Supermärkte wachsen deutlich stärker als Discounter
Während die Mehrheit der Branchen des Einzelhandels wegen der Corona-Pandemie mit massiven Umsatzeinbußen kämpfen musste, verzeichnete der Lebensmitteleinzelhandel in der Krise Umsatzzuwächse. 2020 ist die Kundenfrequenz im Lebensmittelhandel deutlich zurückgegangen, die Menschen sind also weniger häufig zum Einkaufen gegangen, gleichzeitig hat sich der durchschnittliche Einkaufsbetrag deutlich erhöht. Davon haben vor allem die Anbieter mit großen Sortimenten profitiert, besonders die Supermärkte. Discounter und auch die Drogeriemärkte konnten auch vom Marktwachstum insgesamt profitieren, aber deutlich unterdurchschnittlich. Die Lebensmittel-Discounter* steigerten die Erlöse gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich rund 5,6 Prozent – jedoch nicht so stark wie die Supermärkte und großen Supermärkte*, deren Umsatz um 13,1 und 11,8 Prozent wuchs. Einen Vergleich der wichtigsten Kennzahlen der Lebensmitteldiscounter zeigt das aktuelle Dossier zu Lebensmittel-Discountern auf der Online-Statistik Datenbank handelsdaten.de des EHI.
Standort entscheidet
In Deutschland erwirtschafteten die Lebensmittel-Discounter im Jahr 2020 insgesamt 78,7 Milliarden Euro netto und betrieben zum 31. Dezember 2020 bundesweit rund 15.910 Filialen auf einer Verkaufsfläche von 12,84 Millionen Quadratmetern. Die sechs umsatzstärksten LEH-Discounter konnten ihre Umsätze gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 5,5 Prozent steigern. Bei der Expansion war Zurückhaltung angesagt, stattdessen wurden Filialen modernisiert und Standorte optimiert.
Top-Lebensmittel-Discounter
Lidl hält mit 27 Prozent den größten Marktanteil am deutschen Lebensmittel-Discountmarkt. 21,60 Milliarden Euro netto setzte das Unternehmen 2020 in rund 3.200 Filialen um. Aldi Süd und Aldi Nord mit rund 2.000 bzw. 2.200 Verkaufsstellen erwirtschafteten 16,4 bzw. 12,2 Milliarden Euro. Die Discount-Vertriebslinien der genossenschaftlich organisierten Handelszentralen von Edeka, Netto-Marken-Discount, und Rewe, Penny erwirtschafteten einen Umsatz von 14,55 Milliarden Euro (rund 4.200 Filialen) respektive 8,05 Milliarden Euro (2.200 Filialen).