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Deutsche und Dänen haben in der Krise ihre finanziellen Ausgaben am seltensten reduziert

Der Effekt der COVID-19-Pandemie auf Einstellungen, Verhalten und Präferenzen der Verbraucher gegenüber Finanzdienstleistungen.
Deutsche und Dänen haben in der Krise ihre finanziellen Ausgaben am seltensten reduziert © freepik / ipopba
 

In Zeiten der Corona-Krise hat sich das Verhalten und die Einstellung zu finanziellen Ausgaben verändert. Deutlich werden aber große regionale Unterschiede in den verschiedenen Märkten. Knapp drei von zehn Deutschen (28 Prozent) geben an, in den vergangenen sechs Monaten nicht lebensnotwendige Ausgaben aktiv reduziert zu haben. Nur die Dänen treffen diese Aussage noch seltener (20 Prozent). Unter Indonesiern sagen hingegen knapp drei Viertel (72 Prozent), ihre nicht lebensnotwendigen Ausgaben im letzten halben Jahr reduziert zu haben.

Auch für die Zukunft geben nur 45 Prozent der Deutschen an, ihre nicht lebensnotwendigen Ausgaben kürzen zu wollen. Das ist im internationalen Vergleich der niedrigste Wert. Unter Mexikanern sagen dies 90 Prozent, in Indonesien machen 87 Prozent diese Angabe, in Spanien 86 Prozent und in Italien 83 Prozent.

Dies sind Ergebnisse der aktuellen Studie "On the money: YouGov’s Global Banking & Finance Report 2021" der internationalen Data & Analytics Group YouGov, für die mehr als 18.500 Personen in 17 Märkten weltweit über ihre Einstellungen und ihr Verhalten in Bezug auf finanzielle Ausgaben und Banking befragt wurden.

Knapp die Hälfte der Deutschen bevorzugt auch in Krisenzeiten die Verwendung von Bargeld

46 Prozent der deutschen Befragten geben laut der Studie aktuell an, Bargeld als Zahlungsmittel zu bevorzugen. Nur die Mexikaner treffen diese Aussage noch häufiger (52 Prozent). Unter Chinesen sagen dies hingegen nur 10 Prozent, unter Dänen 13 Prozent. Jene Deutschen, die Bargeld bevorzugen, entsprechen einer älteren Zielgruppe: Ein Drittel (33 Prozent) ist über 60 Jahre alt, 25 Prozent sind zwischen 50 und 59 Jahre alt. Nur 12 Prozent sind 18 bis 29 Jahre alt (vs. 25 Prozent jener, die Bargeld nicht als bevorzugtes Zahlungsmittel verwenden).

Bargeldzahler sind mit digitalen Banking-Services skeptischer

Jene, die Bargeldzahlung bevorzugen, stehen auch anderen digitalen Banking-Services skeptischer gegenüber: Unter ihnen sagen zwei von fünf (40 Prozent), dass sie ihr Smartphone nicht für Online-Banking- benutzen (vs. 16 Prozent jener, die Barzahlung nicht bevorzugen). Die Gruppe der Barzahler gibt auch häufiger an, bei Online-Banking stets Sicherheitsbedenken zu haben (50 Prozent vs. 29 Prozent der Nicht-Barzahler).

Frieder Schmid, Head of Research Team - DACH bei YouGov Deutschland über das Whitepaper: „Unsere international vergleichenden Daten zeigen unter anderem, dass Deutschland beim bargeldlosen Bezahlen nicht nur auf dem europäischen, sondern auch auf dem weltweiten Markt einen hinteren Platz einnimmt. Andere Länder wie China, Dänemark oder auch Polen sind uns hierbei deutlich voraus. Die Studie gibt auch Aufschluss über die Einstellungen zu finanziellen Ausgaben während der COVID-Krise und zeigt, wie sich das Zahlungsverhalten in den letzten Monaten weltweit verändert hat. Die Ergebnisse des Reports können Finanzdienstleistern als Grundlage dafür dienen, die Bedürfnisse von Verbrauchern und Kunden besser zu verstehen und geeignete Strategien für das Durchschiffen der Pandemie zu entwickeln.“