Konsumklima legt leicht zu
Die Verbraucherstimmung zeigt auch im Oktober dieses Jahres ein differenziertes Bild. Die Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung legten noch einmal leicht zu, während die Konjunkturerwartung ihre Talfahrt der vergangenen Monate fortsetzt. Der Gesamtindikator prognostiziert nach 5,2 Punkten im Oktober für November einen Wert von 5,3 Punkten.
In Bezug auf ihre Einkommensaussichten sowie die Anschaffungsneigung sind die Verbraucher nach wie vor optimistisch. Beide Indikatoren profitieren von der guten Beschäftigungslage und den Lohnsteigerungen in diesem Jahr. Sie sind in erster Linie für den leichten Anstieg des Konsumklimas verantwortlich. Die anhaltenden Diskussionen um die Staatsschuldenkrise sowie die drohende Insolvenz Griechenlands, die auch das Bankensystem belasten wird, verunsichern hingegen die Bevölkerung. Dementsprechend negativ bewerten sie die Konjunkturaussichten für die kommenden Monate. Der Indikator setzt seine Talfahrt der letzten zwei Monate weiter fort.
Konjunkturerwartung: Konjunkturängste nehmen zu
Der Rückgang der Konjunkturerwartung der Deutschen setzt sich auch im Oktober ungebremst fort. Nach dem Minus von knapp 9 Zählern im September verliert der Indikator noch einmal 11 Punkte und weist nun -6,2 Punkte auf. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt vor über zwei Jahren im August 2009 gemessen. Im Vorjahresvergleich steht derzeit ein Minus von mehr als 62 Punkten zu Buche.
Neben den langwierigen und kontroversen Diskussionen um eine Lösung der internationalen Schuldenkrise lässt die internationale Eintrübung des Konjunkturklimas – insbesondere in Europa – auch den Konjunkturoptimismus der Deutschen schwinden. Eine Reihe europäischer Staaten befindet sich bereits in der Rezession oder steht unmittelbar davor. Dies sowie die Tatsache, dass viele Staaten zur Konsolidierung ihrer Haushalte strikte Sparprogramme verabschiedet haben, wird künftig die Exportentwicklung Deutschlands beeinträchtigen. Die Furcht vor einem Übergreifen der Krise auf die Realwirtschaft in Deutschland lässt die Konjunkturerwartung der Bürger deutlich absinken.
Diesen Entwicklungen tragen auch die Wirtschaftsexperten Rechnung. So gehen die Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem kürzlich veröffentlichten Herbstgutachten davon aus, dass sich die Wachstumsdynamik im kommenden Jahr mit einem realen Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 0,8 Prozent deutlich verringern wird (nach 2,9 Prozent in diesem Jahr). Nach deren Einschätzung kann jedoch eine Rezession in Deutschland vermieden werden. Auch die Unternehmen sehen nicht mehr so optimistisch in die Zukunft, wie der Rückgang des ifo-Geschäftsklimaindex im Oktober zeigt.
Einkommenserwartung: leichter Zuwachs
Den ständig steigenden Konjunkturängsten zum Trotz kann die Einkommenserwartung der Deutschen im Oktober sogar leicht zulegen. Der Indikator verzeichnet ein Plus von 1,4 Punkten. Mit nun 36,5 Zählern liegt er damit in etwa auf Vorjahresniveau.
Eine gute Arbeitsmarktlage sowie spürbare Einkommenszuwächse der Beschäftigten sorgen derzeit für ausgezeichnete Rahmenbedingungen, um den Einkommensindikator auf hohem Niveau zu stabilisieren. Nach den aktuellen Prognosen im Herbstgutachten der Forschungsinstitute soll sich der Beschäftigungsaufbau, wenn auch etwas weniger dynamisch, im kommenden Jahr fortsetzen. Diese Aussichten verringern die Angst vor Jobverlust und steigern die Hoffnungen auf Einkommenszuwächse auch im nächsten Jahr. Hinzu kommt, dass sich die Inflation in den kommenden Monaten voraussichtlich etwas abschwächen wird, was wiederum positiv auf die Kaufkraft der Einkommen wirkt und entsprechend auch die Einkommensstimmung stützt.
Anschaffungsneigung: geringe Gewinne
Nach den moderaten Verlusten im Vormonat kann die Anschaffungsneigung im Oktober wieder leicht zulegen. Nach einem Plus von 1,5 Punkten weist der Indikator nun 31,2 Zähler auf. Damit liegt er knapp 9 Punkte über seinem entsprechenden Vorjahresniveau.
Neben den leicht gestiegenen Einkommensaussichten dürfte auch die gegenwärtige Schuldenkrise die Konsumneigung stützen. Die Diskussionen um die Stabilität der gemeinsamen Währung sowie der Banken haben das Vertrauen der Konsumenten in die Finanzmärkte erschüttert. Folglich sind sie momentan weniger geneigt, Geld auf die hohe Kante zu legen, wie auch die stark rückläufige Sparneigung beweist. Bei der Frage nach der Verwendung ihrer finanziellen Mittel tendieren sie folglich eher dazu, das Geld in werthaltige Anschaffungen, wie Immobilien oder längerlebige Gebrauchsgüter zu investieren, als es auf dem Finanzmarkt gegen eine ohnehin niedrige Verzinsung anzulegen.
Konsumklima: wieder leicht verbessert
Der Gesamtindikator prognostiziert für November einen Wert von 5,3 Punkten nach 5,2 Zählern im Oktober. Damit kann das Konsumklima trotz Krise und steigender Rezessionsängste sogar noch leicht zulegen.
Mit dieser Entwicklung festigt die Binnenkonjunktur ihren Ruf als wichtige Säule der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Denn die Exporte, die bislang die wichtigste Größe für das Wachstum in Deutschland waren, werden sich in den kommenden Monaten spürbar abschwächen. Damit wird es umso wichtiger, dass der Konsum seiner stabilisierenden Rolle gerecht wird. Angesichts der guten Arbeitsmarkt- und Einkommensentwicklung ist das ein durchaus realistisches Szenario.
Dies setzt allerdings voraus, dass die Bürger wieder mehr Vertrauen in die politischen Entscheidungsträger gewinnen und dass die anstehenden Probleme einer nachhaltigen Lösung zugeführt werden. Sollte das nicht gelingen, hätte dies sicherlich negative Wirkung auf die weitere Entwicklung der Konsumstimmung.
Zur Studie
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie "GfK-Konsumklima MAXX" und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.
In Bezug auf ihre Einkommensaussichten sowie die Anschaffungsneigung sind die Verbraucher nach wie vor optimistisch. Beide Indikatoren profitieren von der guten Beschäftigungslage und den Lohnsteigerungen in diesem Jahr. Sie sind in erster Linie für den leichten Anstieg des Konsumklimas verantwortlich. Die anhaltenden Diskussionen um die Staatsschuldenkrise sowie die drohende Insolvenz Griechenlands, die auch das Bankensystem belasten wird, verunsichern hingegen die Bevölkerung. Dementsprechend negativ bewerten sie die Konjunkturaussichten für die kommenden Monate. Der Indikator setzt seine Talfahrt der letzten zwei Monate weiter fort.
Konjunkturerwartung: Konjunkturängste nehmen zu
Der Rückgang der Konjunkturerwartung der Deutschen setzt sich auch im Oktober ungebremst fort. Nach dem Minus von knapp 9 Zählern im September verliert der Indikator noch einmal 11 Punkte und weist nun -6,2 Punkte auf. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt vor über zwei Jahren im August 2009 gemessen. Im Vorjahresvergleich steht derzeit ein Minus von mehr als 62 Punkten zu Buche.
Neben den langwierigen und kontroversen Diskussionen um eine Lösung der internationalen Schuldenkrise lässt die internationale Eintrübung des Konjunkturklimas – insbesondere in Europa – auch den Konjunkturoptimismus der Deutschen schwinden. Eine Reihe europäischer Staaten befindet sich bereits in der Rezession oder steht unmittelbar davor. Dies sowie die Tatsache, dass viele Staaten zur Konsolidierung ihrer Haushalte strikte Sparprogramme verabschiedet haben, wird künftig die Exportentwicklung Deutschlands beeinträchtigen. Die Furcht vor einem Übergreifen der Krise auf die Realwirtschaft in Deutschland lässt die Konjunkturerwartung der Bürger deutlich absinken.
Diesen Entwicklungen tragen auch die Wirtschaftsexperten Rechnung. So gehen die Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem kürzlich veröffentlichten Herbstgutachten davon aus, dass sich die Wachstumsdynamik im kommenden Jahr mit einem realen Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 0,8 Prozent deutlich verringern wird (nach 2,9 Prozent in diesem Jahr). Nach deren Einschätzung kann jedoch eine Rezession in Deutschland vermieden werden. Auch die Unternehmen sehen nicht mehr so optimistisch in die Zukunft, wie der Rückgang des ifo-Geschäftsklimaindex im Oktober zeigt.
Einkommenserwartung: leichter Zuwachs
Den ständig steigenden Konjunkturängsten zum Trotz kann die Einkommenserwartung der Deutschen im Oktober sogar leicht zulegen. Der Indikator verzeichnet ein Plus von 1,4 Punkten. Mit nun 36,5 Zählern liegt er damit in etwa auf Vorjahresniveau.
Eine gute Arbeitsmarktlage sowie spürbare Einkommenszuwächse der Beschäftigten sorgen derzeit für ausgezeichnete Rahmenbedingungen, um den Einkommensindikator auf hohem Niveau zu stabilisieren. Nach den aktuellen Prognosen im Herbstgutachten der Forschungsinstitute soll sich der Beschäftigungsaufbau, wenn auch etwas weniger dynamisch, im kommenden Jahr fortsetzen. Diese Aussichten verringern die Angst vor Jobverlust und steigern die Hoffnungen auf Einkommenszuwächse auch im nächsten Jahr. Hinzu kommt, dass sich die Inflation in den kommenden Monaten voraussichtlich etwas abschwächen wird, was wiederum positiv auf die Kaufkraft der Einkommen wirkt und entsprechend auch die Einkommensstimmung stützt.
Anschaffungsneigung: geringe Gewinne
Nach den moderaten Verlusten im Vormonat kann die Anschaffungsneigung im Oktober wieder leicht zulegen. Nach einem Plus von 1,5 Punkten weist der Indikator nun 31,2 Zähler auf. Damit liegt er knapp 9 Punkte über seinem entsprechenden Vorjahresniveau.
Neben den leicht gestiegenen Einkommensaussichten dürfte auch die gegenwärtige Schuldenkrise die Konsumneigung stützen. Die Diskussionen um die Stabilität der gemeinsamen Währung sowie der Banken haben das Vertrauen der Konsumenten in die Finanzmärkte erschüttert. Folglich sind sie momentan weniger geneigt, Geld auf die hohe Kante zu legen, wie auch die stark rückläufige Sparneigung beweist. Bei der Frage nach der Verwendung ihrer finanziellen Mittel tendieren sie folglich eher dazu, das Geld in werthaltige Anschaffungen, wie Immobilien oder längerlebige Gebrauchsgüter zu investieren, als es auf dem Finanzmarkt gegen eine ohnehin niedrige Verzinsung anzulegen.
Konsumklima: wieder leicht verbessert
Der Gesamtindikator prognostiziert für November einen Wert von 5,3 Punkten nach 5,2 Zählern im Oktober. Damit kann das Konsumklima trotz Krise und steigender Rezessionsängste sogar noch leicht zulegen.
Mit dieser Entwicklung festigt die Binnenkonjunktur ihren Ruf als wichtige Säule der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Denn die Exporte, die bislang die wichtigste Größe für das Wachstum in Deutschland waren, werden sich in den kommenden Monaten spürbar abschwächen. Damit wird es umso wichtiger, dass der Konsum seiner stabilisierenden Rolle gerecht wird. Angesichts der guten Arbeitsmarkt- und Einkommensentwicklung ist das ein durchaus realistisches Szenario.
Dies setzt allerdings voraus, dass die Bürger wieder mehr Vertrauen in die politischen Entscheidungsträger gewinnen und dass die anstehenden Probleme einer nachhaltigen Lösung zugeführt werden. Sollte das nicht gelingen, hätte dies sicherlich negative Wirkung auf die weitere Entwicklung der Konsumstimmung.
Zur Studie
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie "GfK-Konsumklima MAXX" und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.