutschland als Exportnation ist in besonderer Weise auf ein ruhiges und sicheres weltwirtschaftliches Umfeld angewiesen. Die Ereignisse in Fukushima, aber auch in Libyen haben zuletzt offenbar für leichte Verunsicherung gesorgt und die überaus guten Rahmenbedingungen im Inland, wie beispielsweise die positive Entwicklung auf dem heimischen Arbeitsmarkt, überlagert. Dies zeigt auch zweite leichte Rückgang in Folge beim ifo-Geschäftsklimaindex.
Aber trotz der gestiegenen Risiken aus dem Ausland werden die wirtschaftlichen Aussichten für Deutschland weiter positiv gesehen. Die Prognosen für das Wachstum in diesem Jahr wurden zuletzt auf breiter Front nach oben revidiert. So haben beispielsweise die führenden Forschungsinstitute in ihrem kürzlich veröffentlichten Frühjahrsgutachten ihre Wachstumsprognose aus dem Herbst 2010 von 2,0 auf 2,8 Prozent heraufgesetzt.
Einkommenserwartung: moderate Verluste
Die zuletzt gesunkene Konjunkturerwartung zeigt auch bei der Einkommensstimmung ihre Spuren. Die Einkommenserwartung verliert im April 5,5 Punkte. Mit aktuell 35 Zählern liegt der Indikator trotzdem noch immer deutlich über seinem langjährigen Durchschnittswert von 0 Punkten.
Neben den weltwirtschaftlichen Risiken sind vor allem die zuletzt gestiegenen Preise für das gemäßigtere Einkommensklima verantwortlich. Rekordstände bei Benzin und Heizöl dämpfen die Kaufkraft der Konsumenten. So betrug im März dieses Jahres der Anstieg der Lebenshaltungskosten 2,1 Prozent, was nach Aussage des Statistischen Bundesamtes zu einem beträchtlichen Teil auf höhere Energiekosten zurückzuführen ist. Damit wird ein Teil der recht ansehnlichen Zuwächse bei den Löhnen und Gehältern wieder aufgezehrt. Rentner müssen in diesem Jahr reale Einkommenseinbußen hinnehmen, da der veranschlagte Anstieg der gesetzlichen Altersbezüge mit etwa 1 Prozent unter der Inflationsrate liegen wird.
Anschaffungsneigung: stabile Entwicklung
Im Gegensatz zu Einkommens- und Konjunkturerwartung zeigt sich die Anschaffungsneigung im April dieses Jahres nahezu unbeeindruckt. Der Indikator weist mit 34,2 Punkten fast exakt den gleichen Wert wie im Vormonat (34,3 Zähler) auf. Im Vorjahresvergleich verzeichnet der Indikator ein Plus von knapp 13 Punkten.
Damit kann der Indikator sein gutes Niveau trotz weniger guter Rahmenbedingungen behaupten. Vor allem die exzellente Inlandskonjunktur mit zunehmender Beschäftigung sorgt offenbar weiter für eine rückläufige Angst vor Jobverlust. Dies gibt Planungssicherheit gerade im Hinblick auf größere Anschaffungen und verhindert derzeit ein Abrutschen der Konsumneigung aufgrund steigender Inflationsgefahren. Denn die Erfahrung zeigt, dass zunehmende Preiserwartungen üblicherweise dämpfend auf die Anschaffungsneigung wirken.
Konsumklima: leichter Rückgang
Der Gesamtindikator prognostiziert für Mai 2011 einen Wert von 5,7 Punkten nach 5,9 Punkten im April. Damit erhält das Konsumklima den aufgrund der geopolitischen Lage erwarteten kleinen Dämpfer. Inwieweit sich dies zu einem Trend entwickeln kann, hängt in erster Linie vom weiteren Verlauf der weltweiten Rahmenbedingungen ab. Da die Voraussetzungen für eine gute Konsumkonjunktur im Inland selbst nach wie vor gegeben sind, dürfte der Konsum auch in den kommenden Monaten eine bedeutende Rolle spielen. Vor allem vor dem Hintergrund einer zu erwartenden Verlangsamung des Exportwachstums wird es wichtig sein, neben den Ausfuhren ein zweites starkes Standbein für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland zu haben.
Zur Studie
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie "GfK-Konsumklima MAXX" und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.
Höhere Preise, die Atomkatastrophe in Japan sowie sich ausweitende politische Unruhen in Nordafrika und Nahost lassen die Rahmenbedingungen für die Konsumenten im Augenblick nicht mehr ganz so erfreulich erscheinen. Dies äußert sich im April dieses Jahres vor allem in einer weniger optimistischen Konjunktur- und Einkommensstimmung. Die Anschaffungsneigung dagegen kann ihr gutes Niveau halten.
Konjunkturerwartung: trotz Rückgang weiter auf hohem Niveau
Nach etwas stärkeren Verlusten im Vormonat muss die Konjunkturerwartung im April vergleichsweise moderate Einbußen hinnehmen. Das Minus in diesem Monat beträgt 2,2 Punkte. Damit weist der Indikator aktuell 47,3 Zähler auf. Das Niveau ist trotz des leichten Rückgangs aber immer noch ausgesprochen hoch. Dies belegt auch der Vorjahresvergleich, der ein Plus von knapp 25 Zählern zeigt.
Der etwas stärker gewordene Gegenwind in der geopolitischen Großwetterlage hat bei der Konjunkturstimmung der Verbraucher seine Spuren hinterlassen. Neben den steigenden Energiepreisen sorgen vor allem die Atomkatastrophe in Japan und die sich ausweitenden Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten für Verunsicherung bei den Konsumenten. Gerade Deutschland als Exportnation ist in besonderer Weise auf ein ruhiges und sicheres weltwirtschaftliches Umfeld angewiesen. Die Ereignisse in Fukushima, aber auch in Libyen haben zuletzt offenbar für leichte Verunsicherung gesorgt und die überaus guten Rahmenbedingungen im Inland, wie beispielsweise die positive Entwicklung auf dem heimischen Arbeitsmarkt, überlagert. Dies zeigt auch zweite leichte Rückgang in Folge beim ifo-Geschäftsklimaindex.
Aber trotz der gestiegenen Risiken aus dem Ausland werden die wirtschaftlichen Aussichten für Deutschland weiter positiv gesehen. Die Prognosen für das Wachstum in diesem Jahr wurden zuletzt auf breiter Front nach oben revidiert. So haben beispielsweise die führenden Forschungsinstitute in ihrem kürzlich veröffentlichten Frühjahrsgutachten ihre Wachstumsprognose aus dem Herbst 2010 von 2,0 auf 2,8 Prozent heraufgesetzt.
Einkommenserwartung: moderate Verluste
Die zuletzt gesunkene Konjunkturerwartung zeigt auch bei der Einkommensstimmung ihre Spuren. Die Einkommenserwartung verliert im April 5,5 Punkte. Mit aktuell 35 Zählern liegt der Indikator trotzdem noch immer deutlich über seinem langjährigen Durchschnittswert von 0 Punkten.
Neben den weltwirtschaftlichen Risiken sind vor allem die zuletzt gestiegenen Preise für das gemäßigtere Einkommensklima verantwortlich. Rekordstände bei Benzin und Heizöl dämpfen die Kaufkraft der Konsumenten. So betrug im März dieses Jahres der Anstieg der Lebenshaltungskosten 2,1 Prozent, was nach Aussage des Statistischen Bundesamtes zu einem beträchtlichen Teil auf höhere Energiekosten zurückzuführen ist. Damit wird ein Teil der recht ansehnlichen Zuwächse bei den Löhnen und Gehältern wieder aufgezehrt. Rentner müssen in diesem Jahr reale Einkommenseinbußen hinnehmen, da der veranschlagte Anstieg der gesetzlichen Altersbezüge mit etwa 1 Prozent unter der Inflationsrate liegen wird.
Anschaffungsneigung: stabile Entwicklung
Im Gegensatz zu Einkommens- und Konjunkturerwartung zeigt sich die Anschaffungsneigung im April dieses Jahres nahezu unbeeindruckt. Der Indikator weist mit 34,2 Punkten fast exakt den gleichen Wert wie im Vormonat (34,3 Zähler) auf. Im Vorjahresvergleich verzeichnet der Indikator ein Plus von knapp 13 Punkten.
Damit kann der Indikator sein gutes Niveau trotz weniger guter Rahmenbedingungen behaupten. Vor allem die exzellente Inlandskonjunktur mit zunehmender Beschäftigung sorgt offenbar weiter für eine rückläufige Angst vor Jobverlust. Dies gibt Planungssicherheit gerade im Hinblick auf größere Anschaffungen und verhindert derzeit ein Abrutschen der Konsumneigung aufgrund steigender Inflationsgefahren. Denn die Erfahrung zeigt, dass zunehmende Preiserwartungen üblicherweise dämpfend auf die Anschaffungsneigung wirken.
Konsumklima: leichter Rückgang
Der Gesamtindikator prognostiziert für Mai 2011 einen Wert von 5,7 Punkten nach 5,9 Punkten im April. Damit erhält das Konsumklima den aufgrund der geopolitischen Lage erwarteten kleinen Dämpfer. Inwieweit sich dies zu einem Trend entwickeln kann, hängt in erster Linie vom weiteren Verlauf der weltweiten Rahmenbedingungen ab. Da die Voraussetzungen für eine gute Konsumkonjunktur im Inland selbst nach wie vor gegeben sind, dürfte der Konsum auch in den kommenden Monaten eine bedeutende Rolle spielen. Vor allem vor dem Hintergrund einer zu erwartenden Verlangsamung des Exportwachstums wird es wichtig sein, neben den Ausfuhren ein zweites starkes Standbein für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland zu haben.
Zur Studie
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie "GfK-Konsumklima MAXX" und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.