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Branchen und Länder mit der höchsten Inklusionsquote

Der Gesundheits-/Pharmasektor weltweit mit der höchsten Inklusions- und Diversitätsquote. Technologiebranche liegt deutlich abgeschlagen auf Platz 10.
Kantar | 20.09.2019
Kantar identifiziert im aktuellen Kantar Inclusion Index die Branchen und Länder mit der höchsten Inklusionsquote © Pixabay / Ernesto Eslava
 
Der von Kantar erstmalig veröffentlichte Inklusions- und Diversitätsindex basiert ausschließlich auf Mitarbeiter-Feedback aus der ganzen Welt. Im Rahmen des Kantar Inclusion Index wurden (bis dato) 18.000 Personen aus 14 Ländern befragt, die in 24 verschiedenen Branchen tätig sind. Damit will der Index einen neuen globalen Standard schaffen, der Fortschritte bei der Verwirklichung von Gleichstellung und Inklusion in der Arbeitswelt aufzeigt.

Ausschlaggebend für die kanadische Spitzenposition im Index ist eine nahezu ausgeglichene Geschlechterverteilung in Führungspositionen (über 40 Prozent Frauen). 65 Prozent der Kanadier meinen, dass ihre Unternehmen aktiv Inklusion und Diversität im Arbeitsalltag und in der Belegschaft fördern, unabhängig von deren Hintergrund. Die USA liegen dicht hinter Kanada.

Zu deren Stärken zählen ein nahezu ausgewogenes Geschlechterverhältnis, sowie eine 30 prozentige ethnische Repräsentanz in der Führungsebene. 63 Prozent glauben, dass ihre Unternehmen aktiv versuchen Inklusion und Diversität intern voranzutreiben, und 67 Prozent sind der Meinung, dass ihre Unternehmen alle Mitarbeiter unabhängig von ihrer Herkunft unterstützen. In beiden Ländern besteht dennoch weiterer Handlungsbedarf, denn 20 Prozent der Kanadier und 17 Prozent der Amerikaner, gaben an, dass sie im vergangenen Jahr von Mobbing betroffen waren.

Der Index umfasst zehn Branchen weltweit, wobei der Gesundheits- und Pharmasektor bezüglich Inklusion und Diversität am besten abschneidet. Die Geschlechter sind auf der Führungsebene gleichmäßig verteilt, 59 Prozent sind der Ansicht, dass ihre Unternehmen aktiv versuchen, Inklusion und Diversität voranzutreiben. Über 65 Prozent sind davon überzeugt, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter unabhängig von ihrer Herkunft unterstützen. Fast jeder fünfte Mitarbeiter (19 Prozent) konstatiert jedoch, im vergangenen Jahr gemobbt worden zu sein.

Weitere wichtige Ergebnisse aus dem Index


- 80 Prozent der Mitarbeiter weltweit haben Diskriminierung beobachtet oder selbst erlebt – aber nur jeder Dritte fühlt sich in der Lage dazu, den Vorgang an seine Personalabteilung zu eskalieren.
- Fast die Hälfte der Mitarbeiter (46 Prozent) glaubt, dass „wen man kennt“ die Karriere mehr vorantreibt als „was man weiß“.

Mobbing und Belästigung


- Fast jeder fünfte (19 Prozent) Mitarbeiter wurde im vergangenen Jahr am Arbeitsplatz gemobbt, untergraben oder schikaniert. Bei ethnischen Minderheiten steigt dieser Wert auf 23 Prozent und bei den als geschlechtlich nicht-binär identifizierenden Personen auf 24 Prozent.
- Brasilien, Mexiko und Singapur sind die Länder mit der höchsten, Italien, die Niederlande und Spanien mit der niedrigsten Mobbingrate am Arbeitsplatz.
- Mehr als jeder Dritte (35 Prozent) in der Spiel- und Glücksspielindustrie und nahezu jeder Dritte (32 Prozent) in der Medienbranche berichtet, persönlich Mobbing am Arbeitsplatz erfahren zu haben.

Geschlechterdynamik


- Mehr als ein Viertel (27 Prozent) der Frauen hat das Gefühl, fehl an ihrem Arbeitsplatz zu sein.
- Eine von fünf Frauen (20 Prozent) glaubt, dass sie weniger verdient als Kollegen in ähnlichen Positionen.
- LGBTQ+-identifizierende Personen machen nur 2 Prozent der Vorstandspositionen aus, weltweit liegt ihr Anteil insgesamt bei geschätzten 9 Prozent.
- Ein Viertel (24 Prozent) der LGBTQ+-Bevölkerung wurde im letzten Jahr am Arbeitsplatz gemobbt.
- Mehr als ein Drittel der LGBTQ+-Beschäftigten (36 Prozent) glaubt, dass es aufgrund der sexuellen Orientierung mit Hindernissen bei der beruflichen Entwicklung konfrontiert war.
- Mehr als die Hälfte der LGBTQ+-Personen leiden an anhaltendem hohen Stress, Angst und psychischen Gesundheitsproblemen am Arbeitsplatz.

Ethnische Minderheiten am Arbeitsplatz


- 11 Prozent der Beschäftigten, die zu einer ethnischen Minderheit gehören, glauben, dass sie am Arbeitsplatz aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit anders behandelt werden. 13 Prozent fühlen sich ausgegrenzt und 28 Prozent sind durchgehend ängstlich am Arbeitsplatz, was insbesondere auf ihre ethnische Zugehörigkeit zurückzuführen ist.
- Fast jeder Fünfte (19 Prozent) Arbeitnehmer glaubt, dass Kollegen einer ethnischen Minderheit bei der beruflichen Entwicklung in ihrem derzeitigen Unternehmen dadurch beeinträchtigt waren.

Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz


- Etwa ein Drittel der Beschäftigten (35 Prozent der Frauen / 37 Prozent der Männer) fühlt sich bei der Arbeit dauerhaft ängstlich – bei den Personen, die sich als geschlechtsneutral identifizieren, sind es 40 Prozent.
- 60 Prozent der Arbeitnehmer sind für die Betreuung ihrer Angehörigen verantwortlich. 38 Prozent sind der Meinung, dass die Verantwortung für die Betreuung dazu führt, dass sie sich in der Arbeit ausgeschlossen fühlen.

Mandy Rico, Global Director des Kantar Inclusion Index, kommentiert die Forschungsergebnisse: „Wenn Sie es mit Inklusion und Diversität in Ihrem Unternehmen ernst meinen, müssen Sie auch die Messung der Faktoren ernst nehmen. Diversität stellt eine Gegebenheit dar und ist dadurch leicht in Zahlen auszudrücken. Inklusion jedoch ist eine Handlung und war dadurch bisher viel schwieriger messbar.“ Rico erklärt weiter: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass noch viel getan werden muss, um Arbeitsplätze integrativer, vielfältiger und gleichberechtigter zu gestalten, vor allem in Bezug auf das Thema Ausgrenzung und Mobbing, das weltweit auf hohem Niveau fortbesteht. Wir sind überzeugt, dass der Kantar Inclusion Index schnell zum Branchenstandard für das Benchmarking aktueller I&D-Praktiken und die Messung von Fortschritten bei der Verwirklichung von Gleichstellung und integrativen Arbeitsweisen für fortschrittsbewusste Unternehmen werden kann.“

Die Benchmarking und Change Management Consulting Services im Rahmen des Kantar Inclusion Index ermöglichen es nun jedem Unternehmen, seine Unternehmenskultur konsequent zu messen, zu analysieren und dementsprechend zu handeln, einschließlich des Benchmarkings zum Vergleich seiner Leistung mit der des Branchen- oder Länderstandards. Weitere Ergebnisse des ersten Kantar Inclusion Index finden Sie auf https://hubs.ly/H0kK7Rf0.