Innovationsausgaben der deutschen Wirtschaft erreichen neuen Rekordwert
Insgesamt hat die deutsche Wirtschaft mit 158,8 Milliarden Euro zwei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (2015: 157,4 Milliarden Euro) für Innovationsvorhaben ausgegeben und damit auch mehr als je zuvor. Auch in den Jahren 2017 und 2018 wollen die Unternehmen zum Teil weiter kräftig in Innovationen investieren. Sowohl die Großunternehmen wie auch die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) haben ihre Innovationsausgaben im Jahr 2016 erhöht. Zugleich ist der Anteil der Unternehmen in Deutschland, die Forschung und Entwicklung (FuE) durchgeführt haben, gesunken.
Zu diesen zentralen Ergebnissen kommt die aktuelle Erhebung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, zum Innovationsverhalten der deutschen Wirtschaft im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Die Erhebung wird seit 1993 in Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte Sozialwissenschaft (infas) und dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) durchgeführt.
Erstmals seit vielen Jahren hat im Jahr 2016 der Anteil der Unternehmen, die Innovationen eingeführt haben, zugenommen. Die sogenannte Innovatorenquote – der Anteil der Unternehmen, die Produkt- oder Prozessinnovationen eingeführt haben – stieg von 35,2 Prozent auf 36,1 Prozent. „Dieser Anstieg ist alleine auf eine verstärkte Innovationstätigkeit in der Industrie zurückzuführen“, erklärt Prof. Dr. Bettina Peters, stellvertretende Leiterin des ZEW-Forschungsbereichs „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“.
Mit Blick auf die Innovationsausgaben der einzelnen Sektoren führt der Fahrzeugbau (52,4 Milliarden Euro) weiterhin die Rangfolge an. Obwohl das Budget in diesem Sektor nur leicht nach oben geschraubt wurde, stemmte der Fahrzeugbau somit im Jahr 2016 ein Drittel der gesamten Innovationsausgaben der deutschen Wirtschaft und mehr als die Hälfte der Innovationsausgaben in der Industrie. Zuwächse verzeichneten außerdem die Metallindustrie, der Maschinenbau und die Kunststoffverarbeitung. Die Elektro- sowie die Chemie- und Pharmaindustrie blieben nahezu unverändert bei ihren Innovationsbudgets aus dem Vorjahr. Mit einem Zuwachs von 3,9 Prozent im Jahr 2016 legten die Dienstleister überdurchschnittlich stark zu. Die Industrie gab im Jahr 2016 um 1,5 Prozent mehr für Innovationen aus.
Für das Jahr 2017 erwarten die Unternehmen hierzulande einen moderaten Anstieg der Innovationsausgaben insgesamt um 1,1 Prozent auf 160,5 Milliarden Euro. Für das Jahr 2018 ist ein größerer Sprung um 5,9 Prozent auf 170,0 Milliarden Euro geplant. Mit 2,1 Prozent haben die Großunternehmen ihre Innovationsausgaben im Jahr 2016 etwas stärker erhöht als KMU (plus 1,6 Prozent). Bemerkenswert ist, dass KMU für das Jahr 2017 mit minus neun Prozent deutlich weniger in Innovationen investieren wollen; für das Jahr 2018 planen KMU allenfalls geringe Zuwächse. Die Großunternehmen schlagen dagegen mit einem Wachstum von drei Prozent für 2017 sowie sieben Prozent für 2018 weiter einen expansiven Kurs ein. „Wenn diese Planzahlen tatsächlich umgesetzt werden, verschiebt sich das Gewicht bei den Innovationsausgaben in Richtung Großunternehmen“, sagt Bettina Peters.
Zugleich haben weniger Unternehmen in Deutschland FuE durchgeführt, ihr Anteil sank von 20,0 Prozent auf 17,4 Prozent. Vor allem KMU zogen sich aus FuE-Tätigkeiten zurück. „Da FuE für die Wettbewerbsfähigkeit von besonders großer Bedeutung ist, ist das keine gute Entwicklung. Daher kommen die Pläne der sich abzeichnenden Großen Koalition, eine steuerliche Förderung von FuE einzuführen, gerade zur rechten Zeit“, sagt Peters.
Bundesforschungsministerin Johanna Wanka sagt anlässlich der Innovationserhebung: „Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig vielfältige Anreize für Forschung und Innovationen gerade für kleine und mittlere Unternehmen sind. Mit unserem Zehn-Punkte-Programm ‚Vorfahrt für den Mittelstand‘ setzen wir genau da an und ermuntern mehr Unternehmen zu eigenen Innovationsanstrengungen. Zu einer guten Innovationspolitik gehören die Projektförderung und eine steuerliche Forschungsförderung. Das sind zwei sich ergänzende Säulen.“
Die „Innovationsintensität“, das heißt der Anteil der Innovationsausgaben am Umsatz der deutschen Wirtschaft, bewegte sich im Jahr 2016 nach wie vor auf dem Spitzenniveau von drei Prozent und blieb sowohl bei den Großunternehmen als auch bei den KMU unverändert. Die Unternehmen der deutschen Industrie stellten mit 4,7 Prozent einen neuen Rekord bei der Innovationsintensität auf, deutlich vor den Dienstleistern (1,3 Prozent). Die Innovationsintensität ist in der Elektroindustrie mit 10,7 Prozent am höchsten, gefolgt vom Fahrzeugbau (9,8 Prozent), der Chemie- und Pharmaindustrie (7,8 Prozent), den technischen Dienstleistungen (7,5 Prozent) und dem Maschinenbau (6,2 Prozent).
Der Anteil der innovationsaktiven Unternehmen, die bei ihren Innovationsaktivitäten (inkl. FuE-Aktivitäten) vom Staat gefördert wurden, lag im Jahr 2016 bei 16,5 Prozent, also bei etwas mehr als 21.000 Unternehmen insgesamt. Innovationsaktive Großunternehmen (28 Prozent) wurden dabei häufiger gefördert als innovationsaktive KMU (15,9 Prozent). Der Anteil der öffentlich geförderten innovationsaktiven Unternehmen erreichte im Jahr 2012 mit 18 Prozent einen Höchstwert und geht seither langsam zurück.
Zu diesen zentralen Ergebnissen kommt die aktuelle Erhebung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, zum Innovationsverhalten der deutschen Wirtschaft im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Die Erhebung wird seit 1993 in Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte Sozialwissenschaft (infas) und dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) durchgeführt.
Erstmals seit vielen Jahren hat im Jahr 2016 der Anteil der Unternehmen, die Innovationen eingeführt haben, zugenommen. Die sogenannte Innovatorenquote – der Anteil der Unternehmen, die Produkt- oder Prozessinnovationen eingeführt haben – stieg von 35,2 Prozent auf 36,1 Prozent. „Dieser Anstieg ist alleine auf eine verstärkte Innovationstätigkeit in der Industrie zurückzuführen“, erklärt Prof. Dr. Bettina Peters, stellvertretende Leiterin des ZEW-Forschungsbereichs „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“.
Mit Blick auf die Innovationsausgaben der einzelnen Sektoren führt der Fahrzeugbau (52,4 Milliarden Euro) weiterhin die Rangfolge an. Obwohl das Budget in diesem Sektor nur leicht nach oben geschraubt wurde, stemmte der Fahrzeugbau somit im Jahr 2016 ein Drittel der gesamten Innovationsausgaben der deutschen Wirtschaft und mehr als die Hälfte der Innovationsausgaben in der Industrie. Zuwächse verzeichneten außerdem die Metallindustrie, der Maschinenbau und die Kunststoffverarbeitung. Die Elektro- sowie die Chemie- und Pharmaindustrie blieben nahezu unverändert bei ihren Innovationsbudgets aus dem Vorjahr. Mit einem Zuwachs von 3,9 Prozent im Jahr 2016 legten die Dienstleister überdurchschnittlich stark zu. Die Industrie gab im Jahr 2016 um 1,5 Prozent mehr für Innovationen aus.
Großunternehmen investieren stärker in Innovationen
Für das Jahr 2017 erwarten die Unternehmen hierzulande einen moderaten Anstieg der Innovationsausgaben insgesamt um 1,1 Prozent auf 160,5 Milliarden Euro. Für das Jahr 2018 ist ein größerer Sprung um 5,9 Prozent auf 170,0 Milliarden Euro geplant. Mit 2,1 Prozent haben die Großunternehmen ihre Innovationsausgaben im Jahr 2016 etwas stärker erhöht als KMU (plus 1,6 Prozent). Bemerkenswert ist, dass KMU für das Jahr 2017 mit minus neun Prozent deutlich weniger in Innovationen investieren wollen; für das Jahr 2018 planen KMU allenfalls geringe Zuwächse. Die Großunternehmen schlagen dagegen mit einem Wachstum von drei Prozent für 2017 sowie sieben Prozent für 2018 weiter einen expansiven Kurs ein. „Wenn diese Planzahlen tatsächlich umgesetzt werden, verschiebt sich das Gewicht bei den Innovationsausgaben in Richtung Großunternehmen“, sagt Bettina Peters.
Zugleich haben weniger Unternehmen in Deutschland FuE durchgeführt, ihr Anteil sank von 20,0 Prozent auf 17,4 Prozent. Vor allem KMU zogen sich aus FuE-Tätigkeiten zurück. „Da FuE für die Wettbewerbsfähigkeit von besonders großer Bedeutung ist, ist das keine gute Entwicklung. Daher kommen die Pläne der sich abzeichnenden Großen Koalition, eine steuerliche Förderung von FuE einzuführen, gerade zur rechten Zeit“, sagt Peters.
KMU brauchen zusätzliche Innovationsanreize
Bundesforschungsministerin Johanna Wanka sagt anlässlich der Innovationserhebung: „Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig vielfältige Anreize für Forschung und Innovationen gerade für kleine und mittlere Unternehmen sind. Mit unserem Zehn-Punkte-Programm ‚Vorfahrt für den Mittelstand‘ setzen wir genau da an und ermuntern mehr Unternehmen zu eigenen Innovationsanstrengungen. Zu einer guten Innovationspolitik gehören die Projektförderung und eine steuerliche Forschungsförderung. Das sind zwei sich ergänzende Säulen.“
Die „Innovationsintensität“, das heißt der Anteil der Innovationsausgaben am Umsatz der deutschen Wirtschaft, bewegte sich im Jahr 2016 nach wie vor auf dem Spitzenniveau von drei Prozent und blieb sowohl bei den Großunternehmen als auch bei den KMU unverändert. Die Unternehmen der deutschen Industrie stellten mit 4,7 Prozent einen neuen Rekord bei der Innovationsintensität auf, deutlich vor den Dienstleistern (1,3 Prozent). Die Innovationsintensität ist in der Elektroindustrie mit 10,7 Prozent am höchsten, gefolgt vom Fahrzeugbau (9,8 Prozent), der Chemie- und Pharmaindustrie (7,8 Prozent), den technischen Dienstleistungen (7,5 Prozent) und dem Maschinenbau (6,2 Prozent).
Der Anteil der innovationsaktiven Unternehmen, die bei ihren Innovationsaktivitäten (inkl. FuE-Aktivitäten) vom Staat gefördert wurden, lag im Jahr 2016 bei 16,5 Prozent, also bei etwas mehr als 21.000 Unternehmen insgesamt. Innovationsaktive Großunternehmen (28 Prozent) wurden dabei häufiger gefördert als innovationsaktive KMU (15,9 Prozent). Der Anteil der öffentlich geförderten innovationsaktiven Unternehmen erreichte im Jahr 2012 mit 18 Prozent einen Höchstwert und geht seither langsam zurück.