Handelsblatt, Kolumne "Mensch, Marke!" vom 05.06.2009: Anti-Marke Carsten Maschmeyer
Die Kolumne "Mensch, Marke!" im Handelsblatt, geschrieben von Jon Christoph Berndt, ist vom 05.06.2009 handelt von Anti-Marke Carsten Maschmeyer.
Falls Sie aus einfachen oder gar schwierigen Verhältnissen stammen und irgendwann einmal auf Ihrer eigenen Veranstaltung vor 12.500 Menschen von Bill Clinton interviewt werden möchten, könnte Carsten Maschmeyer Ihr Vorbild sein. Er hat es mit dem Allgemeinen Wirtschaftsdienst („Ihr unabhängiger Finanzoptimierer“) vom verhuschten Hänfling ganz unten zum begehrten Privatier ganz oben geschafft: Rechtzeitig zum 50. Geburtstag ist er jetzt raus beim AWD, mit einer schönen Zahl und mindestens acht Nullen dahinter auf dem Konto, nun frei für die noch schöneren Inhalte des Lebens. Seine neue Freundin Veronica Ferres ist hier der Anfang.
Sind Sie eine starke Marke oder eine Anti-Marke? Carsten Maschmeyer hat aus der Ferne nicht das gemeinhin geschätzte gewinnende Wesen, das wir uns bei einem Großmogul der Wirtschaft vorstellen und – viel wichtiger – für uns selber wünschen. Aus der Nähe wohl doch, das bestätigen Gerhard Schröder, Christian Wulff, Kofi Annan… Sie essen, trinken, feiern mit ihm. Weil sie wollen, nicht weil sie müssen; ein feiner Unterschied. Ausschlaggebend für dieses Pull-Charisma, das geradezu magnetisch wirkt, sind ein paar Attribute, die vordergründig nicht für die besonders anziehende Human Brand sprechen: der Schnauzer, diese Schüchternheit, die jungenhafte Stimme, die pseudo-intellektuelle Nachdenklichkeit: „Geld ist etwas sehr Kaltes.“ Carsten Maschmeyer ist, was eine starke Marke im Grunde gar nicht sein darf – nahbar und damit irgendwie für alle da. Er klopft einem auf die Schulter und tauscht die Kontaktdaten, ein Netzwerkprofi ganz bestimmt und haarscharf kein Kinokumpel. Nichts an ihm möchte man gern entdecken, nichts polarisiert. Er hat keine Aura, und es gibt kein Herzklopfen, wenn wir ihn wahrnehmen und auf die Sinne wirken lassen.
Trotzdem: Carsten Maschmeyer ist irgendwie auch Marke. Hintergründig macht nämlich all dies das Geheimnis seines Erfolges aus: 1. Verbissenheit; er will es, unbedingt. (Der starke Wille, der aus der schwierigen Kindheit und Jugend resultiert.) 2. Unbeirrbarkeit; die ganzen Geschichten von schwarzen Schafen und ruppigen Umgangsformen beim AWD prallen an ihm ab. (Recht so, das Unternehmen genießt im Grunde einen guten Ruf.) 3. Pippi-Langstrumpf-Attitüde; er macht sich seine Welt, wie sie ihm gefällt. (Bart ab, Stimmtraining und Körpersprache-Coaching gehören einfach nicht dazu.)
Wenn Sie es auch wissen wollen im Leben: Stärken Sie Ihre Verbissenheit, pflegen Sie Ihre Unbeirrbarkeit, legen Sie sich die Pippi-Langstrumpf-Attitüde zu! Dann spielen Sie auch flach und gewinnen hoch. Sie sind und bleiben unangreifbar. Sie müssen keine Rolle spielen, die irgendwann sowieso enttarnt wird. Ihre vermeintlichen Freunde sind auch Ihre wahren Freunde. Sie bleiben Sie selbst, wenn Sie mal Schiffbruch erleiden. Unterm Strich: Sie sind so eine starke Anti-Marke wie Carsten Maschmeyer.
Falls Sie aus einfachen oder gar schwierigen Verhältnissen stammen und irgendwann einmal auf Ihrer eigenen Veranstaltung vor 12.500 Menschen von Bill Clinton interviewt werden möchten, könnte Carsten Maschmeyer Ihr Vorbild sein. Er hat es mit dem Allgemeinen Wirtschaftsdienst („Ihr unabhängiger Finanzoptimierer“) vom verhuschten Hänfling ganz unten zum begehrten Privatier ganz oben geschafft: Rechtzeitig zum 50. Geburtstag ist er jetzt raus beim AWD, mit einer schönen Zahl und mindestens acht Nullen dahinter auf dem Konto, nun frei für die noch schöneren Inhalte des Lebens. Seine neue Freundin Veronica Ferres ist hier der Anfang.
Sind Sie eine starke Marke oder eine Anti-Marke? Carsten Maschmeyer hat aus der Ferne nicht das gemeinhin geschätzte gewinnende Wesen, das wir uns bei einem Großmogul der Wirtschaft vorstellen und – viel wichtiger – für uns selber wünschen. Aus der Nähe wohl doch, das bestätigen Gerhard Schröder, Christian Wulff, Kofi Annan… Sie essen, trinken, feiern mit ihm. Weil sie wollen, nicht weil sie müssen; ein feiner Unterschied. Ausschlaggebend für dieses Pull-Charisma, das geradezu magnetisch wirkt, sind ein paar Attribute, die vordergründig nicht für die besonders anziehende Human Brand sprechen: der Schnauzer, diese Schüchternheit, die jungenhafte Stimme, die pseudo-intellektuelle Nachdenklichkeit: „Geld ist etwas sehr Kaltes.“ Carsten Maschmeyer ist, was eine starke Marke im Grunde gar nicht sein darf – nahbar und damit irgendwie für alle da. Er klopft einem auf die Schulter und tauscht die Kontaktdaten, ein Netzwerkprofi ganz bestimmt und haarscharf kein Kinokumpel. Nichts an ihm möchte man gern entdecken, nichts polarisiert. Er hat keine Aura, und es gibt kein Herzklopfen, wenn wir ihn wahrnehmen und auf die Sinne wirken lassen.
Trotzdem: Carsten Maschmeyer ist irgendwie auch Marke. Hintergründig macht nämlich all dies das Geheimnis seines Erfolges aus: 1. Verbissenheit; er will es, unbedingt. (Der starke Wille, der aus der schwierigen Kindheit und Jugend resultiert.) 2. Unbeirrbarkeit; die ganzen Geschichten von schwarzen Schafen und ruppigen Umgangsformen beim AWD prallen an ihm ab. (Recht so, das Unternehmen genießt im Grunde einen guten Ruf.) 3. Pippi-Langstrumpf-Attitüde; er macht sich seine Welt, wie sie ihm gefällt. (Bart ab, Stimmtraining und Körpersprache-Coaching gehören einfach nicht dazu.)
Wenn Sie es auch wissen wollen im Leben: Stärken Sie Ihre Verbissenheit, pflegen Sie Ihre Unbeirrbarkeit, legen Sie sich die Pippi-Langstrumpf-Attitüde zu! Dann spielen Sie auch flach und gewinnen hoch. Sie sind und bleiben unangreifbar. Sie müssen keine Rolle spielen, die irgendwann sowieso enttarnt wird. Ihre vermeintlichen Freunde sind auch Ihre wahren Freunde. Sie bleiben Sie selbst, wenn Sie mal Schiffbruch erleiden. Unterm Strich: Sie sind so eine starke Anti-Marke wie Carsten Maschmeyer.