Ukraine-Krieg verstärkt Lieferengpässe und Materialmangel
Die reale (preisbereinigte) Produktion im Produzierenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im März 2022 gegenüber Februar 2022 saison- und kalenderbereinigt um 3,9 % gesunken. Einen stärkeren Rückgang hatte es zuletzt zu Beginn der Corona-Krise im April 2020 gegeben (-18,1 % gegenüber März 2020). Im Vergleich zum März 2021 war die Produktion im März 2022 kalenderbereinigt 3,5 % niedriger. Infolge anhaltender Einschränkungen durch die Corona-Krise und des Kriegs in der Ukraine haben viele Unternehmen wegen gestörter Lieferketten nach wie vor Probleme beim Abarbeiten ihrer Aufträge. Laut dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung klagten im März 2022 gut 80 % der befragten Industrieunternehmen über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Das waren fast so viele wie im Dezember 2021, als der Anteil mit knapp 82 % auf einen neuen Höchststand gestiegen war.
Die Industrieproduktion (Produzierendes Gewerbe ohne Energie und Baugewerbe) ist im März 2022 gegenüber Februar 2022 saison- und kalenderbereinigt um 4,6 % gesunken. Innerhalb der Industrie sank die Produktion von Investitonsgütern um 6,6 %. Die Produktion von Vorleistungsgütern nahm um 3,8 % und die Produktion von Konsumgütern um 1,5 % ab. Außerhalb der Industrie lag die Energieerzeugung im März 2022 um 11,4 % niedriger als im Vormonat, nachdem sie im Februar 2022 deutlich gestiegen war (revidiertes Ergebnis: +4,1 % zum Januar 2022). Die Schwankungen sind dabei insbesondere auf Veränderungen innerhalb der Energierzeugung aus Windkraft zurückzuführen. Die Bauproduktion lag im März 2022 um 1,1 % höher als im Vormonat.
Für den Februar 2022 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg der Produktion von 0,1 % gegenüber Januar 2022 (vorläufiger Wert: +0,2 %).