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Mehrheit befürwortet digitale Schulbücher

77 Prozent der 14- bis 29-Jährigen befürworten in einer Umfrage, dass Schulen mehr in digitale Schulbücher investieren.
bitkom | 24.10.2017
Schulbücher auf Tablet oder Smartphone und nicht mehr als schwere Schinken im Schulranzen? Einige großen Schulbuchverlage bieten neben ihren herkömmlichen Printausgaben mittlerweile auch digitale Versionen ihrer Schulbücher an. Genutzt werden diese in Schulen aber noch recht wenig – obwohl die große Mehrheit der Bundesbürger deutliche Vorteile in der Digitalvariante des Schulbuchs sieht. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage unter 2.194 Personen ab 14 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom hervor. Demnach sagen mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Bundesbürger, dass Schulen mehr in digitale Schulbücher investieren sollten. Besonders verbreitet ist diese Ansicht unter den 14- bis 29-Jährigen. Hier sagen 77 Prozent, dass die Schulen dies tun sollten, davon sagt sogar knapp die Hälfte (46 Prozent), dass dies auf jeden Fall geschehen sollte. „Aktuelle Schulbücher als E-Books könnten interaktive Funktionen und multimediale Inhalte wie Videoclips und Animationen zur Veranschaulichung des Schulstoffs bieten. Trotz deutlicher Vorteile, wie zum Beispiel der leichten Verfügbarkeit und der deutlichen Entlastung der Schulranzen werden E-Books in Schulen noch recht wenig benutzt“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Obwohl digitale Medien längst auch zum Alltag der Jüngsten gehören, herrscht in der Schule meist noch die analoge Kreidezeit. Dabei erleichtern digitale Schulbücher nicht nur Schülern sondern auch Lehrern den Schulalltag – im wörtlichen Sinn. Auch individuelles Lernen je nach Lernfortschritt wird durch sie möglich.“

Als wichtigsten Vorteil der E-Books für die Schule sehen 65 Prozent der Befragten vor allem, dass die E-Books stets auf dem aktuellen Stand sind und laufend verbessert beziehungsweise korrigiert werden können. 53 Prozent sagen, dass dank digitalen Schulbüchern die lästige und gesundheitsschädigende Schlepperei im Schulranzen entfällt. Mehr als jeder zweite Befragte (51 Prozent) meint, dass digitale Schulbücher individuelles Lernen ermöglicht, weil Inhalte an den Lernfortschritt des einzelnen Schülers angepasst werden können. 38 Prozent sagen, dass es sich mit digitalen Schulbüchern besser lernt, da sie ein besseres Verständnis des Lerninhalts fördern. Lediglich 13 Prozent der Befragten sehen in keinem dieser Argumente einen Vorteil.

Jeder Siebte (15 Prozent) findet, dass digitale Schulbücher derzeit noch zu teuer sind. Digitale interaktive Schulbücher sind in der Produktion zwar deutlich aufwändiger als gedruckte Schulbücher. Dennoch ist mehr als jeder Zweite (53 Prozent) der Meinung, dass digitale Schulbücher anteilig nicht mehr Kosten dürfen als gedruckte Schulbücher. „Innovationen brauchen die entsprechenden Rahmenbedingungen. Das heißt: Schulen brauchen Investitionen, die den dringend erforderlichen Ausbau der technischen Infrastruktur und die Herstellung von qualitativen digitalen Bildungsinhalten gleichermaßen berücksichtigen“, so Berg.


Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 2.194 Personen ab 14 Jahren befragt.