Studie zur Metropolregion Stuttgart deckt Schwachstellen auf
Eine aktuelle Studie über die Innovationsfähigkeit der Metropolregion Stuttgart bestätigt die Spitzenposition der Unternehmen bei Wertschöpfung, Produktivität, Aufwand für Forschung und Entwicklung (FuE) sowie Patentanmeldungen, deckt aber auch deutliche Schwachstellen auf. Demnach sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nicht ausreichend auf den technologischen und demografischen Wandel eingestellt und damit teils weniger gut für die Zukunft gerüstet als die Unternehmen in vergleichbaren Metropolregionen München, Rhein-Ruhr und Sachsendreieck.
Die vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI erarbeitete, von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart beauftragte und von weiteren IHKs in Baden-Württemberg begleitete Studie fand heraus, dass viele KMU keine systematische Erarbeitung von neuen Betätigungsfeldern betreiben und bei der Suche nach neuen Märkten und Technologien zurückhaltend sind. Analysiert wurden Betriebe mit einer Mitarbeiterzahl von unter 500 Beschäftigten.
Im Vergleich zu den übrigen Metropolregionen laufen KMU der Metropolregion Stuttgart Gefahr, den Anschluss in Zukunfts- oder Hightech-Feldern wie neue Materialien, Optik, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik und Medizintechnik zu verlieren. Auch beim Einsatz neuer Verarbeitungstechnologien, wie beispielsweise für Leichtbau- oder Verbundwerkstoffe, liegen die KMU zurück.
Auch die weiter sinkende Anzahl von Patentanmeldungen von KMU - über 90 Prozent aller Patente melden Großunternehmen an - hat die Studie bestätigt. Hintergrund dieses Trends könnten mangelhafter Wissenstransfer von Großunternehmen Richtung kleiner und mittlerer Zulieferbetriebe sein oder, dass das erarbeitete Wissen aufgrund der hohen Marktmacht in die großen Unternehmen abfließt und dort patentiert wird. Dies bedeutet, dass die Innovationskraft der Metropolregion Stuttgart nicht in der Breite durch die vielen KMU abgestützt ist, sondern auf den Schultern einiger weniger Großunternehmen ruht. Hält diese Entwicklung an, könnten KMU in eine steigende Abhängigkeit von Konzernen geraten und bei Abwanderung von Innovations- und Produktionskapazitäten ihre Existenz gefährden, urteilt die IHK und sieht Handlungsbedarf.
"Die Studie gibt wertvolle Hinweise für alle, die sich um die Zukunftsfähigkeit der Metropolregion Stuttgart Gedanken machen. Das sind einmal die Verantwortlichen in den Betrieben selbst, das ist die Politik und das sind die Verbände und Organisationen wie die IHKs, die als Vermittler und Unterstützer der Unternehmen agieren", sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Andreas Richter. Gleichzeitig appelliert Richter, sich nicht auf Erreichtem auszuruhen. "Die dynamisch wachsenden Märkte in Asien und Amerika sind für unsere Industrie mit zwei Dritteln Exportanteil überlebenswichtig. Wir dürfen bei technologischen Entwicklungen nicht den Anschluss verlieren. Die Konkurrenz schläft nicht", so Richter. Bei Qualität und Termintreue von KMU haben sich laut Studie die vergleichbaren Metropolregionen bereits vor Stuttgart platziert.
Um den Zugang zu neuen Technologien und deren praktische Umsetzung im Unternehmen zu verbessern, benötigten die Betriebe Partner, Dienstleister, Berater, Formen des gegenseitigen Austauschs, Kooperationen sowie einen besseren Zugang zu Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen. Die Förderpolitik des Landes müsse überprüft und besser an den Bedürfnissen von KMU ausgerichtet werden, fordert die IHK. Förderangebote sollten auch auf organisatorische Maßnahmen, neue produktbegleitende Dienstleistungen und innovative Geschäftsmodelle anwendbar sein. Der Austausch zwischen technologie- oder branchenfremden Unternehmen und Forschungseinrichtungen müsse befördert und die mehr als 250 vorhandenen Cluster und Netzwerke im Land besser genutzt werden. Die IHK übt Kritik daran, dass das von den Kammern initiierte und vom Land schon begonnene Projekt "Kommunikationsportal Baden-Württemberg" zum Austausch zwischen innovativen Unternehmen und Hochschulen nach langjähriger Vorbereitung durch das Land mit dem Hinweis auf erhebliche Kostenrisiken letztes Jahr gestoppt worden ist. Die IHK setzt demnächst eine eigene "Semantische FuE-Suchmaschine" ein. Diese ermögliche den KMU, zielgenau Ansprechpartner für den Technologietransfer bei Forschungseinrichtungen zu finden.
Die vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI erarbeitete, von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart beauftragte und von weiteren IHKs in Baden-Württemberg begleitete Studie fand heraus, dass viele KMU keine systematische Erarbeitung von neuen Betätigungsfeldern betreiben und bei der Suche nach neuen Märkten und Technologien zurückhaltend sind. Analysiert wurden Betriebe mit einer Mitarbeiterzahl von unter 500 Beschäftigten.
Im Vergleich zu den übrigen Metropolregionen laufen KMU der Metropolregion Stuttgart Gefahr, den Anschluss in Zukunfts- oder Hightech-Feldern wie neue Materialien, Optik, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik und Medizintechnik zu verlieren. Auch beim Einsatz neuer Verarbeitungstechnologien, wie beispielsweise für Leichtbau- oder Verbundwerkstoffe, liegen die KMU zurück.
Auch die weiter sinkende Anzahl von Patentanmeldungen von KMU - über 90 Prozent aller Patente melden Großunternehmen an - hat die Studie bestätigt. Hintergrund dieses Trends könnten mangelhafter Wissenstransfer von Großunternehmen Richtung kleiner und mittlerer Zulieferbetriebe sein oder, dass das erarbeitete Wissen aufgrund der hohen Marktmacht in die großen Unternehmen abfließt und dort patentiert wird. Dies bedeutet, dass die Innovationskraft der Metropolregion Stuttgart nicht in der Breite durch die vielen KMU abgestützt ist, sondern auf den Schultern einiger weniger Großunternehmen ruht. Hält diese Entwicklung an, könnten KMU in eine steigende Abhängigkeit von Konzernen geraten und bei Abwanderung von Innovations- und Produktionskapazitäten ihre Existenz gefährden, urteilt die IHK und sieht Handlungsbedarf.
"Die Studie gibt wertvolle Hinweise für alle, die sich um die Zukunftsfähigkeit der Metropolregion Stuttgart Gedanken machen. Das sind einmal die Verantwortlichen in den Betrieben selbst, das ist die Politik und das sind die Verbände und Organisationen wie die IHKs, die als Vermittler und Unterstützer der Unternehmen agieren", sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Andreas Richter. Gleichzeitig appelliert Richter, sich nicht auf Erreichtem auszuruhen. "Die dynamisch wachsenden Märkte in Asien und Amerika sind für unsere Industrie mit zwei Dritteln Exportanteil überlebenswichtig. Wir dürfen bei technologischen Entwicklungen nicht den Anschluss verlieren. Die Konkurrenz schläft nicht", so Richter. Bei Qualität und Termintreue von KMU haben sich laut Studie die vergleichbaren Metropolregionen bereits vor Stuttgart platziert.
Um den Zugang zu neuen Technologien und deren praktische Umsetzung im Unternehmen zu verbessern, benötigten die Betriebe Partner, Dienstleister, Berater, Formen des gegenseitigen Austauschs, Kooperationen sowie einen besseren Zugang zu Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen. Die Förderpolitik des Landes müsse überprüft und besser an den Bedürfnissen von KMU ausgerichtet werden, fordert die IHK. Förderangebote sollten auch auf organisatorische Maßnahmen, neue produktbegleitende Dienstleistungen und innovative Geschäftsmodelle anwendbar sein. Der Austausch zwischen technologie- oder branchenfremden Unternehmen und Forschungseinrichtungen müsse befördert und die mehr als 250 vorhandenen Cluster und Netzwerke im Land besser genutzt werden. Die IHK übt Kritik daran, dass das von den Kammern initiierte und vom Land schon begonnene Projekt "Kommunikationsportal Baden-Württemberg" zum Austausch zwischen innovativen Unternehmen und Hochschulen nach langjähriger Vorbereitung durch das Land mit dem Hinweis auf erhebliche Kostenrisiken letztes Jahr gestoppt worden ist. Die IHK setzt demnächst eine eigene "Semantische FuE-Suchmaschine" ein. Diese ermögliche den KMU, zielgenau Ansprechpartner für den Technologietransfer bei Forschungseinrichtungen zu finden.