In einer Welt der digitalen Medien und datenbasierten Online-Plattformen muss die Sozialtheorie völlig neu überdacht werden. Fünfzig Jahre nachdem Peter L. Berger und Thomas Luckmann ihren Klassiker „Die Gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit“ veröffentlicht haben, gehen zwei führende Medien- und Kommunikationsforscher, Nick Couldry und Andreas Hepp, erneut der Frage nach, wie die soziale Welt von Menschen „geschaffen“ wird. Im Zentrum steht allerdings eine Alltagswelt, die von digitalen Medien und Infrastrukturen durchdrungen ist. Wie verändert sich die soziale Welt, in der wir leben, wenn sie dermaßen auf digitalen Medien und Datenprozessierung fußt? Wie können wir die Konsequenzen dieser tiefgreifenden Mediatisierung für die Gesellschaft, aber auch die Qualität des individuellen Lebens fassen? Ausgehend von der Diskussion einer Vielzahl von Theorien und einer breiten Auswahl an empirischen Studien bietet dieses Buch eine differenzierte Darstellung, wie die „digitale Welt“ historisch entstanden ist und wohin die tiefgreifende Mediatisierung uns führt.
Fake News, PR-Skandal, Mainstream-Presse – diese Schlagworte kennzeichnen vor allem eines: den Vertrauensverlust der Öffentlichkeit in die Berichterstattung von Medien und Unternehmen. In einem nahezu unentwirrbaren Kommunikationsdschungel aus Medien, Internetportalen und sozialen Plattformen wird es nicht nur für Laien immer schwieriger, verlässliche und unseriöse Kommunikation voneinander zu unterscheiden.
So steigt die Anzahl derer, die professioneller Kommunikation mit Misstrauen begegnen und in ihr vor allem Einflussnahme oder gar Manipulation sehen. Aus den Augen gerät dabei oft, dass Deutschland über eines der freiheitlichsten und vielfältigsten Mediensysteme der Welt verfügt.
Das Buch diskutiert die Grenzen zwischen Manipulation und Kommunikation on- wie offline und zeigt, wie man schlampige und seriöse Meinungsmacher unterscheidet, welche Rolle Fakten spielen und wie Medien und Unternehmen dazu beitragen können, dass Glaubwürdigkeit in der medialen Debatte wieder einen Stellenwert bekommt.
Lügenpresse, Fake News, postfaktisches Zeitalter – Begriffe, die aktuell relevanter sind denn je. Obgleich Geschichten so alt sind wie die Menschheit selbst, hat besonders der Begriff des Narrativs vor dem Hintergrund der medialen Berichterstattung einen regelrechten Diskurs ausgelöst. Es gibt viele, die sich lautstark gegen die Medien aufbäumen, aber nur wenige, die die Thematik ganzheitlich betrachten.
In diesem Buch nimmt der Autor nicht nur auf realistische Art und Weise die Perspektive der Medien ein, sondern ergreift Partei für sie – mit einer umfassenden Bestandsaufnahme, die unterschiedlichste Disziplinen vereint. Aus Sicht eines studierten Philosophen und Kommunikationsexperten beleuchtet diese Verteidigungsschrift das Zusammenspiel von Narrativen und Emotionen in den Medien und schafft eine solide Basis für alle, die sich realitätsnah mit aktuellen Entwicklungen auseinandersetzen wollen.
Lügenpresse ist ein böses Wort, Philosophie und Kommunikationstheorien schwere Kost. Mit Beispielen aus der Praxis und mutigen Überlegungen bildet dieses Buch eine Brücke zwischen Theorie und Praxis, die aufschlussreiche Perspektiven und neue Denkanstöße bereithält. Der Autor scheut sich dabei nicht, klar Stellung zu beziehen – manchmal auch mit einem Augenzwinkern. Ein schwieriges Thema, das leicht zu lesen ist.
- Ströer erhielt Kaufangebote für die Kern-Sparte Außenwerbung und digitale Medien - Das Kerngeschäft erzielte 2024 bisher 661 Mio. Euro Umsatz und 306 Mio. Euro Ebitda - Die Aktie stieg nach Bekanntgabe der Verkaufspläne um fast 20 % auf 55,10 Euro
Der Außenwerber Ströer steht vor einer möglichen grundlegenden Veränderung seiner Unternehmensstruktur. Das Kölner Unternehmen prüft den Verkauf seiner Kern-Sparte, die sich auf Außenwerbung und digitale Medien spezialisiert hat. In einer offiziellen Mitteilung erklärte Ströer, indikative Angebote von verschiedenen Private-Equity-Investoren erhalten zu haben. Diese Angebote bewerten die Hauptsparte deutlich höher als die derzeitige Marktkapitalisierung des gesamten Unternehmens. Bisher gibt es jedoch keine verbindlichen Absprachen, und die Gespräche befinden sich noch in einer offenen Phase. Ein potenzieller Verkauf müsste außerdem von der Hauptversammlung genehmigt werden, berichtet das Manager Magazin.
Das Interesse an der Hauptsparte von Ströer ist nachvollziehbar, da diese einen wesentlichen Beitrag zum operativen Ergebnis leistet. In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 erzielte die Sparte einen Umsatz von 661 Millionen Euro und ein Ebitda von 306 Millionen Euro, was etwa drei Viertel des Gesamtergebnisses ausmacht. Trotz dieser starken operativen Leistung entfielen weniger als die Hälfte des Gesamtumsatzes des Konzerns auf diesen Geschäftsbereich. Interessenten wie KKR und Hellman & Friedman sollen laut Berichten an einem Kauf interessiert sein, wobei ein Erlös von rund vier Milliarden Euro erwartet wird.
Nach Bekanntwerden der möglichen Verkaufspläne reagierte die Börse prompt: Der Aktienkurs von Ströer stieg um knapp 20 % auf 55,10 Euro, bleibt aber weiterhin unter dem 12-Monats-Hoch von 67,65 Euro. Zu den größten Anteilseignern des Unternehmens zählen Udo Müller, Mitgründer und Co-CEO, Dirk Ströer sowie der aktivistische Investor ValueAct Capital. Sollte es zu einem Verkauf kommen, ist geplant, dass Udo Müller weiterhin eine führende Rolle in der Kern-Sparte übernehmen wird.
- US-Verbraucher geben 23 % weniger für Streaming-Abos aus als 2023 - 27,8 % der US-Nutzer klagen über „Streaming-Müdigkeit“ - Immer mehr US-Nutzer teilen ihre Abos, um Kosten zu sparen
In den USA geben Verbraucher zunehmend weniger Geld für Streaming-Dienste aus, berichtet Heise. Der durchschnittliche US-Bürger zahlte 2024 rund 42,38 US-Dollar pro Monat, was einen Rückgang von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Trotz der Vielzahl an verfügbaren Diensten, darunter Netflix, Disney+ und Hulu, berichten 27,8 Prozent der Nutzer von einer sogenannten „Streaming-Müdigkeit“. Dieses Gefühl der Überforderung entsteht durch die Vielzahl an Anbietern und deren ständig wechselnde Angebote. Trotzdem bleibt das Streaming von Videos ein beliebter Zeitvertreib, wobei der Durchschnittsnutzer täglich fast 4 Stunden damit verbringt.
Ein weiteres bemerkenswertes Phänomen ist der Anstieg des Teilens von Abonnements. Rund 26,5 Prozent der US-Nutzer gaben an, ihre Streaming-Zugangsdaten mit anderen zu teilen, um Kosten zu sparen. Diese Praxis könnte jedoch bald weniger verbreitet sein, da Anbieter vermehrt gegen das Teilen von Passwörtern vorgehen. Für Sparfüchse empfehlen Experten, die Anzahl der Abos zu reduzieren und stattdessen auf kostenlose Streaming-Angebote oder kurzzeitige Abos zurückzugreifen. Diese Strategie ermöglicht es, Inhalte zu konsumieren, ohne sich langfristig zu binden oder hohe Kosten zu verursachen.
In Deutschland zeigt sich ein ähnlicher Trend. Die Ausgaben für Streaming-Dienste sanken von 17,90 Euro im Jahr 2022 auf 15,70 Euro im Jahr 2023. Auch hier gehen Nutzer zunehmend dazu über, weniger für Streaming zu zahlen und auf kostengünstigere Alternativen zurückzugreifen. Der Trend des „Cord-Cutting“, also der Verzicht auf traditionelle Kabel-TV-Abonnements, setzt sich fort, besonders in den USA. Trotz dieser Veränderungen bleibt lineares Fernsehen mit 40,6 Prozent der Haushalte in den USA weiterhin eine wichtige Option, auch wenn es von Streaming zunehmend überholt wird.
- Durchschnittliche Sehdauer 2024 auf 171 Minuten pro Tag gesunken (-11 Min) - Junge Zielgruppe (14–49 Jahre) sieht nur noch 79 Minuten täglich fern - Der TV-Konsum ist seit dem Höchstwert 2011 (225 Min) stark rückläufig
Im Jahr 2024 ist die Fernsehnutzung in Deutschland erneut gesunken. Laut der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) verbringen die Menschen ab drei Jahren im Schnitt nur noch 171 Minuten täglich vor dem Fernseher – das sind elf Minuten weniger als im Vorjahr.
Besonders deutlich wird der Rückgang bei der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen, die lediglich durchschnittlich 79 Minuten pro Tag vor dem Fernseher verbringen. Im Gegensatz dazu tragen ältere Bevölkerungsgruppen, insbesondere Personen über 50 Jahre, weiterhin maßgeblich zur durchschnittlichen Sehdauer bei. Damit bleibt das lineare Fernsehen vor allem bei den älteren Generationen beliebt, während es bei jüngeren Zielgruppen zunehmend an Bedeutung verliert.
Der langfristige Abwärtstrend zeigt sich im Vergleich zu früheren Jahren deutlich: Während im Jahr 2011 die höchste tägliche Sehdauer von 225 Minuten erreicht wurde, ist dieser Wert seither kontinuierlich gesunken. Selbst der pandemiebedingte Anstieg im Jahr 2020 auf 220 Minuten konnte den allgemeinen Trend nicht umkehren.
Hat die herkömmliche Fernbedienung bald ausgedient? Ob mit Sprachbefehlen, Gesten oder dem Smartphone – deutsche TV-Nutzer sind offen für alternative Möglichkeiten, mit denen sie ihren Fernseher steuern können. Auf das größte Interesse stößt die Sprachsteuerung. Gut jeder dritte TV-Nutzer (30 Prozent) ab 14 Jahren würde seinen Fernseher in Zukunft gerne mit Worten bedienen. Aber auch Mobilgeräte sind ein beliebter Ersatz für die Fernbedienung. Jeder Vierte (25 Prozent) gibt den Wunsch an, sein Smartphone oder Tablet hierfür zu verwenden. 18 Prozent können sich eine Gestensteuerung anstelle des klassischen Tastendrucks vorstellen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Eine intuitive Bedienung des Fernsehers mit Sprachbefehlen oder Gesten erhöht die Benutzerfreundlichkeit der Geräte“, sagt Bitkom-Experte Timm Lutter. „Sie machen eine Fernbedienung früher oder später überflüssig.“ Laut Befragung sieht fast jeder Bundesbürger (99 Prozent) ab 14 Jahren fern.
Insbesondere bei jüngeren Zuschauern sind die intuitiven Bedienoptionen für Fernseher gefragt: In der Altersgruppe der 14- bis 29-jährigen TV-Nutzer würden knapp vier von zehn Personen (38 Prozent) gerne das Gerät per Sprachbefehl steuern, jeder Dritte (33 Prozent) per Mobilgerät und jeder Fünfte (20 Prozent) anhand von Gesten. „Die neue Generation der TV-Geräte ist bereits heute mit einer Steuerung per Sprachbefehl, Gesten oder Mobilgerät ausgestattet“, sagt Lutter. Internetfähige Streaming-Adapter wie der Amazon Fire TV Stick, Google Chromecast oder Apple TV ermöglichen zudem, auch ältere TV-Geräte aufzurüsten.
Trotzdem hängen viele weiterhin an der Fernbedienung: 86 Prozent der befragten TV-Nutzer geben an, dass sie auch in Zukunft das Gerät gerne per Fernbedienung steuern möchten. „Die Fernbedienung wird sicher nicht von heute auf morgen verschwinden, sondern zunächst durch die alternativen Bedienoptionen ergänzt. Langfristig wird die klassische Version mit reiner Tastendruck-Steuerung aber nicht überleben“, so Lutter.
Welche weiteren Trends prägen aktuell den Bewegtbild-Markt? Welche Rolle spielt das sich verändernde Zuschauerverhalten und welche Auswirkungen hat das für die Geschäftsmodelle? Nationale und internationale Marktteilnehmer tauschen sich in Berlin auf dem Bitkom NewTV Summit 2016 am 27. Januar 2016 darüber aus. Weitere Informationen zum Programm und Tickets unter www.newtv-summit.de.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.014 Bundesbürger ab 14 Jahren befragt, darunter 1.011 TV-Nutzer. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellung lautete: „Wie würden Sie Ihren Fernseher in der Zukunft gerne bedienen?“