Weniger Gründerinnen
Während Frauen bereits vor der Pandemie weniger als 20 Prozent aller neuen Firmen anstießen, lag der Frauenanteil an im Handelsregister erfassten Gründungen im Jahr 2021 bei 16 Prozent. Das geht hervor aus einer neuen ifo-Studie.
Besonders stark ist der weibliche Gründungsanteil in westdeutschen, ländlichen Kreisen zurückgegangen. Außerhalb von Großstädten beträgt er in Westdeutschland nunmehr 13 Prozent - ein deutlicher Rückgang seit dem Spitzenwert von 17 Prozent im Jahr 2012. In Großstädten und ostdeutschen Landkreisen – Regionen mit besserer Kinderbetreuung – gründeten Frauen mehr neue Unternehmen, mit Anteilen von 19 Prozent und 14 Prozent im Jahr 2021.
In fast allen Branchen sank dabei der Anteil weiblicher Gründerinnen in den letzten Jahren. Insbesondere im High-Tech-Sektor, dem Geschäftsfeld mit dem höchsten Innovationspotential, gründen Frauen noch seltener.
„Als die Schulen geschlossen waren, haben vor allem die Frauen die zusätzliche Betreuung der Kinder geschultert. Dadurch ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch schwieriger geworden. Das kann die Bereitschaft, ein Unternehmen zu gründen, noch einmal reduziert haben,“ erklärt Elena Herold vom ifo Institut, eine der Autorinnen der Studie.
Die Studie untersucht Neueintragungen von Firmengründungen in das Handelsregister von 2005-2021 und ist entstanden in Zusammenarbeit mit infas 360. Die Daten enthalten vor allem GmbHs und Unternehmergesellschaften und konzentrieren sich damit auf Firmen mit einem überdurchschnittlichen Innovationspotential.