INSM und WiWo präsentierten wissenschaftliches Städteranking
Kassel ist vor Leipzig und Erfurt Dynamiksieger des wissenschaftlichen Großstadt-Vergleichs der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der WirtschaftsWoche (WiWo). Unter den 50 einwohnerstärksten Städten in Deutschland hat sich keine andere im Zeitraum zwischen 2005 und 2010 am Arbeitsmarkt, bei wichtigen Sozialindikatoren sowie bei Wirtschaft und Wohlstand besser entwickelt, so die von Wissenschaftlern der IW Consult erstellte Studie. München ist – mit großem Abstand – vor Stuttgart und Münster Niveausieger des auf mehr als 90 sozio-ökonomischen Indikatoren basierenden INSM-WiWo-Städterankings 2011. Die Ergebnisse sind heute in Berlin vorgestellt worden.
In keiner deutschen Großstadt ist der Wohlstand höher und die Arbeitsmarktleistung insgesamt besser als in München. Hier verzeichnete man 2010 die niedrigste Arbeitslosenquote aller 50 Großstädte (5,6 Prozent). München könnte damit als erste deutsche Metropole zur Vollbeschäftigung zurückkehren. Die im Großstadtvergleich niedrigste Quote an Arbeitslosengeld-II-Empfängern ist zudem ein Indiz dafür, dass München auch Problemgruppen am Arbeitsmarkt in Beschäftigung bringen kann. INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr: „Ein zentraler Treiber für Beschäftigung und Wohlstand ist die enge Vernetzung von technischer Intelligenz und Wirtschaft in Wissens-Clustern im Umfeld der TU München. München zeigt, dass Beschäftigung und Wohlstand entstehen, wenn Bildung und Forschung systematisch in unternehmerische Wertschöpfungsprozesse überführt werden. Das beweist: Wirtschaftswachstum und das damit einhergehende Beschäftigungswachstum sind die beste Sozialpolitik.“
Überraschend hat sich in diesem Jahr Kassel an die Spitze des Dynamikvergleichs gesetzt. Am Arbeitsmarkt verzeichnete die nordhessische Stadt zwischen 2005 und 2010 insgesamt die stärksten Verbesserungen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze stieg hier um 13,9 Prozent – mehr als doppelt so stark wie in allen untersuchten Großstädten im Durchschnitt (plus 6,6 Prozent). Um 8,7 Prozentpunkte fiel in Kassel die Arbeitslosenquote. Henning Krumrey, stellvertretender Chefredakteur der WirtschaftsWoche: „Die Region Kassel hat mit VW und Daimler beachtliche industrielle Highlights zu bieten. Diese Unternehmen stehen für die exportstarke deutsche Industrie, die sich in Krisenzeiten sehr robust gezeigt hat.
Sie ist nach wie vor ein zentraler Beschäftigungsmotor in Deutschland. Wer noch vor Jahren behauptet hat, dass einer modernen Industriegesellschaft die Arbeit ausgehen könnte, ist eines Besseren belehrt worden. Zum Ende der Phase des „Jobless Growth“ haben auch die Arbeitsmarktreformen der vergangenen Jahre beigetragen.“
Im Schnitt fiel die Arbeitslosenquote trotz Krise in allen 50 untersuchten Großstädten um 4,5 Prozentpunkte. In keiner Stadt im Ranking ist sie in der Zeit von 2005 bis 2010 gestiegen. Über das gesamte Testfeld hinweg verbesserte sich auch die Altersbeschäftigungsquote. Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie wirbt für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und gibt Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche Politik. Die INSM wird von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie finanziert. Bei der Aufwärtsdynamik ragen die acht ostdeutschen Metropolen im Ranking heraus. Inzwischen finden sich am Tabellenende mehr Ruhrgebietsstädte als Städte aus den neuen Bundesländern, und erstmals hängt die rote Laterne tief im Westen der Bundesrepublik.
Sechs der acht ostdeutschen Großstädte landen unter den Top Ten mit der besten Arbeitsmarktentwicklung im Ranking. Alle acht gehören auch zur Spitzengruppe bei der Verbesserung der Altersbeschäftigungsquote. Diese an sich positive Entwicklung hat aber auch eine Kehrseite, die zur Gefahr für den Aufschwung Ost werden könnte. Nach der Wende haben viele junge Menschen die neuen Bundesländer verlassen. So ist Chemnitz Schlusslicht beim Altersquotienten, der das Verhältnis zwischen Jung und Alt wiederspiegelt. Nun, wo vor allem die Arbeitsmarktdaten einen selbst tragenden Aufschwung signalisieren, könnte ein Fachkräftemangel im Osten zur Wachstumsbremse werden. Verschärft wird das Problem durch den Umstand, dass viele Ost-Großstädte unter besonders hohen Schulabbrecher-Quoten zu leiden haben.
WiWo-Vize Henning Krumrey: „Hier ist eine Bildungsoffensive vonnöten, um möglichst vielen jungen Menschen die Weiterbildungsfähigkeit und damit die Chance auf den Berufseinstieg zu sichern. Auch die im Osten traditionell starke Infrastruktur der vorschulischen Betreuung muss in diese Offensive eingebunden werden.“
Mit guter Dynamik (Platz 9) präsentiert sich die Bundeshauptstadt. Berlin ist bei der Entwicklung der Jobversorgung unter den ersten zehn. Die Hauptstadt hat auch bei der Wirtschaftsleistung überdurchschnittlich zugelegt: Das Berliner BIP wuchs von 2005 bis 2010 um 17,3 Prozent. Im Mittel der 50 Großstädte waren es nur 10,5 Prozent: Platz 4 für die Hauptstadt.
INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr: „Berlin wird reicher und bleibt sexy. Allerdings signalisieren andere Indikatoren im Ranking, dass nicht alle an diesem Aufschwung teilhaben. So hat die Quote der Arbeitslosengeld-II-Empfänger in der Hauptstadt überdurchschnittlich stark zugenommen (Platz 40). Hoch ist mit 8,9 Prozent auch die Quote der Schulabbrecher.
Eine zentrale Herausforderung für den neuen rot-schwarzen Senat wird es sein, einerseits Katalysator für ein noch schneller wachsendes Berlin zu sein und gleichzeitigGesellschaftsschichten mit verfestigter Arbeitslosigkeit und vererbter Bildungsarmut mitzunehmen.“ Umfangreiche Presseinformationen mit ausführlich dargestellten Trends und Ergebnissen aus allen Bundesländern finden Sie hier zum Download:
www.insm-staedteranking.de/2011_downloads.html
Alle Ergebnisse der Studie sowie detaillierte Stärken-Schwächen-Profile aller
untersuchten Städte finden Sie im Internet unter www.insm-staedteranking.de und
www.wiwo.de.
Ansprechpartner:
Projektleitung INSM:
Florian von Hennet, Tel.: (030) 27877 174, E-Mail: hennet@insm.de.
Studienleitung IW Consult:
Michael Bahrke, Tel.: (0221) 4981 861, E-Mail: bahrke@iwkoeln.de.
WirtschaftsWoche:
Konrad Fischer, Tel.: (0211) 887 2130, E-Mail: konrad.fischer@wiwo.de
In keiner deutschen Großstadt ist der Wohlstand höher und die Arbeitsmarktleistung insgesamt besser als in München. Hier verzeichnete man 2010 die niedrigste Arbeitslosenquote aller 50 Großstädte (5,6 Prozent). München könnte damit als erste deutsche Metropole zur Vollbeschäftigung zurückkehren. Die im Großstadtvergleich niedrigste Quote an Arbeitslosengeld-II-Empfängern ist zudem ein Indiz dafür, dass München auch Problemgruppen am Arbeitsmarkt in Beschäftigung bringen kann. INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr: „Ein zentraler Treiber für Beschäftigung und Wohlstand ist die enge Vernetzung von technischer Intelligenz und Wirtschaft in Wissens-Clustern im Umfeld der TU München. München zeigt, dass Beschäftigung und Wohlstand entstehen, wenn Bildung und Forschung systematisch in unternehmerische Wertschöpfungsprozesse überführt werden. Das beweist: Wirtschaftswachstum und das damit einhergehende Beschäftigungswachstum sind die beste Sozialpolitik.“
Überraschend hat sich in diesem Jahr Kassel an die Spitze des Dynamikvergleichs gesetzt. Am Arbeitsmarkt verzeichnete die nordhessische Stadt zwischen 2005 und 2010 insgesamt die stärksten Verbesserungen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze stieg hier um 13,9 Prozent – mehr als doppelt so stark wie in allen untersuchten Großstädten im Durchschnitt (plus 6,6 Prozent). Um 8,7 Prozentpunkte fiel in Kassel die Arbeitslosenquote. Henning Krumrey, stellvertretender Chefredakteur der WirtschaftsWoche: „Die Region Kassel hat mit VW und Daimler beachtliche industrielle Highlights zu bieten. Diese Unternehmen stehen für die exportstarke deutsche Industrie, die sich in Krisenzeiten sehr robust gezeigt hat.
Sie ist nach wie vor ein zentraler Beschäftigungsmotor in Deutschland. Wer noch vor Jahren behauptet hat, dass einer modernen Industriegesellschaft die Arbeit ausgehen könnte, ist eines Besseren belehrt worden. Zum Ende der Phase des „Jobless Growth“ haben auch die Arbeitsmarktreformen der vergangenen Jahre beigetragen.“
Im Schnitt fiel die Arbeitslosenquote trotz Krise in allen 50 untersuchten Großstädten um 4,5 Prozentpunkte. In keiner Stadt im Ranking ist sie in der Zeit von 2005 bis 2010 gestiegen. Über das gesamte Testfeld hinweg verbesserte sich auch die Altersbeschäftigungsquote. Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie wirbt für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und gibt Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche Politik. Die INSM wird von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie finanziert. Bei der Aufwärtsdynamik ragen die acht ostdeutschen Metropolen im Ranking heraus. Inzwischen finden sich am Tabellenende mehr Ruhrgebietsstädte als Städte aus den neuen Bundesländern, und erstmals hängt die rote Laterne tief im Westen der Bundesrepublik.
Sechs der acht ostdeutschen Großstädte landen unter den Top Ten mit der besten Arbeitsmarktentwicklung im Ranking. Alle acht gehören auch zur Spitzengruppe bei der Verbesserung der Altersbeschäftigungsquote. Diese an sich positive Entwicklung hat aber auch eine Kehrseite, die zur Gefahr für den Aufschwung Ost werden könnte. Nach der Wende haben viele junge Menschen die neuen Bundesländer verlassen. So ist Chemnitz Schlusslicht beim Altersquotienten, der das Verhältnis zwischen Jung und Alt wiederspiegelt. Nun, wo vor allem die Arbeitsmarktdaten einen selbst tragenden Aufschwung signalisieren, könnte ein Fachkräftemangel im Osten zur Wachstumsbremse werden. Verschärft wird das Problem durch den Umstand, dass viele Ost-Großstädte unter besonders hohen Schulabbrecher-Quoten zu leiden haben.
WiWo-Vize Henning Krumrey: „Hier ist eine Bildungsoffensive vonnöten, um möglichst vielen jungen Menschen die Weiterbildungsfähigkeit und damit die Chance auf den Berufseinstieg zu sichern. Auch die im Osten traditionell starke Infrastruktur der vorschulischen Betreuung muss in diese Offensive eingebunden werden.“
Mit guter Dynamik (Platz 9) präsentiert sich die Bundeshauptstadt. Berlin ist bei der Entwicklung der Jobversorgung unter den ersten zehn. Die Hauptstadt hat auch bei der Wirtschaftsleistung überdurchschnittlich zugelegt: Das Berliner BIP wuchs von 2005 bis 2010 um 17,3 Prozent. Im Mittel der 50 Großstädte waren es nur 10,5 Prozent: Platz 4 für die Hauptstadt.
INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr: „Berlin wird reicher und bleibt sexy. Allerdings signalisieren andere Indikatoren im Ranking, dass nicht alle an diesem Aufschwung teilhaben. So hat die Quote der Arbeitslosengeld-II-Empfänger in der Hauptstadt überdurchschnittlich stark zugenommen (Platz 40). Hoch ist mit 8,9 Prozent auch die Quote der Schulabbrecher.
Eine zentrale Herausforderung für den neuen rot-schwarzen Senat wird es sein, einerseits Katalysator für ein noch schneller wachsendes Berlin zu sein und gleichzeitigGesellschaftsschichten mit verfestigter Arbeitslosigkeit und vererbter Bildungsarmut mitzunehmen.“ Umfangreiche Presseinformationen mit ausführlich dargestellten Trends und Ergebnissen aus allen Bundesländern finden Sie hier zum Download:
www.insm-staedteranking.de/2011_downloads.html
Alle Ergebnisse der Studie sowie detaillierte Stärken-Schwächen-Profile aller
untersuchten Städte finden Sie im Internet unter www.insm-staedteranking.de und
www.wiwo.de.
Ansprechpartner:
Projektleitung INSM:
Florian von Hennet, Tel.: (030) 27877 174, E-Mail: hennet@insm.de.
Studienleitung IW Consult:
Michael Bahrke, Tel.: (0221) 4981 861, E-Mail: bahrke@iwkoeln.de.
WirtschaftsWoche:
Konrad Fischer, Tel.: (0211) 887 2130, E-Mail: konrad.fischer@wiwo.de