Erzeugerpreise steigen deutlich
Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im November 2021 um 19,2 % höher als im November 2020. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war dies der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit November 1951 (+20,6 %). Gegenüber dem Vormonat stiegen die gewerblichen Erzeugerpreise um 0,8 %. Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie.
Starke Preissteigerungen bei allen Energieträgern
Die Energiepreise waren im November 2021 im Durchschnitt 49,4 % höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber Oktober 2021 stiegen diese Preise um 1,2 %. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hatten Erdgas in der Verteilung (+83,4 %) und elektrischer Strom (+48,0 %). Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 9,9 % höher als im November 2020 (+0,7 % gegenüber Oktober 2021).
Hohe Preissteigerungen bei den Vorleistungsgütern, vor allem bei Metallen, Sekundärrohstoffen und Holz
Vorleistungsgüter waren im November 2021 um 19,1 % teurer als ein Jahr zuvor. Gegenüber Oktober 2021 stiegen diese Preise um 1,1 %. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Vorleistungsgüter gegenüber dem Vorjahr hatten Metalle insgesamt mit einem Plus von 37,0 %. Hier stiegen die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen um 54,4 % und damit etwas weniger stark als in den vorangegangenen drei Monaten. Nichteisenmetalle und deren Halbzeug insgesamt kosteten 29,0 % mehr.
Besonders hoch waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei Sekundärrohstoffen (+79,1 %), Verpackungsmitteln aus Holz (+73,7 %) sowie Nadelschnittholz (+72,5 %), dessen Preise gegenüber dem Vormonat jedoch um 8,5 % nachgaben. Ein ebenfalls starkes Plus gegenüber dem Vorjahresmonat wiesen die Preise für Düngemittel und Stickstoffverbindungen mit +43,4 % auf (+12,4 % gegenüber Oktober 2021). Papier und Pappe kosteten 28,0 % mehr als ein Jahr zuvor, Futtermittel für Nutztiere waren 25,2 % teurer. Die Preise für chemische Grundstoffe stiegen um 24,7 %, für Getreidemehl um 19,8 %.
Preisanstieg bei Verbrauchsgütern vor allem durch gestiegene Preise für Öle und Fette
Die Preise für Verbrauchsgüter waren im November 2021 um 3,7 % höher als im November 2020 und stiegen gegenüber Oktober 2021 um 0,6 %. Nahrungsmittel waren 4,7 % teurer als im Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise für pflanzliche, nicht behandelte Öle (+59,0 %). Butter war 37,3 % teurer als ein Jahr zuvor. Allein gegenüber Oktober 2021 stiegen diese Preise um 19,5 %. Rindfleisch kostete 17,5 % mehr als im November 2020, Backwaren waren 3,9 % teurer als ein Jahr zuvor. Dagegen war Schweinefleisch billiger als im November 2020 (-5,8 %).
Die Preise für Gebrauchsgüter waren im November 2021 um 3,7 % höher als ein Jahr zuvor, insbesondere bedingt durch die Preisentwicklung für Möbel (+4,8 %). Investitionsgüter, wie beispielsweise Maschinen und Fahrzeuge, kosteten 3,6 % mehr. Besonders hoch war hier der Preisanstieg gegenüber November 2020 bei Metallkonstruktionen (+17,8 %).
Methodische Hinweise:
Der Index misst die Entwicklung der Preise für die im Bergbau, im Verarbeitenden Gewerbe sowie in der Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte. Berücksichtigt werden dabei alle Steuern und Abgaben auf die Produkte außer der Mehrwertsteuer. Er stellt damit die Preisveränderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses dar. Erhebungsstichtag ist jeweils der 15. des Berichtsmonats.