Fair Trade-Konzept für Hamburger Bio-Bäckerei Springer überzeugt Jury
Die Einführung von Fair Trade-Konzepten zahlt sich für ein Unternehmen aus, wie eine Potenzialanalyse von Studierenden der International School of Management (ISM) zeigt. Das Team von ISM-Professorin Dr. Nicole Fabisch schaffte es mit seinem Fair Trade Konzept für die Bio-Bäckerei Springer bereits im zweiten Jahr in Folge ganz oben aufs Podest des Hamburger Fair Trade Hochschulwettbewerbs „Hamburg! Handelt! Fair!“.
Das Gewinner-Team der ISM hatte in einer Markt- und Nutzeranalyse untersucht, ob für die Hamburger Bio-Bäckerei Springer die Einführung fair gehandelter Zutaten wie Pfeffer, Zimt oder Kakao erfolgversprechend wäre. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kaufbereitschaft der befragten Springer-Kundschaft durch die Einführung von Fair Trade-Produkten um bis zu 60 Prozent gesteigert werden könnten. „Durch das Projekt hatten wir die Möglichkeit, in enger Zusammenarbeit, einen ganzheitlichen analytischen und strategischen Blick auf ein Unternehmen zu werfen,“ erklärt Julius Klingelhöfer. Laut dem ISM-Master Studenten ging es dabei im Kern darum, die internen und externen Faktoren des Springer Bio-Backwerks zu verbinden und in einer neuen Marketingstrategie zu vereinen. „Für die Umsetzung haben wir ein emotionales und faktenorientiertes Konzept entworfen, welches die Menschen hinter den Rohstoffen von Springer in den Vordergrund rückt und aufzeigt, welche einzigartige Verbindung in Gestalt der Backwaren entsteht.“
Die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Fair Trade hat laut ISM-Studentin Lilly Jung einen tiefen Eindruck beim Gewinnerteam hinterlassen. Das Projekt habe ihnen gezeigt, dass Unternehmen durch nachhaltige Geschäftsmodelle nicht nur einen Beitrag für mehr Fairness im Handel leisten, sondern sogar erfolgreicher wirtschaften können: „Unsere Recherche im Rahmen des Hochschulwettbewerbs hat uns die Bedeutsamkeit des fairen Handels vor Augen geführt. Beispielsweise arbeiten allein in Ghana und der Elfenbeinküste über 1,5 Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen auf Kakaoplantagen. Unsere neuen Erkenntnisse haben uns motiviert, in Zusammenarbeit mit der Initiative „Hamburg macht dich fair“ den Fairen Handel in Hamburg bekannter zu machen. Das positive Feedback von Carl Springer hat uns besonders gefreut und optimistisch gestimmt, dass wir beim Unternehmen etwas nachhaltig in diese Richtung bewegen konnten.“
Geschäftsführer Carl Springer von der Springer Bio-Bäckerei zeigte sich in der Tat beeindruckt vom Projekt und dem Einsatz der ISM-Studierenden: "Sowohl die Zusammenarbeit als auch die Ergebnisse waren wirklich unglaublich," so Springer. "Das Konzept ist so praxisnah und sehr spezifisch auf unser Unternehmen hin ausgerichtet, so dass es wirklich etwas losgetreten hat bei uns." Auch Unternehmer und Jurymitglied Ole Keding lobte die Qualität der Beiträge und die Agenturleistungen aller Studierenden: „Von der wissenschaftlich basierten Analyse, zur Kreativität bis hin zur Liebe zum Detail. Da könnten sich manche Marketingagenturen eine Scheibe abschneiden!"
Für ISM-Professorin Prof. Dr. Nicole Fabisch ist der erste Platz auch eine Bestätigung für den immensen Einsatz „ihres“ studentischen Teams: „Die Studierenden müssen in ihrem Masterstudium bereits sehr viel leisten. Deshalb ist es keineswegs selbstverständlich, dass sie zusätzlich so viel Zeit und Energie in eine gute Sache wie das Fair Trade Projekt stecken. Für mich als Professorin war es großartig zu sehen, wie professionell die Studierenden ihre Beraterrolle angegangen sind und wie sie ihr Marketing-Know-how und kreative Ideen in das Konzept miteingebracht haben. Solche Erfahrungen – wie man konkret mit einem Unternehmen zusammenarbeitet und dabei als Team zusammenwächst – sind auch für den Einstieg ins Berufsleben Gold wert.“
Der Hamburger Hochschulwettbewerb „Hamburg! Handelt! Fair! – Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam für den Fairen Handel“ wird von der Fair Trade Stadt Hamburg (FTS HH) in Zusammenarbeit mit der Innovations Kontakt Stelle (IKS) Hamburg durchgeführt. Ziel des Wettbewerbs ist es, durch Marketing- und Kommunikationskonzepte sowie Potenzialanalysen bestehender oder neuer Sortimente den Fairen Handel sichtbarer zu machen, Studierende für das Thema zu sensibilisieren und die Zusammenarbeit von Unternehmen und Hochschulen zu stärken.