Euro-Risiken dämpfen Unternehmenserwartungen
"Die Wirtschaft in der Region steht aufgrund der stabilen Binnenkonjunktur und einer guten weltwirtschaftlichen Dynamik weiterhin auf soliden Beinen. Die schwierige konjunkturelle Lage in einigen europäischen Nachbarländern und die Unsicherheiten über die weiteren Lösungsschritte zur Bewältigung der Staatsschuldenkrise führen jedoch zu Korrekturen in den Erwartungen der Unternehmen. Die zuletzt zuversichtlichen Erwartungen der Unternehmen auf eine schnelle Bewältigung der Probleme im Euro-Raum wurden teilweise enttäuscht. Umso wichtiger ist es, dass Reformen zu mehr Wettbewerbsfähigkeit, gepaart mit konsequenter glaubhafter Konsolidierung in den Mitgliedsländern umgesetzt werden", kommentiert Dr. Ralf Geruschkat, Chefvolkswirt der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage unter rund 2.800 Mitgliedsunternehmen im Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreis sowie in der Stadt Frankfurt am Main. Das IHK-Geschäftsklima liegt aktuell bei 116 Punkten (ein Wert von 100 Zählern bildet die Grenze zwischen positiver und negativer Grundstimmung). Dies ist eine Verschlechterung um elf Zähler gegenüber der Vorumfrage.
Erwartungen. Die Unternehmen korrigieren aufgrund der bleibenden Unsicherheiten über den Ausgang der Staatsschuldenkrise im Euro-Raum ihre Erwartungen nach unten: Aktuell rechnen nur noch 22 Prozent der Unternehmen mit besseren Geschäften. In der Vorumfrage zum Frühsommer lag der Anteil bei 32 Prozent. Auch erwarten mehr Unternehmen als zuvor schlechtere Geschäfte. Dieser Anteil steigt von elf auf 18 Prozent.
Geschäftslage. Die aktuelle Geschäftslage gibt auf einem nach wie vor sehr guten Niveau nur leicht nach. Aktuell steht die Region noch immer auf konjunkturell stabilen Beinen. Etwas weniger Unternehmen als in der Vorumfrage berichten von guten Geschäften. Der Anteil sinkt von 43 auf 40 Prozent. Andererseits steigt der Anteil an Unternehmen mit aktuell schlechten Geschäften nur um einen Punkt.
Exporte. In der Exportwirtschaft fallen die Konjunkturerwartungen etwas gedämpfter aus als noch im Frühsommer. Die Unternehmen rechnen aufgrund der momentanen Unsicherheiten mit schlechteren Absatzmöglichkeiten in den (süd-) europäischen Nachbarländern; hierhin geht ein Großteil der regionalen Exporte. 14 Prozent der Betriebe erwarten daher geringere Ausfuhrzahlen in den nächsten Monaten; dies sind fünf Prozentpunkte mehr als in der Vorumfrage. Aufgrund der soliden Nachfrage aus den USA, Brasilien, Teilen Asiens und auch immer noch Chinas kann jedoch weiterhin mit einem leichten Zuwachs der Ausfuhren in den nächsten Monaten gerechnet werden. So gehen noch 23 Prozent der Unternehmen von steigenden Exportzahlen aus.
Investitionen. In den nächsten Monaten werden die Unternehmen weniger investieren als bisher. Plante im Frühsommer noch jedes vierte Unternehmen seine Investitionen auszuweiten, so trifft dies aktuell nur noch auf rund jeden fünften Betrieb zu. Hauptmotiv für die Investitionen ist der Ersatzbedarf. Aber auch in Produktinnovatio-nen, Rationalisierung und Kapazitätserweiterungen wird weiter investiert. 17 Prozent der Unternehmen wollen die Investitionsausgaben zurückfahren.
Beschäftigte. Die Aussichten für den Arbeitsmarkt bleiben stabil. Eine Mehrheit von 67 Prozent aller Unternehmen will ihre Mitarbeiterzahl unverändert beibehalten. Einziger Wermutstropfen: Planten im Frühsommer noch 23 Prozent der Unternehmen mit mehr Personal, so sind es aktuell nur noch 18 Prozent. Der Anteil an Unternehmen, die weniger einstellen wollen, hat sich nicht erhöht und hält sich seit der Vorumfrage konstant bei 15 Prozent.
Fachkräfte. Der Fachkräftemangel stellt für viele Unternehmen in der Region eine große Herausforderung dar. Derzeit können offene Stellen von einem Drittel der Unternehmen nicht adäquat besetzt werden. Mehr als 40 Prozent dieser Unternehmen suchen neue Fachkräfte, um altersbedingt ausscheidende Mitarbeiter zu ersetzen. Die Vorboten des demografischen Wandels werden also auch im Bezirk der IHK Frankfurt am Main immer spürbarer. Jedes dritte dieser Unternehmen benötigt geeignetes Personal zur Geschäftserweiterung. "Bei 44 Prozent der betroffenen Unternehmen in der Region könnte der Fachkräftemangel zu Wachstumseinbußen führen. Die Unternehmen sind bereits aktiv und wollen auch in Zukunft noch einiges tun, um hier gegenzusteuern", so Dr. Geruschkat. So wollen 47 Prozent verstärkt in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren, 38 Prozent setzen künftig auf mehr Ausbildungsplätze. Wichtiger Faktor ist auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Hier planen 36 Prozent der Unternehmen zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen. Ebenso viele Unternehmen setzen darauf, ihre Arbeitgeberattraktivität zu steigern, um im Wettbewerb um die besten Köpfe punkten zu können. "Was die Unternehmen jedoch zusätzlich dringend brauchen, sind flankierende Maßnahmen der Politik. So wünschen sich fast 60 Prozent eine bessere Ausbildungsreife der Schulabgänger, 44 Prozent einen weiteren Ausbau der Betreuungsinfrastruktur und 29 Prozent der Unternehmen wäre mit leichteren Beschäftigungsmöglichkeiten ausländischer Fachkräfte und Hochschulabsolventen geholfen", unterstreicht Dr. Geruschkat.
Branchen. Aufgrund der engen internationalen Verflechtung der Branche ist die Stimmung in der Industrie im Vergleich zur Vorumfrage gedämpfter. Das Geschäftsklima sinkt von 123 auf 102 Punkte. Ähnlich wie auch im Durchschnitt aller Branchen, fallen in der Industrie besonders die Erwartungen schlechter aus. Nur zehn Prozent gehen von besseren Geschäften in den nächsten Monaten aus. In der Vorumfrage lag der Anteil noch mehr als doppelt so hoch.
Auch die Stimmung in der Verkehrswirtschaft hat sich aufgrund der pessimistischeren Erwartungen für die nächsten Monate abgekühlt. Werden in der Industrie weniger Güter transportiert, nimmt die Nachfrage nach Transportleistungen ab. Mit besseren Geschäften rechnen noch 19 Prozent der Unternehmen, 28 Prozent gehen von schlechteren Entwicklungen aus.
Die Bauwirtschaft stemmt sich momentan als einzige Branche gegen den Trend sinkender Erwartungen und blickt deutlich optimistischer als zuvor in die Zukunft. Die Suche nach beständigen Wertanlagen in unsicheren Zeiten und niedrige Zinsen beflügeln die Bauwirtschaft, deren Geschäftsklima um zehn Punkte auf 122 Zähler steigt.
Die binnenwirtschaftlich geprägten Branchen wie das Gastgewerbe und der Handel bleiben aktuell aufgrund des robusten Arbeitsmarktes und der damit einhergehenden stabilen Konsumausgaben weiterhin eine wichtige Stütze der Konjunktur. Trotzdem sinkt das Geschäftsklima in beiden Branchen, denn auch hier trüben sich die Erwartungen über den weiteren Geschäftsverlauf aufgrund zurückhaltender Geschäftseinschätzungen ein.
Erwartungen. Die Unternehmen korrigieren aufgrund der bleibenden Unsicherheiten über den Ausgang der Staatsschuldenkrise im Euro-Raum ihre Erwartungen nach unten: Aktuell rechnen nur noch 22 Prozent der Unternehmen mit besseren Geschäften. In der Vorumfrage zum Frühsommer lag der Anteil bei 32 Prozent. Auch erwarten mehr Unternehmen als zuvor schlechtere Geschäfte. Dieser Anteil steigt von elf auf 18 Prozent.
Geschäftslage. Die aktuelle Geschäftslage gibt auf einem nach wie vor sehr guten Niveau nur leicht nach. Aktuell steht die Region noch immer auf konjunkturell stabilen Beinen. Etwas weniger Unternehmen als in der Vorumfrage berichten von guten Geschäften. Der Anteil sinkt von 43 auf 40 Prozent. Andererseits steigt der Anteil an Unternehmen mit aktuell schlechten Geschäften nur um einen Punkt.
Exporte. In der Exportwirtschaft fallen die Konjunkturerwartungen etwas gedämpfter aus als noch im Frühsommer. Die Unternehmen rechnen aufgrund der momentanen Unsicherheiten mit schlechteren Absatzmöglichkeiten in den (süd-) europäischen Nachbarländern; hierhin geht ein Großteil der regionalen Exporte. 14 Prozent der Betriebe erwarten daher geringere Ausfuhrzahlen in den nächsten Monaten; dies sind fünf Prozentpunkte mehr als in der Vorumfrage. Aufgrund der soliden Nachfrage aus den USA, Brasilien, Teilen Asiens und auch immer noch Chinas kann jedoch weiterhin mit einem leichten Zuwachs der Ausfuhren in den nächsten Monaten gerechnet werden. So gehen noch 23 Prozent der Unternehmen von steigenden Exportzahlen aus.
Investitionen. In den nächsten Monaten werden die Unternehmen weniger investieren als bisher. Plante im Frühsommer noch jedes vierte Unternehmen seine Investitionen auszuweiten, so trifft dies aktuell nur noch auf rund jeden fünften Betrieb zu. Hauptmotiv für die Investitionen ist der Ersatzbedarf. Aber auch in Produktinnovatio-nen, Rationalisierung und Kapazitätserweiterungen wird weiter investiert. 17 Prozent der Unternehmen wollen die Investitionsausgaben zurückfahren.
Beschäftigte. Die Aussichten für den Arbeitsmarkt bleiben stabil. Eine Mehrheit von 67 Prozent aller Unternehmen will ihre Mitarbeiterzahl unverändert beibehalten. Einziger Wermutstropfen: Planten im Frühsommer noch 23 Prozent der Unternehmen mit mehr Personal, so sind es aktuell nur noch 18 Prozent. Der Anteil an Unternehmen, die weniger einstellen wollen, hat sich nicht erhöht und hält sich seit der Vorumfrage konstant bei 15 Prozent.
Fachkräfte. Der Fachkräftemangel stellt für viele Unternehmen in der Region eine große Herausforderung dar. Derzeit können offene Stellen von einem Drittel der Unternehmen nicht adäquat besetzt werden. Mehr als 40 Prozent dieser Unternehmen suchen neue Fachkräfte, um altersbedingt ausscheidende Mitarbeiter zu ersetzen. Die Vorboten des demografischen Wandels werden also auch im Bezirk der IHK Frankfurt am Main immer spürbarer. Jedes dritte dieser Unternehmen benötigt geeignetes Personal zur Geschäftserweiterung. "Bei 44 Prozent der betroffenen Unternehmen in der Region könnte der Fachkräftemangel zu Wachstumseinbußen führen. Die Unternehmen sind bereits aktiv und wollen auch in Zukunft noch einiges tun, um hier gegenzusteuern", so Dr. Geruschkat. So wollen 47 Prozent verstärkt in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren, 38 Prozent setzen künftig auf mehr Ausbildungsplätze. Wichtiger Faktor ist auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Hier planen 36 Prozent der Unternehmen zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen. Ebenso viele Unternehmen setzen darauf, ihre Arbeitgeberattraktivität zu steigern, um im Wettbewerb um die besten Köpfe punkten zu können. "Was die Unternehmen jedoch zusätzlich dringend brauchen, sind flankierende Maßnahmen der Politik. So wünschen sich fast 60 Prozent eine bessere Ausbildungsreife der Schulabgänger, 44 Prozent einen weiteren Ausbau der Betreuungsinfrastruktur und 29 Prozent der Unternehmen wäre mit leichteren Beschäftigungsmöglichkeiten ausländischer Fachkräfte und Hochschulabsolventen geholfen", unterstreicht Dr. Geruschkat.
Branchen. Aufgrund der engen internationalen Verflechtung der Branche ist die Stimmung in der Industrie im Vergleich zur Vorumfrage gedämpfter. Das Geschäftsklima sinkt von 123 auf 102 Punkte. Ähnlich wie auch im Durchschnitt aller Branchen, fallen in der Industrie besonders die Erwartungen schlechter aus. Nur zehn Prozent gehen von besseren Geschäften in den nächsten Monaten aus. In der Vorumfrage lag der Anteil noch mehr als doppelt so hoch.
Auch die Stimmung in der Verkehrswirtschaft hat sich aufgrund der pessimistischeren Erwartungen für die nächsten Monate abgekühlt. Werden in der Industrie weniger Güter transportiert, nimmt die Nachfrage nach Transportleistungen ab. Mit besseren Geschäften rechnen noch 19 Prozent der Unternehmen, 28 Prozent gehen von schlechteren Entwicklungen aus.
Die Bauwirtschaft stemmt sich momentan als einzige Branche gegen den Trend sinkender Erwartungen und blickt deutlich optimistischer als zuvor in die Zukunft. Die Suche nach beständigen Wertanlagen in unsicheren Zeiten und niedrige Zinsen beflügeln die Bauwirtschaft, deren Geschäftsklima um zehn Punkte auf 122 Zähler steigt.
Die binnenwirtschaftlich geprägten Branchen wie das Gastgewerbe und der Handel bleiben aktuell aufgrund des robusten Arbeitsmarktes und der damit einhergehenden stabilen Konsumausgaben weiterhin eine wichtige Stütze der Konjunktur. Trotzdem sinkt das Geschäftsklima in beiden Branchen, denn auch hier trüben sich die Erwartungen über den weiteren Geschäftsverlauf aufgrund zurückhaltender Geschäftseinschätzungen ein.