FFA legt Kinobilanz für das erste Halbjahr 2022 vor
Auch im ersten Halbjahr 2022 hatte die Corona-Pandemie auf den deutschen Kinomarkt deutliche Auswirkungen. Im ersten Halbjahr 2021 und 2020 von Mitte März bis Juni war praktisch kein regulärer Spielbetrieb möglich. 2022 konnten die Kinos dagegen von Anfang an öffnen – wenn auch unter teils strikten Zugangsbeschränkungen bis in den April hinein.
Im Vergleich mit 2019 – dem letzten Jahr mit normalem Kinobetrieb – ist die Zahl der Kinobesuche um 38,1 Prozent auf 33,2 Mio. gesunken, der Umsatz um 33,8 Prozent auf 305,7 Mio. Euro.
„Auf den ersten Blick sind das schlechte Zahlen, aber es gibt Hoffnung“, erklärt FFA-Vorstand Peter Dinges: „Hatten wir von Januar bis Mai im Vergleich zu 2019 bei den Ticketverkäufen deutliche Verluste, konnte im Juni sogar ein kleines Plus von 2,3 Prozent erreicht werden. Die Umsätze sind im Juni sogar um 14,2 Prozent gestiegen.“
Diese Umsatzsteigerung liegt zum Teil an den Eintrittspreisen, die im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 um 7,1 Prozent auf durchschnittlich 9,21 Euro gestiegen sind.
Der meistgesehene Film im ersten Halbjahr 2022 ist „Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse“ mit 2,9 Mio. verkauften Tickets. Meistgesehener deutscher Film ist „Wunderschön“, mit 1,5 Mio. verkauften Tickets auf Platz 6. Der Marktanteil deutscher Filme liegt nach 21,7 Prozent im Vorjahr im ersten Halbjahr 2022 bei 21,2 Prozent.
„Nach dem pandemiebedingten deutschen Marktanteil von 35,1 Prozent im Jahr 2020, als deutlich weniger Hollywood-Blockbuster gestartet sind, sehen wir nun, wie sich der deutsche Marktanteil erwartungsgemäß wieder auf dem Vor-Pandemieniveau von gut 20 Prozent einpendelt“, erläutert Peter Dinges. „Angesichts des Erfolgs von ‚Guglhupfgeschwader‘, der ja erst im August in die Kinos gekommen ist, und zahlreichen weiteren erfolgversprechenden deutschen Filmen im weiteren Verlauf des Jahres dürften 21,2 Prozent aber nicht das letzte Wort sein.“
Auch im dritten Pandemiejahr hat sich der Kinobestand in Deutschland insgesamt praktisch nicht verändert. „Vorerst erleichtert können wir feststellen, dass die Kinobranche die Pandemie bis jetzt ganz gut überstanden hat“, so Peter Dinges. „Wie 2020 und 2021 ist auch im ersten Halbjahr 2022 die Zahl der Kinos, der Standorte und der Leinwände weitestgehend konstant geblieben. Den staatlichen Hilfen sei Dank, die haben in dieser Hinsicht gut funktioniert. Wie es nach dem Auslaufen der Hilfen weitergeht, muss sich zeigen; schmerzliche Entwicklungen im zweiten Halbjahr 2022 können realistischerweise leider nicht ausgeschlossen werden. Nach dem Trend, den wir im ersten Halbjahr 2022 gesehen haben, bin ich allerdings vorsichtig optimistisch.“