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Energiepreiskrise – Reicht das Geld?

Jeder zweite Verbraucher befürchtet, in den nächsten zwölf Monaten bestimmte Kosten des eigenen Haushalts nicht mehr vollständig tragen zu können.
Die größte Sorge ist, dass das Geld für Elektrizität und Heizung knapp werden könnte © Creditreform Boniversum GmbH
 

Wie die aktuelle Verbraucherumfrage von Creditreform Boniversum zeigt, ist die Energiepreiskrise bei den Verbrauchern angekommen. Durch die staatlichen Hilfsprogramme sind die Auswirkungen aber bisher schwächer ausgefallen als befürchtet. Da die Energiepreise und die Lebenshaltungskosten in den letzten Monaten jedoch drastisch gestiegen sind, befürchten 50 Prozent der Befragten in den nächsten zwölf Monaten bestimmte Belastungen des eigenen Haushalts nicht mehr vollständig begleichen zu können. Hierzu gehören an erster Stelle die Strom- und Gasrechnungen, bei der 52 Prozent der Befragten Zahlungsschwierigkeiten befürchten. Dicht gefolgt von dringenden Anschaffungen für Haus und/oder Wohnung (51 Prozent) und Mietkosten (36 Prozent). Ein Großteil der Verbraucher geht zudem davon aus, den eigenen Lebensstandard zukünftig herabsetzen zu müssen (55 Prozent).

Auswirkungen der gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten

Über 80 Prozent der befragten Verbraucher gaben an, dass bei ihnen die Strom- und Gaspreise gestiegen sind. Die Stromrechnungen erhöhten sich im Durchschnitt um 36 Prozent. Die Gasrechnungen im Durchschnitt sogar um bis zu 42 Prozent. 

Jeder vierte Verbraucher (26 Prozent) gab an, schon jetzt negative Folgen der gestiegenen Lebenshaltungskosten für den eigenen Haushalt zu spüren. Die Dimensionen sind dabei unterschiedlich: Sie reichen von Zahlungsauffälligkeiten, wie aktuelle oder zukünftige Rechnungen nicht mehr bezahlen zu können oder bereits eine Mahnung erhalten zu haben (63 Prozent), über nachhaltige Zahlungsstörungen (weiche Negativmerkmale), wie z.B. eine „geplatzte“ Lastschrift oder mehrere Mahnungen (21 Prozent), bis hin zu harten Negativmerkmalen wie Inkassoverfahren oder gerichtliche Mahnverfahren (17 Prozent), die den Verbrauchern zu schaffen machen.

Finanzieller Stress für Verbraucher und dessen Folgen

Zudem wurden die Verbraucher befragt, ob sie in den letzten zwölf Monaten schon einmal das Gefühl hatten, dass ihnen die finanziellen Verbindlichkeiten über den Kopf wachsen könnten. Hier gaben über 20 Prozent der Befragten an, dass sie häufig dieses Gefühl hatten, also häufig „finanziellen Stress“ empfanden und weitere knapp 40 Prozent der Befragten gaben an, dass sie manchmal finanziellen Stress verspürten. 

Michael Goy-Yun, Geschäftsführer von Creditreform Boniversum GmbH, gibt folgenden Ausblick: 
„Auf lange Sicht kann es gravierende Auswirkungen auf die finanzielle Lage von Unternehmen haben, wenn Verbraucher einerseits weniger konsumieren, weil ihnen weniger Budget zur Verfügung steht oder andererseits über das vorhandene Budget hinaus konsumieren und die Rechnungen nicht bezahlen.“

Bei den befragten Verbrauchern spiegelt sich dieser Ausblick wider, da 55 Prozent damit rechnen, ihren Lebensstandard „nach unten“ anpassen zu müssen. Für viele bedeutet dies: Einschränkungen beispielsweise bei Restaurantbesuchen und bei der Urlaubsplanung, für nicht wenige geht es aber „ans Eingemachte“. Hier drohen Zahlungsschwierigkeiten und Überschuldung.