Trendmonitor Deutschland: Online-Shopping boomt weiter
Zwei Drittel der Deutschen (67%) kaufen mindestens einmal pro Monat online ein; jeder fünfte Verbraucher (20%) sogar einmal pro Woche oder noch häufiger. Damit erreicht der Online-Handel in puncto Kauffrequenz mittlerweile fast das gleiche Niveau wie der stationäre Einzelhandel (außer Lebensmitteleinkäufe). In Zukunft wollen die Bundesbürger sogar noch häufiger online einkaufen.
Besonders beliebt beim Online-Shopping sind vor allem Kleidung und Schuhe (48%), Bahn- und Flugtickets (32%), Elektronik-Kleingeräte und Computer (31%) sowie Bücher und Hörbücher (30%).
Auch Weihnachtsgeschenke kauft aktuell mehr als jeder zweite Bundesbürger (55%) zumindest teilweise im Internet ein; jeder dritte sogar überwiegend oder fast ausschließlich. Lebensmittel (Trocken- oder Frischeprodukte) werden im Alltag hingegen erst selten regelmäßig online eingekauft (4%). Als Einkaufsplattformen nutzen die Deutschen am häufigsten Amazon.de (79%), Ebay.de (42%) und Otto.de (25%), gefolgt von Zalando.de (15%), Bonprix.de (14%), Mediamarkt.de und Lidl.de (je 12%). Jeder vierte Verbraucher (24%) nutzt zudem die Online-Shops einzelner Markenhersteller und 15 Prozentregionale Online-Marktplätze.
Dies sind Ergebnisse aus der der aktuellen Ausgabe des «Trendmonitor Deutschland» des Marktforschungsinstituts Nordlight Research zum Schwerpunktthema «Online-Shopping: Trends und
Potenziale». 1.067 Bundesbürger ab 14 Jahren aus Haushalten mit Internetanschluss wurden repräsentativ zu ihrem Online- und Offline-Einkaufsverhalten und zu ihren Einstellungen zum Online-Shopping befragt.
Überwiegend hohe Zufriedenheit mit Online-Einkaufsplattformen
61 Prozent der Online-Shopper sind mit ihren Online-Käufen insgesamt sehr zufrieden, wenn auch etwas weniger als bei Einkäufen im stationären Einzelhandel (66%). Die besten Kundenbewertungen unter den häufiger genutzten Shopping-Plattformen erhalten aktuell: Notebooksbilliger.de (77%
Top-Zufriedenheitsbewertungen), Ikea.de (76%), Douglas.de (74%), Thalia.de (72%), Amazon.de (71%) und Zalando.de (71%). Im Zufriedenheitsranking vergleichsweise schlechter schneiden beispielsweise Baur.de und H&M / hm.com/de ab (jeweils rund 56% Top-Nutzerurteile).
Bevorzugte Bezahlmethoden im Internet
Die beliebtesten Bezahlmethoden der Deutschen beim Online-Einkauf sind PayPal (56%), Kauf auf
Rechnung (41%) und Kreditkarten (26%). Vorkasse (6%) und andere Verfahren sind hingegen unbeliebt oder erst wenig bekannt.
Online-Shopping wird oft ambivalent erlebt
Knapp die Hälfte aller Konsumenten (45%) geben an, beim Online-Shopping manchmal ein schlechtes
Gewissen gegenüber dem stationären Einzelhandel zu haben. Sieben Prozent davon sogar häufig und 11 Prozent speziell denjenigen Einzelhändlern gegenüber, die sie persönlich kennen. Umgekehrt kaufen viele Bundesbürger zumindest gelegentlich ganz bewusst „offline“ ein, um den Einzelhandel vor Ort zu unterstützen. Öffentlich geäußerte Vorwürfe gegen den Online-Handel – wie schlechte Arbeitsbedingungen oder das wenig nachhaltige Wegwerfen von Retouren – sind mehr als drei Vierteln (78%) der Verbraucher bekannt. Die Mehrheit (62%) der Bundesbürger gesteht aber zu, dass diese Kritik für die eigene Online-Einkaufspraxis im Alltag keine Rolle spielt. Immerhin 38 Prozent geben aber auch an, aufgrund solcher Vorwürfe etwas weniger online einzukaufen, neun Prozent davon sogar deutlich weniger.
Zielgruppenunterschiede beim Online-Shopping
Auch wenn mittlerweile alle Bevölkerungsgruppen regelmäßig online shoppen, zeigt die Untersuchung auch wichtige Zielgruppenunterschiede. So zeigen Großstädter beispielsweise eine deutlich geringere
Gesamtzufriedenheit mit dem Online-Einkaufen als die Verbraucher aus ländlichen Regionen. Kritischer als jüngere Verbraucher äußert sich zudem die Generation „50plus“. Auch bei der Nutzung und Bewertung der einzelnen Verkaufsplattformen zeigen sich teils deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Zielgruppen.
Entwicklung der Frequenz von Online-Käufen und zukünftige Online-Kaufabsichten
46 Prozent der Bundesbürger geben an, aktuell häufiger online einzukaufen als noch in den vergangenen ein oder zwei Jahren. Ebenso viele (46%) in etwa gleich häufig und nur Prozent weniger.
Für die Zukunft hat mehr als ein Fünftel (22%) der Konsumenten vor, noch häufiger online einzukaufen als in klassischen Geschäften. 15 Prozent wollen hingegen ihre Online-Käufe eher reduzieren und wieder häufiger im stationären Handel einkaufen.
„Der Online-Handel hat auch für die Zukunft weitere Wachstumspotenziale, wenn auch nicht mehr in dem Ausmaß der frühen Wachstumsjahre“, sagt Thomas Donath, Geschäftsführer bei Nordlight Research. „Zugleich ist von einem weiter zunehmenden Wettbewerb unter den zahlreichen Verkaufsplattformen auszugehen.“
Chancen auch für den stationären Einzelhandel
Untersucht wurden in der Studie auch Unterschiede zwischen dem Online-Shopping und klassischen Offline-Käufen. Dabei zeigt sich unter anderem: der stationäre Einzelhandel tut gut daran, seine originären Stärken und Differenzierungsmerkmale – wie persönliche Beratung und Nähe, Einkaufserlebnis, Haptikerleben und unmittelbare Mitnehmbarkeit der Produkte – sorgfältig zu pflegen und auszubauen. Zudem gilt es Offline und Online-Kanäle entlang der Kundenerwartungen intelligent miteinander zu verknüpfen.
Weitere Studieninformationen
Der komplette «Trendmonitor Deutschland» zum aktuellen Schwerpunktthema «Online-Shopping:
Trends und Potenziale» mit umfangreichen weiteren Ergebnissen und vielen Zielgruppendifferenzierungen kann direkt über Nordlight Research bezogen werden.
Darüber hinaus bietet der «Trendmonitor Deutschland» auch ein regelmäßiges Basistracking mit
Trendanalysen in folgenden Produktfeldern: Smart Home, Smart Mobility / E-Mobility, Haushaltsrobotik, VR /AR, Telekommunikation, Medienkonsum, Social Media, Entertainment & Gaming, Banking & Insurance, Food, Health & Wellness sowie Travel und Mode & Beauty. Bekanntheit, Interesse, Kaufbereitschaft und Nutzung von Trendprodukten und Trendtechnologien werden hier seit Ende 2017 quartalsweise analysiert und nach zahlreichen soziodemographischen und psychographischen Merkmalen differenziert. Der «Trendmonitor Deutschland» ist im Ganzen oder in Form einzelner Themen-Reports erhältlich. Für Hersteller, Dienstleister und Werbungstreibende besteht im Rahmen des «Trendmonitor Deutschland» zudem die Möglichkeit, exklusiv themenbezogene Zusatzfragen zu stellen (Shuttle-System).