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SAP-Support: Möglichkeiten zum Sparen bleiben oft noch ungenutzt

Über die Hälfte der Mitglieder nutzt das günstigere Support-Modell, am gesamten deutschsprachigen Raum dürfte der Anteil aber sichtbar höher sein.
Axel Susen | 22.02.2011
Seit über einem Jahr lässt SAP seiner Kundschaft wieder die Wahl zwischen Standard- und Enterprise-Support. Offiziell behauptet man weiterhin, dass sich die Anwender aufgrund des Mehrwerts für die teurere Variante entscheiden würden. Doch die Realität sieht anders aus: Die Mehrheit der Kunden will die Kosten reduzieren und nutzt, wenn nur irgendwie möglich, den Standard-Support. Damit sind die Möglichkeiten, bei der Wartung zu sparen, jedoch noch lange nicht ausgeschöpft.

SAPs Versuche, die Anwender zum Enterprise-Support zu "locken", waren zahlreich und nicht immer sehr subtil: Zunächst wurde die alternativlose Lösung vorgestellt, dann sollte der Messwert KPI überzeugen. Als alles nichts mehr half, überließ man den Anwendern doch wieder die freie Wahl - jedoch nicht, ohne seitdem regelmäßig zu erklären, dass sich die Kunden für den teureren Enterprise-Support entscheiden, weil sie den Mehrwert erkennen.

Doch ist dem wirklich so? Laut einer Umfrage der DSAG nutzt über die Hälfte der Mitglieder das günstigere Support-Modell, am gesamten deutschsprachigen Raum dürfte der Anteil aber noch sichtbar höher sein. Die Wechselbereitschaft zum teureren Modell ist dabei verschwindend gering, viel eher wechseln die Anwender auf den Standard-Support zurück. Dementsprechend ist auch die Zufriedenheitsrate beim Standard-Support höher. Fachmagazine wie die Computerwoche oder CIO berichteten bereits, dass Kunden kaum einen Mehrwert beim Enterprise-Modell erkennen könnten.

Sparen bei der Wartung liegt im Trend

Die Gründe hierfür sind so einfach wie einleuchtend. "Im Gegensatz zum Rest der Welt nutzen deutschsprachige Unternehmen SAP-Software bereits seit vielen Jahren", kommentiert Axel Susen, Initiator des Seestern IT Forums. "In dieser Zeit hat sich genug Wissen über die SAP-Systeme angesammelt, um diese mit geringem (Kosten-) Aufwand betreiben zu können."

Darüber hinaus gehende Möglichkeiten, bei der Software-Wartung zu sparen, bleiben jedoch noch oftmals ungenutzt. So beginnt sich in Deutschland grade erst ein Markt für Drittwartung zu entwickeln, der in anderen Ländern bereits viel präsenter ist. Auch die Dienstleistungen freier SAP-Systemberater oder der Seestern-"Feuerwehr" sind günstige Alternativen zum Hersteller-Support. Dass diese im Trend liegen, zeigt eine Umfrage von Schwarze Consulting,Nürnberg: So können sich 76 % der Unternehmen vorstellen, alternative Wartungsmodelle einzusetzen.

Dass diese Services noch nicht stärker unter Anwendern verbreitet sind, liegt häufig an geschürter Unsicherheit. "Sich aus dem Schoß der SAP herauszuwagen, mag zunächst als sehr gewagter Schritt erscheinen", so Susen weiter. "Doch im Austausch mit anderen, die diesen Schritt bereits gewagt haben, wird auch diese Angst genommen." Daher lädt das Seestern IT Forum auch dieses Jahr wieder zu den Infotagen: Am 19.05.2011 erfahren Anwender in interessanten Vorträgen und kontroversen Diskussionen alles zum Thema 'Unabhängige SAP-Wartung und Lizenzen'. Weitere Informationen stehen unter www.infotage2011.de bereit.