Social Media und Social Commerce in KMUs im B2B
Dieser Fachartikel erschien im Leitfaden Online-Marketing Band 2:
http://TopOnlineExperten.de
Bevor ins Detail gegangen wird, sollte sich der neugierige Leser schon vom Start weg ein paar Fragen stellen: Ist Social Media und Social Commerce im Business to Business (B2B) überhaupt sinnvoll? Und können sich kleine und mittlere Unternehmen, kurz KMU genannt, das überhaupt – in Anbetracht des Investments von Zeit, Geld und Technik – leisten?
Diesen Fragen bin ich selbst vor ein paar Monaten nachgegangen und kann heute von einer spannenden Reise berichten.
In den nächsten Seiten geht es um folgende, inhaltliche Punkte:
1. Die alte und die neue Welt
2. Wo geht die Reise hin?
3. Was verändert sich in Unternehmen?
4. Was sind Dos & Don’ts?
5. Resümee und Ausblick
Die alte und die neue Welt
In KMUs im B2B haben viele Unternehmen die klassischen Funktionen wie Außen- und Innendienst, etwas Marketing, manchmal einen Kundenservice, eventuell auch Telefonmarketing. Ab und zu besucht man eine Messe und man unterhält eine mehr oder minder gepflegte beziehungsweise strukturierte Webseite.
Wer bereit ist zu neuen Ufern aufzubrechen, wird feststellen, dass neben der alten Welt eine schöne, große, neue Welt mit Namen „Social Media“ mit einem unglaublichen Artenreichtum entstanden ist. Eine vielfältige, sich schnell verändernde Welt mit lustigen oder unverständlichen Namen und Funktionen, wie zum Beispiel Tweets, Feeds, Stream, Posts, Blogs oder Impressions.
Die folgende Abbildung veranschaulicht gut, dass es bei der Vielzahl an Plattformen nicht einfach beziehungsweise beinahe unmöglich ist, hier den Überblick zu behalten. Denn täglich kommen Neue dazu und Alte werden in kürzester Zeit in die Bedeutungslosigkeit verdammt.
Der aktuelle Stand der Dinge aus Sicht der KMUs: Nur sieben Prozent deutscher KMUs nutzen soziale Netzwerke, so das überraschende Fazit der Telegate AG im ihrem Geschäftsbericht 2010.
Zusätzlich zu dieser Entwicklung im Netz unterstützt auch der technische Fortschritt diesen lokalen beziehungsweise regionalen Trend. Mit den Mobilgeräten (Tablets) werden viele Funktionen in einem Gerät, wie in einer Konsole, steuerbar. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil von Tablets: Ältere Mitarbeiter und Zielgruppen sind auf einmal auch online und über mobile Geräte erreichbar.
Um Ihnen den Einstieg in dieses Thema so einfach wie möglich zu gestalten, habe ich, die – meiner Meinung nach – wichtigsten „Werkzeuge“ und Methoden aufgelistet.
Wo geht die Reise hin?
Die sozialen Netzwerke boomen. So viel ist sicher. Und zwar nicht nur hier in Deutschland, sondern weltweit. Soll heißen, ein Einstieg in Social Media ist zwingend notwendig. Es bietet allen neue Chancen. KMUs, die bundesweit agieren, genauso auch den regional Aktiven. Social Media und somit auch Social Commerce werden zunehmend immer regionaler beziehungsweise lokaler Erfolgsbeispiele, die eine Steuerungsmöglichkeit auf regionale Schwerpunkte bieten, sind zum Beispiel Foursquare, Groupon und KaufDA. Aber auch Twitter und Facebook bieten diese Möglichkeit.
Diese neu gewonnene Regionalität freut aber nicht nur die Kunden, sondern auch die Unternehmen selbst. So helfen zum Beispiel mobiles Kommunizieren und Ortungsfunktionen dem regionalen Vertrieb. Auch das Auffinden potenzieller Kooperationspartner ist schneller, gezielter und einfacher möglich.
Xing, LinkedIn
Diese beiden personenbezogenen Plattformen dienen vor allem dem Aufbau und der Pflege von Kontakten. Zusätzlich können hier gezielt Unternehmensnachrichten veröffentlicht werden. Als Premiummitglied sehen Sie zum Beispiel auch die regionale Verteilung Ihrer Kontakte und können schnell analysieren, wo Sie noch weiße „Flecken“ haben.
Kontakte können Sie mit Xing relativ einfach knüpfen. Gleich nach dem Empfang der Visitenkarten, die man im Allgemeinen von Messe- oder Kongressbesuchen zu Hauf mitbringt, sollten Sie sich mit diesen Kontakten online vernetzen. Das ist auch ein einfacher Beitrag zur laufenden Adresspflege. Denn pro Jahr ändern sich mindestens zehn Prozent der Adressen oder Ansprechpartner.
Auch das Thema Referenzmarketing kann mit Xing hervorragend angegangen werden. Lassen Sie sich einfach von Ihren Kunden Referenzen geben. So haben Sie ein glaubwürdiges Instrument für die Kundenakquise in der Hand und diese wird zum Kinderspiel.
Auch das Werkzeug einer Videokonferenz können Sie als Premiummitglied über Xing nutzen [3].
Tipp
Achten Sie darauf, dass möglichst mehrere Mitarbeiter einer Firma für Vielfalt und weitläufige Vernetzung sorgen. Die Nutzung von Gruppen für den Austausch und das Zuhören, was eine Zielgruppe aktuell bewegt, ist unabdingbar.
Praxisbeispiel: Eine ehemals kleine Münchner Agentur hat aus einer kleinen Gruppe von Querdenkern auf Xing inzwischen eine der größten Gruppen entwickelt. Besonders wichtig ist hier: Diese Agentur hat Xing als Startplattform benutzt und bewusst am Anfang keine eigene Plattform entwickelt. Heute zählt der Querdenker-Club über 200.000 Mitglieder.
Themen-Webseiten
Auf diesen ganz speziellen Webseiten erfolgt eine detaillierte Darstellung Ihrer Fachkompetenzen – neutral oder werblich. Ein weiterer Vorteil der Themenseiten ist die bessere Auffindbarkeit in Suchmaschinen durch die Vernetzung mit Ihrer Webseite. Praxisbeispiele finden Sie unter [4].
Microblogs
Twitter ist der bekannteste Microblog und ein Informationskanal ohne allzu viel Rückkoppelung und Dialog. Aber über die Schlagwortsuche kann man sehr gezielt erkennen, was im Markt über ein Thema oder über Sie gerade „gezwitschert“ wird. Für die Marktforschung und den Kundenservice sind Beobachtungen auf Twitter geradezu ideal. Die Retweet-Funktion ermöglicht es, den Followern interessante Angebote, neue Ideen et cetera weiterzuleiten, was wiederum die virale Präsenz Ihrer Firma oder Themen fördert. Gerade innovative Themen werden so zu einer viralen Kampagne.
Tipp 1
Arbeiten Sie nicht nur mit einem Account, sondern je nach Themenschwerpunkt durchaus auch mit mehreren Accounts. Firmen wie Dell haben inzwischen circa vierzig aktive Accounts und machen nachweislich Millionen von Umsatz (2009 waren es circa vier Millionen Dollar)! Ein Praxisbeispiel finden Sie unter [5].
Tipp 2
Nutzen Sie über ein iPhone oder iPad zum Beispiel die App Flipboard. Damit kann man Themen über Schlagworte gezielt selektieren und hübsch aufbereitet beobachten, lesen, analysieren – und entsprechend reagieren.
Weblogs
Blogs sind Informationskanäle. In Verbindung mit Themenseiten werden tagesaktuelle Themen beschrieben, besprochen, bewertet oder kommentiert. Viele kommunikative Firmen kreieren heute zuerst einen Blog. Die „klassische“ Webseite gerät immer mehr in den Hintergrund beziehungsweise zur Landeseite für die Kontaktaufnahme.
Tipp
Animieren Sie Ihre Mitarbeiter sich zu – für die Kunden interessanten – Themen zu äußern und den Dialog mit ihnen zu pflegen. Als gutes Beispiel kann ich hierzu den Frosta-Blog [6] empfehlen.
Lassen Sie Blogbeiträge bewerten. So erkennen Sie schnell die Vorlieben Ihrer Leser. Das kann zum einen zur Bewertung von Themen, aber genauso zur Produktneu- und -weiterentwicklung dienen. Ein Praxisbeispiel finden Sie unter [7].
Facebook
Facebook dient vorrangig dem Austausch mit Interessenten und Kunden. Noch nie war es für Kunden so schnell und einfach möglich, mit ihren Anliegen direkt „Gehör“ zu finden. Diese Plattform eignet sich perfekt zur Interessenten- und Kundenbindung, denn die emotionale, persönliche Komponente wird hier bestens bedient.
Werbung auf Facebook lässt sich wegen des „Datenhungers“ von Facebook sehr zielgenau steuern.
Mit diversen Zusatzfunktionen kann man zum Beispiel YouTube, Flickr und Twitter gut einbinden und ein „1-Stop-Talking“-Standort aufbauen. Die Chat-Funktion eignet sich beispielsweise hervorragend für Service-„Gespräche“ und die laufende persönliche Kommunikation mit Interessenten, Kunden oder Meinungsführern.
Tipp
Analysieren Sie die „Likes/Gefällt mir“-Klicks nach definierten Kategorien. So erkennen Sie schnell, was Ihre Zielgruppe wirklich interessiert. Praxisbeispiele finden Sie unter [8].
YouTube
Promotion-, Produkt-, Anwendungs- und Image-Videos der Firma können schnell und einfach in einem eigenen YouTube-Kanal gebündelt werden und zeigen so ein umfangreiches Bild der Firma. Ein Praxisbeispiel für Herstellervideo finden Sie unter [9].
Tipp 1
Scheuen Sie keine provokanten Themen oder Videos. Denn genau diese sind es dann, die viral weitergeleitet werden. Übrigens, die Videos müssen definitiv nicht nach Hollywood aussehen.
Tipp 2
Fordern Sie Ihre Fans und Kunden auf, selbst Videos mit Ihrem Produkt oder beim Erlebnis Ihrer Dienstleistung ins Netz zu stellen. Nichts ist glaubwürdiger als Kunden werben für Kunden. Praxisbeispiel für ein Kundenvideo finden Sie unter [10].
Flickr, Picasa
Firmeneigene Bilder und Bilder von Anwendern können in diesen Tools strukturiert abgelegt werden. Aber auch einfache Firmenpräsentationen, Bilder aus Gebrauchsanweisungen oder Funktionsbeschreibungen können hier eingestellt werden. Ein Praxisbeispiel wird unter [11] genannt.
Slideshare, Scribd
Wenn Sie viele Vorträge halten, Artikel schreiben oder in Ihrem Unternehmen viele wissenschaftliche Themen erarbeiten, sind diese Portale für Sie zusätzlich ein wichtiges Element der Vernetzungsstrategie.
Tipp 1
Mit der Verschlagwortung Ihrer Veröffentlichungen bekommen Sie wieder im Suchmaschinen-Ranking Vorteile.
Tipp 2
Wer gibt bekommt auch. Slideshare ist für viele Themen eine gute Sekundärrechercheplattform – sicher auch für Sie.
Wikis
Das ganze Wissen Ihres Unternehmens ist zentral für Mitarbeiter und Kunden aufbereitet. Ein echter Wissensschatz. Der lebt nur, wenn er ständig von Ihnen, Ihren Mitarbeitern und auf Wunsch vom Kunden weiterentwickelt wird [12].
Und last but not least: Tue Gutes und sprich darüber!
Eine eigene Aktion oder eine Beteiligung an einem Portal für soziales Engagement sollte in keinem Social Media-Marketing-Aktionsplan fehlen. Nur so können Sie Ihre Freunde und Fans authentisch aktivieren. Wenn Sie Ihre Marke beziehungsweise Ihr Unternehmen emotional aufladen und Gutes tun, haben Ihre Kunden und Interessenten noch mehr gute Gründe mit Ihnen in Kontakt zu treten.
Tipp
Aktivieren Sie Ihre Fans, Freunde und Follower. Zum Beispiel spenden Sie für jeden neuen Fan oder Follower beziehungsweise erfolgte Empfehlung einen Betrag für einen guten Zweck.
Soweit meine Empfehlung zu den wichtigsten Plattformen. Das A und O ist und bleibt die Vernetzung der Plattformen und Unternehmenswebseiten untereinander.
Um das Konzert zu komplettieren, verlinken und pushen Sie mit einem E-Newsletter die einzelnen Social Media-Kanäle für Ihren Social Commerce.
Was verändert sich in Unternehmen?
Allein die Existenz von Social Media führt zu einem Zwang der Veränderung. Und der Einstieg in die Social Media-Welt zieht zusätzlich – in der Regel viele positive – Veränderungen nach sich, auf die man sich aber gezielt einstellen sollte.
Die Mitarbeiter werden plötzlich zum zweiten „Sprachchor“ der Unternehmung und müssen teilweise selbst entscheiden, auf welche Kommentare sie in welcher Art und Weise antworten.
Die Führungsebene muss sich mit Themen wie Social Sponsoring, Fan- und Follower-Generierung, Kontaktanfragen und Lead-Generierung und –Qualifizierung auseinandersetzen. Und dann kommt es durchaus vor, dass sich auf einmal ein Kunde oder Interessent – mal positiv, mal negativ – über Ihre Firma auslässt und dies plötzlich für alle im Netz sichtbar wird.
Die Kommunikationsabteilung muss sich mit der Wandlung bestehender – oft eindimensionaler – Beziehungen in multimediale Kontakte beschäftigen. Natürlich alles mit dem großen Ziel: durch Social Media-Maßnahmen, Social Commerce entstehen zu lassen. Andere machen für Sie Werbung. Das erspart am Ende auch noch so manchen Werbe-Euro. Viele Unternehmen haben inzwischen zehn Mal so viele Facebook-Besucher als Besucher auf der Webseite [14].
Gerade Unternehmen, die keine großen Werbebudgets haben, sollten sich zukünftig besonders Gedanken über das Thema „Empfehlungen“ machen. Im Social Network wird Ihnen genau das sehr leicht gemacht. Mit welchen Tools und Plattformen Sie auch arbeiten: Schaffen Sie Vertrauen, denn so erreichen Sie eine höhere Kundenbindung. Setzen Sie dann gezielte Kaufimpulse. Sie werden sehen, die Bestellquote steigt und die Retourenquote sinkt. Zusätzlich eröffnet Social Commerce durch das direkte Kundenfeedback ungeahnte Optimierungspotenziale.
Natürlich kann es auch vorkommen, dass man „ungeschminktes“ Kundenfeedback bekommt. Dies war vor dem Social Media-Zeitalter kaum so. Jetzt, so schätze ich, sind zwanzig bis dreißig Prozent der Kundenmeinungen sichtbar. Vorher waren es nur circa zehn bis 15 Prozent. Repräsentativität hin oder her, es sind vor allem kommunikative Menschen, die etwas von sich geben. Und dieses Wissen ist zu nutzen: Zur Produktverbesserung, zur Weiterempfehlung und zum Dialog mit der Zielgruppe.
Mittlerweile kann man leider das Private vom Geschäftlichen nicht mehr eindeutig trennen. Deshalb ist es auch keine Schande für Mitarbeiter tagsüber ab und zu auf Xing, Facebook, Twitter oder anderen Portalen zu sein. Durch die erhöhte Sichtbarkeit eines Unternehmens und die Vielfalt der Beziehungen ist das Gewinnen von neuen Interessenten, Kunden und Mitarbeitern über Social Media ein ganz neuer Wettbewerbsvorteil.
Checkliste
Wie kann man seine Mitarbeiter motivieren, Themen zu Papier zu bringen:
- Schaffen Sie Rahmenbedingung, zum Beispiel mit einem Redaktionsplan.
- Integrieren Sie das Thema Social Media in Stellenbeschreibungen und Zielvereinbarungen.
- Machen Sie den Einstieg so leicht und einfach wie möglich.
- Lassen Sie anfänglich alles von einem Editor beurteilen. Dieser sollte helfen eine positive Lernkurve zu erzeugen.
- Zeigen Sie den Erfolg im Unternehmen auf, der dadurch entsteht.
Was sind Dos & Don’ts?
Um Social Media-Marketing erfolgreich umzusetzen, sollte man sich zunächst über die Zielgruppe und das verfolgte Ziel Gedanken machen. Nicht alle Zielgruppen sind gleich gut über Social Media erreichbar. Deshalb ist die Social Media-Strategie ein wichtiger Teil der Gesamtstrategie. Ebenso wichtig ist die Definition der Tools beziehungsweise Plattformen und die Ausarbeitung eines Redaktionsplans. Dieser sollte unbedingt alle genutzten Tools, Veröffentlichungstermine sowie die einzelnen Themen beinhalten.
Der Redaktionsplan dient als Schnittstelle zur Abstimmung, Freigabe, Überarbeitung und Vernetzung. Wenn zum Beispiel eine Veranstaltung bevorsteht, kündigen Sie auf Facebook das Event an. Über Xing, Facebook und LinkedIn laden Sie Kunden und Interessenten ein. Mit Twitter oder Flickr sind Sekunden nach dem Start die ersten Bilder und Thesen bei der Zielgruppe. Und zu guter Letzt nutzt man den Unternehmensblog, um im Vorfeld allen Lesern die Hintergründe für die Themenwahl tiefergehend zu erläutern und im Nachgang, um über die erfolgreiche Veranstaltung zu berichten. Alle Teilnehmer können dann im Nachgang ihre Meinung zum Event kund tun. So ist das alles eine runde Sache.
Weitere Erfolgsfaktoren des Social Media-Marketings sind die zielgruppengerechte Aufbereitung des Contents, die Individualisierung, Personalisierung und – je nach Zielgruppe – Emotionalisierung durch eine „Du“-Ansprache. Die „alten“ Direktmarketingregeln, wie Messen, Auswerten, Optimieren, Verbessern und Ausbauen kommen auch bei dieser neuen Form der Kommunikation zur Anwendung.
Unumgänglich ist eine Schulung der Mitarbeiter, da diese der Firma nach außen ein Gesicht geben. In diesem Zusammenhang müssen sich das Wording und die Reaktionszeit auf Anfragen von der Zielgruppe an diese und die jeweilig genutzte Plattform anpassen. In sogenannten Social Media-Richtlinien sollten unbedingt Regeln für Mitarbeiter zu Umgang und Nutzung sozialer Netzwerke festgelegt werden.
Was besonders gern und oft vergessen wird, ist die Einbindung der Social Media-Profile in die Offlinewerbung, zum Beispiel auf Visitenkarten, auf Geschäftspapieren, oder in Anzeigen. Sehr einfach und schnell umzusetzen sind zum Beispiel ein Hinweis in der E-Mail-Signatur oder auch das Einbinden eines Social Plug-ins auf der eigenen Homepage.
Tipp 1
Konzentrieren Sie sich am Anfang auf zwei bis drei Tools und vermeiden Sie unprofessionelle „Selbstbaulösungen“ und schlampige, von Fehlern nur so strotzende Texte. Das zu tätigende Investment hält sich in Grenzen und nach einer Einweisung in das Thema kann das „Betreiben“ der Plattformen durchaus selbst übernommen werden. Wichtig ist hierbei, je kleiner das Unternehmen, umso höher sollte die prozentuale Beteiligung der Mitarbeiter an der Social Media-Kommunikation sein.
Ein weiterer wichtiger Hinweis: Überlegen Sie sich frühzeitig, wie Sie angemessen auf offene Kritik am Produkt beziehungsweise Unternehmen reagieren möchten. Sind Sie im Social Web aktiv, dann werden schnelle Reaktionen von Ihnen erwartet.
Tipp 2
Auch wenn es manchmal verlockend ist: Löschen Sie nichts! Das bringt nur noch mehr negative Schlagzeilen. Eine gute, professionelle Reaktion auf eine negative Äußerung ist mehr wert als alles andere!
Checkliste
- Haben Sie Ihre Zielgruppe definiert und konkrete Ziele festgelegt?
- Ist die Social Media-Strategieteil der Gesamtstrategie?
- Entsprechen die ausgewählten Tools beziehungsweise Plattformen Ihren Zielen und Ihrem Budget? Und bewegt sich dort die Zielgruppe, die Sie ansprechen wollen?
- Sind auch wirklich alle Vernetzungen der Plattformen und Tools untereinander ausgeschöpft?
- Legen Sie viel Wert auf einen guten Redaktionsplan. Definieren Sie den Prozess – von der Abstimmung, Freigabe, Überarbeitung bis hin zur Vernetzung.
- Ist Ihr Content zielgruppengerecht aufbereitet, entsprechend individualisiert, personalisiert und – vor allem – emotionalisiert?
- Sind alle Mitarbeiter entsprechend geschult und für das Thema Social Media-Marketing sensibilisiert?
- Sind Ihre Social Media-Profile in die Offlinewerbung eingebunden?
- Überlegen Sie, was genau Sie auswerten wollen beziehungsweise wozu Sie die gewonnenen Erkenntnisse nutzen möchten.
- Gibt es Unternehmen, die sich als Benchmark eignen?
Resümee und Ausblick
Warum sollten sich gerade KMUs im B2B auf Social Media und Social Commerce einlassen? Diese Frage kann ganz einfach beantwortet werden: Weil es ein riesiges Potential zur Interaktion und zur Umsatzgenerierung in sich birgt! Und zwar nicht nur für große, nein gerade für kleine und mittlere Unternehmen. Vorzeigbare und ermutigende Erfolgsbeispiele gibt es – wie oben erwähnt – bereits viele.
Nehmen wir beispielsweise die Festool GmbH. Mit 12.616 Facebook-Fans überzeugt die Firma aus Wendlingen am Neckar nicht nur ihre B2B-Zielgruppe, sondern auch viele Endkunden von sich [15]. Oder betrachten wir die Krones AG, welche aus der Branche für Abfüll- und Verpackungstechnik stammt. Mit 5.742 Fans auf Facebook, 832 Followern auf Twitter und mit derzeit 629 Mitarbeitern auf Xing zeigt diese Firma, wie B2B-Unternehmen erfolgreiches Social Media-Marketing praktizieren können. [16]. Wie oben schon erwähnt, beschreitet Dell den Social Media-Weg mit einer Vielzahl von Accounts. Alleine 4.607 Personen gefällt die Facebook-Seite „Dell for Business” [17]. Zusätzlich zu diesem Account hat Dell sogar einen eigenen Account für den Mittelstand in Deutschland. Auch Freshbooks, eine IT-Firma aus Toronto, hat als KMU ein vorzeigbares Social Media-Netz geschaffen. Egal ob Facebook, Twitter, LinkedIn oder Blogs – Freshbooks ist überall vertreten [18].
Was wird die Zukunft nun wirklich für die KMUs bringen? Ein Generationswechsel an der Führungsspitze führt zu jungen und online erfahrenen Kräften. In den nächsten fünf Jahren wird „Online“ (als Kanal) zum Leitmedium. Zurückzuführen ist dies auf die enorm große Reichweite des Internets und Bedeutung für die Kaufentscheidung. Inhalte (Content) sind „King“. Der mobile Empfang von Botschaften und die generell mobile Kommunikation werden weiter an Wichtigkeit zunehmen. Es ist absolut notwendig mit seiner Unternehmung online beziehungsweise mobil sichtbar zu sein.
Entlang des bekannten Verkaufstrichters finden sich viele Möglichkeiten, die klassischen Kanäle zu ergänzen oder sogar zu ersetzen.
Neben der Onlineerfassung der Geodaten des Unternehmens sollten alle Inhalte auch dem mobilen Zugriff von einem Handy entsprechen, sprich die Lesbarkeit auf Handy-Displays muss gewährleistet sein.
Ein weiterer, unbedingt zu berücksichtigender Punkt ist die Tatsache: Was Suchmaschinen nicht finden, gibt es nicht! Geobasierte Ergebnisse und sozial angereicherte Informationen werden bei Suchanfragen in der Zukunft „die Nase vorn haben“.
An den Beispielen sehen Sie, dass es kaum Firmen gibt, die sich allen Kanälen bedienen. Das ist in den meisten Fällen – vor allem am Anfang – nicht sinnvoll. Eines ist jedoch klar, je mehr Mitarbeiter Sie koordiniert für diese Aufgabe begeistern können, umso erfolgreicher wird das Invest für Sie und Ihre Mitarbeiter.
Der Onlineauftritt von KMUs sollte sich allerdings nicht nur als einzelne Website oder als einzelner Facebook-Auftritt darstellen. Ziel muss unbedingt eine Verknüpfung verschiedener Social Media-Plattformen und Tools eines Unternehmens sein. Wobei es hierbei nicht die Masse an Plattformen macht. Zielgruppengerecht aufbereitete, aktuelle Inhalte mit einer emotionalen, persönlichen Kundenansprache sind der Königsweg vom Social Media-Marketing zum Social Commerce.
Literatur
[1] http://social-media-prisma.ethority.de – ethority 2009
[2] Telegate AG 2010
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Referenzmarketing - cite_note-0
[4] www.reiseberichte.com; http://4-seasons.tv/
[5] http://twitter.com/#!/skriptura mit fast 10.000 Followern (Stand 9.5.2011)
[6] http://www.frostablog.de
[7] http://www.communote.com/homepage/cate[8] http://www.facebook.com/IdeaPaint; http://www.facebook.com/festool.de
http://www.facebook.com/GeaBock
[9] http://www.youtube.com/watch?v=lH_P1U0CXAc
[10] http://www.youtube.com/watch?v=ijowsgI9ZKU&feature=related
[11] http://www.flickr.com/photos/ideapaint
[12] http://www.slideshare.net/mk.frogpond/erfolgsfaktoren-der-wikieinfhrung-in-kmu
[13] CommunDia GmbH
[14] http://mashable.com
[15] http://www.facebook.com/festool.de (Stand 3.5.2011)
[16] http://www.facebook.com/kronesag; http://www.twitter.com/kronesag; http://www.Xing.com/companies/KRONESAG (Stand 3.5. 2011)
[17] http://www.facebook.com/DellBusiness (Stand 5.5.2011)
[18] http://www.freshbooks.com
[19] http://eworkshopmoderator.com/TeoGraca/images/Sales_Funnel.png
http://www.SocialMediaExaminer.com, 2011 Social Media Marketing – Industry Report
http://www.thesocialpath.com
http://www.socialmediatoday.com
Alle Angaben sind nach bestem Wissen recherchiert und Stand 12.05.2011gory/blog/
http://TopOnlineExperten.de
Bevor ins Detail gegangen wird, sollte sich der neugierige Leser schon vom Start weg ein paar Fragen stellen: Ist Social Media und Social Commerce im Business to Business (B2B) überhaupt sinnvoll? Und können sich kleine und mittlere Unternehmen, kurz KMU genannt, das überhaupt – in Anbetracht des Investments von Zeit, Geld und Technik – leisten?
Diesen Fragen bin ich selbst vor ein paar Monaten nachgegangen und kann heute von einer spannenden Reise berichten.
In den nächsten Seiten geht es um folgende, inhaltliche Punkte:
1. Die alte und die neue Welt
2. Wo geht die Reise hin?
3. Was verändert sich in Unternehmen?
4. Was sind Dos & Don’ts?
5. Resümee und Ausblick
Die alte und die neue Welt
In KMUs im B2B haben viele Unternehmen die klassischen Funktionen wie Außen- und Innendienst, etwas Marketing, manchmal einen Kundenservice, eventuell auch Telefonmarketing. Ab und zu besucht man eine Messe und man unterhält eine mehr oder minder gepflegte beziehungsweise strukturierte Webseite.
Wer bereit ist zu neuen Ufern aufzubrechen, wird feststellen, dass neben der alten Welt eine schöne, große, neue Welt mit Namen „Social Media“ mit einem unglaublichen Artenreichtum entstanden ist. Eine vielfältige, sich schnell verändernde Welt mit lustigen oder unverständlichen Namen und Funktionen, wie zum Beispiel Tweets, Feeds, Stream, Posts, Blogs oder Impressions.
Die folgende Abbildung veranschaulicht gut, dass es bei der Vielzahl an Plattformen nicht einfach beziehungsweise beinahe unmöglich ist, hier den Überblick zu behalten. Denn täglich kommen Neue dazu und Alte werden in kürzester Zeit in die Bedeutungslosigkeit verdammt.
Der aktuelle Stand der Dinge aus Sicht der KMUs: Nur sieben Prozent deutscher KMUs nutzen soziale Netzwerke, so das überraschende Fazit der Telegate AG im ihrem Geschäftsbericht 2010.
Zusätzlich zu dieser Entwicklung im Netz unterstützt auch der technische Fortschritt diesen lokalen beziehungsweise regionalen Trend. Mit den Mobilgeräten (Tablets) werden viele Funktionen in einem Gerät, wie in einer Konsole, steuerbar. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil von Tablets: Ältere Mitarbeiter und Zielgruppen sind auf einmal auch online und über mobile Geräte erreichbar.
Um Ihnen den Einstieg in dieses Thema so einfach wie möglich zu gestalten, habe ich, die – meiner Meinung nach – wichtigsten „Werkzeuge“ und Methoden aufgelistet.
Wo geht die Reise hin?
Die sozialen Netzwerke boomen. So viel ist sicher. Und zwar nicht nur hier in Deutschland, sondern weltweit. Soll heißen, ein Einstieg in Social Media ist zwingend notwendig. Es bietet allen neue Chancen. KMUs, die bundesweit agieren, genauso auch den regional Aktiven. Social Media und somit auch Social Commerce werden zunehmend immer regionaler beziehungsweise lokaler Erfolgsbeispiele, die eine Steuerungsmöglichkeit auf regionale Schwerpunkte bieten, sind zum Beispiel Foursquare, Groupon und KaufDA. Aber auch Twitter und Facebook bieten diese Möglichkeit.
Diese neu gewonnene Regionalität freut aber nicht nur die Kunden, sondern auch die Unternehmen selbst. So helfen zum Beispiel mobiles Kommunizieren und Ortungsfunktionen dem regionalen Vertrieb. Auch das Auffinden potenzieller Kooperationspartner ist schneller, gezielter und einfacher möglich.
Xing, LinkedIn
Diese beiden personenbezogenen Plattformen dienen vor allem dem Aufbau und der Pflege von Kontakten. Zusätzlich können hier gezielt Unternehmensnachrichten veröffentlicht werden. Als Premiummitglied sehen Sie zum Beispiel auch die regionale Verteilung Ihrer Kontakte und können schnell analysieren, wo Sie noch weiße „Flecken“ haben.
Kontakte können Sie mit Xing relativ einfach knüpfen. Gleich nach dem Empfang der Visitenkarten, die man im Allgemeinen von Messe- oder Kongressbesuchen zu Hauf mitbringt, sollten Sie sich mit diesen Kontakten online vernetzen. Das ist auch ein einfacher Beitrag zur laufenden Adresspflege. Denn pro Jahr ändern sich mindestens zehn Prozent der Adressen oder Ansprechpartner.
Auch das Thema Referenzmarketing kann mit Xing hervorragend angegangen werden. Lassen Sie sich einfach von Ihren Kunden Referenzen geben. So haben Sie ein glaubwürdiges Instrument für die Kundenakquise in der Hand und diese wird zum Kinderspiel.
Auch das Werkzeug einer Videokonferenz können Sie als Premiummitglied über Xing nutzen [3].
Tipp
Achten Sie darauf, dass möglichst mehrere Mitarbeiter einer Firma für Vielfalt und weitläufige Vernetzung sorgen. Die Nutzung von Gruppen für den Austausch und das Zuhören, was eine Zielgruppe aktuell bewegt, ist unabdingbar.
Praxisbeispiel: Eine ehemals kleine Münchner Agentur hat aus einer kleinen Gruppe von Querdenkern auf Xing inzwischen eine der größten Gruppen entwickelt. Besonders wichtig ist hier: Diese Agentur hat Xing als Startplattform benutzt und bewusst am Anfang keine eigene Plattform entwickelt. Heute zählt der Querdenker-Club über 200.000 Mitglieder.
Themen-Webseiten
Auf diesen ganz speziellen Webseiten erfolgt eine detaillierte Darstellung Ihrer Fachkompetenzen – neutral oder werblich. Ein weiterer Vorteil der Themenseiten ist die bessere Auffindbarkeit in Suchmaschinen durch die Vernetzung mit Ihrer Webseite. Praxisbeispiele finden Sie unter [4].
Microblogs
Twitter ist der bekannteste Microblog und ein Informationskanal ohne allzu viel Rückkoppelung und Dialog. Aber über die Schlagwortsuche kann man sehr gezielt erkennen, was im Markt über ein Thema oder über Sie gerade „gezwitschert“ wird. Für die Marktforschung und den Kundenservice sind Beobachtungen auf Twitter geradezu ideal. Die Retweet-Funktion ermöglicht es, den Followern interessante Angebote, neue Ideen et cetera weiterzuleiten, was wiederum die virale Präsenz Ihrer Firma oder Themen fördert. Gerade innovative Themen werden so zu einer viralen Kampagne.
Tipp 1
Arbeiten Sie nicht nur mit einem Account, sondern je nach Themenschwerpunkt durchaus auch mit mehreren Accounts. Firmen wie Dell haben inzwischen circa vierzig aktive Accounts und machen nachweislich Millionen von Umsatz (2009 waren es circa vier Millionen Dollar)! Ein Praxisbeispiel finden Sie unter [5].
Tipp 2
Nutzen Sie über ein iPhone oder iPad zum Beispiel die App Flipboard. Damit kann man Themen über Schlagworte gezielt selektieren und hübsch aufbereitet beobachten, lesen, analysieren – und entsprechend reagieren.
Weblogs
Blogs sind Informationskanäle. In Verbindung mit Themenseiten werden tagesaktuelle Themen beschrieben, besprochen, bewertet oder kommentiert. Viele kommunikative Firmen kreieren heute zuerst einen Blog. Die „klassische“ Webseite gerät immer mehr in den Hintergrund beziehungsweise zur Landeseite für die Kontaktaufnahme.
Tipp
Animieren Sie Ihre Mitarbeiter sich zu – für die Kunden interessanten – Themen zu äußern und den Dialog mit ihnen zu pflegen. Als gutes Beispiel kann ich hierzu den Frosta-Blog [6] empfehlen.
Lassen Sie Blogbeiträge bewerten. So erkennen Sie schnell die Vorlieben Ihrer Leser. Das kann zum einen zur Bewertung von Themen, aber genauso zur Produktneu- und -weiterentwicklung dienen. Ein Praxisbeispiel finden Sie unter [7].
Facebook dient vorrangig dem Austausch mit Interessenten und Kunden. Noch nie war es für Kunden so schnell und einfach möglich, mit ihren Anliegen direkt „Gehör“ zu finden. Diese Plattform eignet sich perfekt zur Interessenten- und Kundenbindung, denn die emotionale, persönliche Komponente wird hier bestens bedient.
Werbung auf Facebook lässt sich wegen des „Datenhungers“ von Facebook sehr zielgenau steuern.
Mit diversen Zusatzfunktionen kann man zum Beispiel YouTube, Flickr und Twitter gut einbinden und ein „1-Stop-Talking“-Standort aufbauen. Die Chat-Funktion eignet sich beispielsweise hervorragend für Service-„Gespräche“ und die laufende persönliche Kommunikation mit Interessenten, Kunden oder Meinungsführern.
Tipp
Analysieren Sie die „Likes/Gefällt mir“-Klicks nach definierten Kategorien. So erkennen Sie schnell, was Ihre Zielgruppe wirklich interessiert. Praxisbeispiele finden Sie unter [8].
YouTube
Promotion-, Produkt-, Anwendungs- und Image-Videos der Firma können schnell und einfach in einem eigenen YouTube-Kanal gebündelt werden und zeigen so ein umfangreiches Bild der Firma. Ein Praxisbeispiel für Herstellervideo finden Sie unter [9].
Tipp 1
Scheuen Sie keine provokanten Themen oder Videos. Denn genau diese sind es dann, die viral weitergeleitet werden. Übrigens, die Videos müssen definitiv nicht nach Hollywood aussehen.
Tipp 2
Fordern Sie Ihre Fans und Kunden auf, selbst Videos mit Ihrem Produkt oder beim Erlebnis Ihrer Dienstleistung ins Netz zu stellen. Nichts ist glaubwürdiger als Kunden werben für Kunden. Praxisbeispiel für ein Kundenvideo finden Sie unter [10].
Flickr, Picasa
Firmeneigene Bilder und Bilder von Anwendern können in diesen Tools strukturiert abgelegt werden. Aber auch einfache Firmenpräsentationen, Bilder aus Gebrauchsanweisungen oder Funktionsbeschreibungen können hier eingestellt werden. Ein Praxisbeispiel wird unter [11] genannt.
Slideshare, Scribd
Wenn Sie viele Vorträge halten, Artikel schreiben oder in Ihrem Unternehmen viele wissenschaftliche Themen erarbeiten, sind diese Portale für Sie zusätzlich ein wichtiges Element der Vernetzungsstrategie.
Tipp 1
Mit der Verschlagwortung Ihrer Veröffentlichungen bekommen Sie wieder im Suchmaschinen-Ranking Vorteile.
Tipp 2
Wer gibt bekommt auch. Slideshare ist für viele Themen eine gute Sekundärrechercheplattform – sicher auch für Sie.
Wikis
Das ganze Wissen Ihres Unternehmens ist zentral für Mitarbeiter und Kunden aufbereitet. Ein echter Wissensschatz. Der lebt nur, wenn er ständig von Ihnen, Ihren Mitarbeitern und auf Wunsch vom Kunden weiterentwickelt wird [12].
Und last but not least: Tue Gutes und sprich darüber!
Eine eigene Aktion oder eine Beteiligung an einem Portal für soziales Engagement sollte in keinem Social Media-Marketing-Aktionsplan fehlen. Nur so können Sie Ihre Freunde und Fans authentisch aktivieren. Wenn Sie Ihre Marke beziehungsweise Ihr Unternehmen emotional aufladen und Gutes tun, haben Ihre Kunden und Interessenten noch mehr gute Gründe mit Ihnen in Kontakt zu treten.
Tipp
Aktivieren Sie Ihre Fans, Freunde und Follower. Zum Beispiel spenden Sie für jeden neuen Fan oder Follower beziehungsweise erfolgte Empfehlung einen Betrag für einen guten Zweck.
Soweit meine Empfehlung zu den wichtigsten Plattformen. Das A und O ist und bleibt die Vernetzung der Plattformen und Unternehmenswebseiten untereinander.
Um das Konzert zu komplettieren, verlinken und pushen Sie mit einem E-Newsletter die einzelnen Social Media-Kanäle für Ihren Social Commerce.
Was verändert sich in Unternehmen?
Allein die Existenz von Social Media führt zu einem Zwang der Veränderung. Und der Einstieg in die Social Media-Welt zieht zusätzlich – in der Regel viele positive – Veränderungen nach sich, auf die man sich aber gezielt einstellen sollte.
Die Mitarbeiter werden plötzlich zum zweiten „Sprachchor“ der Unternehmung und müssen teilweise selbst entscheiden, auf welche Kommentare sie in welcher Art und Weise antworten.
Die Führungsebene muss sich mit Themen wie Social Sponsoring, Fan- und Follower-Generierung, Kontaktanfragen und Lead-Generierung und –Qualifizierung auseinandersetzen. Und dann kommt es durchaus vor, dass sich auf einmal ein Kunde oder Interessent – mal positiv, mal negativ – über Ihre Firma auslässt und dies plötzlich für alle im Netz sichtbar wird.
Die Kommunikationsabteilung muss sich mit der Wandlung bestehender – oft eindimensionaler – Beziehungen in multimediale Kontakte beschäftigen. Natürlich alles mit dem großen Ziel: durch Social Media-Maßnahmen, Social Commerce entstehen zu lassen. Andere machen für Sie Werbung. Das erspart am Ende auch noch so manchen Werbe-Euro. Viele Unternehmen haben inzwischen zehn Mal so viele Facebook-Besucher als Besucher auf der Webseite [14].
Gerade Unternehmen, die keine großen Werbebudgets haben, sollten sich zukünftig besonders Gedanken über das Thema „Empfehlungen“ machen. Im Social Network wird Ihnen genau das sehr leicht gemacht. Mit welchen Tools und Plattformen Sie auch arbeiten: Schaffen Sie Vertrauen, denn so erreichen Sie eine höhere Kundenbindung. Setzen Sie dann gezielte Kaufimpulse. Sie werden sehen, die Bestellquote steigt und die Retourenquote sinkt. Zusätzlich eröffnet Social Commerce durch das direkte Kundenfeedback ungeahnte Optimierungspotenziale.
Natürlich kann es auch vorkommen, dass man „ungeschminktes“ Kundenfeedback bekommt. Dies war vor dem Social Media-Zeitalter kaum so. Jetzt, so schätze ich, sind zwanzig bis dreißig Prozent der Kundenmeinungen sichtbar. Vorher waren es nur circa zehn bis 15 Prozent. Repräsentativität hin oder her, es sind vor allem kommunikative Menschen, die etwas von sich geben. Und dieses Wissen ist zu nutzen: Zur Produktverbesserung, zur Weiterempfehlung und zum Dialog mit der Zielgruppe.
Mittlerweile kann man leider das Private vom Geschäftlichen nicht mehr eindeutig trennen. Deshalb ist es auch keine Schande für Mitarbeiter tagsüber ab und zu auf Xing, Facebook, Twitter oder anderen Portalen zu sein. Durch die erhöhte Sichtbarkeit eines Unternehmens und die Vielfalt der Beziehungen ist das Gewinnen von neuen Interessenten, Kunden und Mitarbeitern über Social Media ein ganz neuer Wettbewerbsvorteil.
Checkliste
Wie kann man seine Mitarbeiter motivieren, Themen zu Papier zu bringen:
- Schaffen Sie Rahmenbedingung, zum Beispiel mit einem Redaktionsplan.
- Integrieren Sie das Thema Social Media in Stellenbeschreibungen und Zielvereinbarungen.
- Machen Sie den Einstieg so leicht und einfach wie möglich.
- Lassen Sie anfänglich alles von einem Editor beurteilen. Dieser sollte helfen eine positive Lernkurve zu erzeugen.
- Zeigen Sie den Erfolg im Unternehmen auf, der dadurch entsteht.
Was sind Dos & Don’ts?
Um Social Media-Marketing erfolgreich umzusetzen, sollte man sich zunächst über die Zielgruppe und das verfolgte Ziel Gedanken machen. Nicht alle Zielgruppen sind gleich gut über Social Media erreichbar. Deshalb ist die Social Media-Strategie ein wichtiger Teil der Gesamtstrategie. Ebenso wichtig ist die Definition der Tools beziehungsweise Plattformen und die Ausarbeitung eines Redaktionsplans. Dieser sollte unbedingt alle genutzten Tools, Veröffentlichungstermine sowie die einzelnen Themen beinhalten.
Der Redaktionsplan dient als Schnittstelle zur Abstimmung, Freigabe, Überarbeitung und Vernetzung. Wenn zum Beispiel eine Veranstaltung bevorsteht, kündigen Sie auf Facebook das Event an. Über Xing, Facebook und LinkedIn laden Sie Kunden und Interessenten ein. Mit Twitter oder Flickr sind Sekunden nach dem Start die ersten Bilder und Thesen bei der Zielgruppe. Und zu guter Letzt nutzt man den Unternehmensblog, um im Vorfeld allen Lesern die Hintergründe für die Themenwahl tiefergehend zu erläutern und im Nachgang, um über die erfolgreiche Veranstaltung zu berichten. Alle Teilnehmer können dann im Nachgang ihre Meinung zum Event kund tun. So ist das alles eine runde Sache.
Weitere Erfolgsfaktoren des Social Media-Marketings sind die zielgruppengerechte Aufbereitung des Contents, die Individualisierung, Personalisierung und – je nach Zielgruppe – Emotionalisierung durch eine „Du“-Ansprache. Die „alten“ Direktmarketingregeln, wie Messen, Auswerten, Optimieren, Verbessern und Ausbauen kommen auch bei dieser neuen Form der Kommunikation zur Anwendung.
Unumgänglich ist eine Schulung der Mitarbeiter, da diese der Firma nach außen ein Gesicht geben. In diesem Zusammenhang müssen sich das Wording und die Reaktionszeit auf Anfragen von der Zielgruppe an diese und die jeweilig genutzte Plattform anpassen. In sogenannten Social Media-Richtlinien sollten unbedingt Regeln für Mitarbeiter zu Umgang und Nutzung sozialer Netzwerke festgelegt werden.
Was besonders gern und oft vergessen wird, ist die Einbindung der Social Media-Profile in die Offlinewerbung, zum Beispiel auf Visitenkarten, auf Geschäftspapieren, oder in Anzeigen. Sehr einfach und schnell umzusetzen sind zum Beispiel ein Hinweis in der E-Mail-Signatur oder auch das Einbinden eines Social Plug-ins auf der eigenen Homepage.
Tipp 1
Konzentrieren Sie sich am Anfang auf zwei bis drei Tools und vermeiden Sie unprofessionelle „Selbstbaulösungen“ und schlampige, von Fehlern nur so strotzende Texte. Das zu tätigende Investment hält sich in Grenzen und nach einer Einweisung in das Thema kann das „Betreiben“ der Plattformen durchaus selbst übernommen werden. Wichtig ist hierbei, je kleiner das Unternehmen, umso höher sollte die prozentuale Beteiligung der Mitarbeiter an der Social Media-Kommunikation sein.
Ein weiterer wichtiger Hinweis: Überlegen Sie sich frühzeitig, wie Sie angemessen auf offene Kritik am Produkt beziehungsweise Unternehmen reagieren möchten. Sind Sie im Social Web aktiv, dann werden schnelle Reaktionen von Ihnen erwartet.
Tipp 2
Auch wenn es manchmal verlockend ist: Löschen Sie nichts! Das bringt nur noch mehr negative Schlagzeilen. Eine gute, professionelle Reaktion auf eine negative Äußerung ist mehr wert als alles andere!
Checkliste
- Haben Sie Ihre Zielgruppe definiert und konkrete Ziele festgelegt?
- Ist die Social Media-Strategieteil der Gesamtstrategie?
- Entsprechen die ausgewählten Tools beziehungsweise Plattformen Ihren Zielen und Ihrem Budget? Und bewegt sich dort die Zielgruppe, die Sie ansprechen wollen?
- Sind auch wirklich alle Vernetzungen der Plattformen und Tools untereinander ausgeschöpft?
- Legen Sie viel Wert auf einen guten Redaktionsplan. Definieren Sie den Prozess – von der Abstimmung, Freigabe, Überarbeitung bis hin zur Vernetzung.
- Ist Ihr Content zielgruppengerecht aufbereitet, entsprechend individualisiert, personalisiert und – vor allem – emotionalisiert?
- Sind alle Mitarbeiter entsprechend geschult und für das Thema Social Media-Marketing sensibilisiert?
- Sind Ihre Social Media-Profile in die Offlinewerbung eingebunden?
- Überlegen Sie, was genau Sie auswerten wollen beziehungsweise wozu Sie die gewonnenen Erkenntnisse nutzen möchten.
- Gibt es Unternehmen, die sich als Benchmark eignen?
Resümee und Ausblick
Warum sollten sich gerade KMUs im B2B auf Social Media und Social Commerce einlassen? Diese Frage kann ganz einfach beantwortet werden: Weil es ein riesiges Potential zur Interaktion und zur Umsatzgenerierung in sich birgt! Und zwar nicht nur für große, nein gerade für kleine und mittlere Unternehmen. Vorzeigbare und ermutigende Erfolgsbeispiele gibt es – wie oben erwähnt – bereits viele.
Nehmen wir beispielsweise die Festool GmbH. Mit 12.616 Facebook-Fans überzeugt die Firma aus Wendlingen am Neckar nicht nur ihre B2B-Zielgruppe, sondern auch viele Endkunden von sich [15]. Oder betrachten wir die Krones AG, welche aus der Branche für Abfüll- und Verpackungstechnik stammt. Mit 5.742 Fans auf Facebook, 832 Followern auf Twitter und mit derzeit 629 Mitarbeitern auf Xing zeigt diese Firma, wie B2B-Unternehmen erfolgreiches Social Media-Marketing praktizieren können. [16]. Wie oben schon erwähnt, beschreitet Dell den Social Media-Weg mit einer Vielzahl von Accounts. Alleine 4.607 Personen gefällt die Facebook-Seite „Dell for Business” [17]. Zusätzlich zu diesem Account hat Dell sogar einen eigenen Account für den Mittelstand in Deutschland. Auch Freshbooks, eine IT-Firma aus Toronto, hat als KMU ein vorzeigbares Social Media-Netz geschaffen. Egal ob Facebook, Twitter, LinkedIn oder Blogs – Freshbooks ist überall vertreten [18].
Was wird die Zukunft nun wirklich für die KMUs bringen? Ein Generationswechsel an der Führungsspitze führt zu jungen und online erfahrenen Kräften. In den nächsten fünf Jahren wird „Online“ (als Kanal) zum Leitmedium. Zurückzuführen ist dies auf die enorm große Reichweite des Internets und Bedeutung für die Kaufentscheidung. Inhalte (Content) sind „King“. Der mobile Empfang von Botschaften und die generell mobile Kommunikation werden weiter an Wichtigkeit zunehmen. Es ist absolut notwendig mit seiner Unternehmung online beziehungsweise mobil sichtbar zu sein.
Entlang des bekannten Verkaufstrichters finden sich viele Möglichkeiten, die klassischen Kanäle zu ergänzen oder sogar zu ersetzen.
Neben der Onlineerfassung der Geodaten des Unternehmens sollten alle Inhalte auch dem mobilen Zugriff von einem Handy entsprechen, sprich die Lesbarkeit auf Handy-Displays muss gewährleistet sein.
Ein weiterer, unbedingt zu berücksichtigender Punkt ist die Tatsache: Was Suchmaschinen nicht finden, gibt es nicht! Geobasierte Ergebnisse und sozial angereicherte Informationen werden bei Suchanfragen in der Zukunft „die Nase vorn haben“.
An den Beispielen sehen Sie, dass es kaum Firmen gibt, die sich allen Kanälen bedienen. Das ist in den meisten Fällen – vor allem am Anfang – nicht sinnvoll. Eines ist jedoch klar, je mehr Mitarbeiter Sie koordiniert für diese Aufgabe begeistern können, umso erfolgreicher wird das Invest für Sie und Ihre Mitarbeiter.
Der Onlineauftritt von KMUs sollte sich allerdings nicht nur als einzelne Website oder als einzelner Facebook-Auftritt darstellen. Ziel muss unbedingt eine Verknüpfung verschiedener Social Media-Plattformen und Tools eines Unternehmens sein. Wobei es hierbei nicht die Masse an Plattformen macht. Zielgruppengerecht aufbereitete, aktuelle Inhalte mit einer emotionalen, persönlichen Kundenansprache sind der Königsweg vom Social Media-Marketing zum Social Commerce.
Literatur
[1] http://social-media-prisma.ethority.de – ethority 2009
[2] Telegate AG 2010
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Referenzmarketing - cite_note-0
[4] www.reiseberichte.com; http://4-seasons.tv/
[5] http://twitter.com/#!/skriptura mit fast 10.000 Followern (Stand 9.5.2011)
[6] http://www.frostablog.de
[7] http://www.communote.com/homepage/cate[8] http://www.facebook.com/IdeaPaint; http://www.facebook.com/festool.de
http://www.facebook.com/GeaBock
[9] http://www.youtube.com/watch?v=lH_P1U0CXAc
[10] http://www.youtube.com/watch?v=ijowsgI9ZKU&feature=related
[11] http://www.flickr.com/photos/ideapaint
[12] http://www.slideshare.net/mk.frogpond/erfolgsfaktoren-der-wikieinfhrung-in-kmu
[13] CommunDia GmbH
[14] http://mashable.com
[15] http://www.facebook.com/festool.de (Stand 3.5.2011)
[16] http://www.facebook.com/kronesag; http://www.twitter.com/kronesag; http://www.Xing.com/companies/KRONESAG (Stand 3.5. 2011)
[17] http://www.facebook.com/DellBusiness (Stand 5.5.2011)
[18] http://www.freshbooks.com
[19] http://eworkshopmoderator.com/TeoGraca/images/Sales_Funnel.png
http://www.SocialMediaExaminer.com, 2011 Social Media Marketing – Industry Report
http://www.thesocialpath.com
http://www.socialmediatoday.com
Alle Angaben sind nach bestem Wissen recherchiert und Stand 12.05.2011gory/blog/