Durchstarten auf Social Media? Dann nur so.
Im Durchschnitt haben wir im DACH Raum 8,5 Social Media-Accounts pro Person und verweilen 144 Minuten am Tag und somit 876 Stunden im Jahr auf diesen. Gerade im letzten halben Jahr haben immer mehr Menschen die Kommunikation in den sozialen Medien für sich entdeckt. Sei es die Generation Z, die während des Lockdowns nur mittels Handy zum Creator werden konnte auf TikTok oder auch der Baby Boomer (1946-1964 geboren), der nun vermehrt im Internet einkaufen geht und die Sicherheit vom heimischen Laptop oder PC aus genießt. Es gilt also umso mehr, sich breit aufzustellen und eher zu überlegen, welchen Content man selbst kreieren möchte, anstatt darauf zu schauen, wo sich die Zielgruppe aufhält.
"Facebook ist doch tot, oder?"
Die goldenen Zeiten vom Social Media Giganten scheinen vorbei, obwohl 2,7 Milliarden Menschen auf der Plattform angemeldet sind. 2021 könnte sie jedoch neu zum Leben erwachen, denn Facebook versucht gerade mit neuen Features, wie beispielsweise den Messenger mit der populären App Instagram zu verknüpfen, wieder zu beleben. Immerhin 1,56 Milliarden Menschen nutzen Facebook täglich. Eines dürfen wir nicht vergessen: Zwar waren eher LinkedIn, Instagram und TikTok 2020 in der Diskussion, doch den Facebook-Account hat man deshalb nicht gelöscht. Viele griffen weiterhin zu der täglichen Routine morgens durch den Feed zu scrollen, ein paar Kommentare zu hinterlassen und die Features zu nutzen, die schon seit Jahren vorhanden sind. Auch die Zugriffszahlen zeigen, dass auf der Plattform ein Anstieg seit Beginn der Corona Pandemie zu verzeichnen ist. Die Vernetzung mit Instagram und Features wie der "Call to Action"-Button auf der eigenen Fanseite, über den Buchungen stattfinden, die Kalender-Funktion für anstehende Events und das neue Design, Rollout war 2020 hin zu einem übersichtlicheren Feed, machen die Plattform weiterhin relevant. Facebook sollte in jeder Social Media-Strategie wie eine Art Fundament betrachtet werden, auch wenn eine Unternehmensseite nur eine Art Visitenkarte ist.
Instagram dominiert!
Instagram ist der Dreh- und Angelpunkt der sozialen Netzwerke. Die App, die sich 2020 mit TikTok einen regelrechten Schlagabtausch lieferte, dominiert weiterhin. Egal auf welcher Plattform ein Influencer groß wird, am Ende möchte er die Abonnenten am liebsten auf Instagram haben. Die Mischung aus einem Feed für Videos und Bilder, der Reelstab für kurze knackige Impressionen, die Storyfunktion, die authentische Einblicke in den Alltag bietet, und die Möglichkeit der direkten Kommunikation mit der Community über Fragesticker & Co. sowie die LIVE Funktion, machen die Plattform unersetzlich. Nirgends baut man besser eine Community auf und stärkt diese als auf Instagram. Einziger Minuspunkt scheinen die Einschränkungen zu sein, die trotz neuer Nutzungsbedingungen weiterhin intransparent sind: Viele Influencer beklagen sich über wenig organsicher Reichweite. Es fehlt eine klare Aussage darüber, ob und wieso ein Profil eingeschränkt wurde.
TikToks Hype erlischt …
Keine App hat 2020 für mehr Furore gesorgt: Im Sommer war der absolute TikTok Hype ausgebrochen. Im Appstore wurden alle Rekorde gebrochen und es schien so, als würde TikTok sogar kurz über lang an Instagram vorbeiziehen, wäre nicht der "Klon" in Form von Reels gekommen und der Datenschutz Skandal, der mit dem bevorstehenden AUS drohte. Beides wurde erfolgreich gemeistert, so dass zwar der Hype ein wenig abflacht, was der Appkultur aber guttut. Sie etabliert sich als Shortclip Content App. Und genau das ist sie auch: Sie liefert schnelle, kurze Impressionen. Ein kleines Learning (Stichwort #edutok), ein kurzer Lacher oder Realtalk hinterlegt mit der Musik aus den Trends. TikTok ist vor allem experimentell, man kann sich hier versuchen: Mal eine Challenge mitmachen, aus sich rauskommen, ein neues Thema für sich entdecken ohne Gefahr zu laufen, auf einer anderen Plattform den Algorithmus durcheinander zu bringen. Die App soll in erster Linie Spaß machen und das ist sehr angenehm im Vergleich zu vielen anderen Plattformen, auf denen man eine bestimmte Strategie fahren muss, um relevant zu bleiben.
LinkedIn wird Facebook 2.0
LinkedIn wird authentischer und persönlicher: Die Plattform, die lange als reine Karriere- und Businessplattform galt, bekommt Charakter. Viele bezeichnen sie sogar als Facebook 2.0 in Erinnerung an eine Zeit, wo es noch keine Alternativen gab. Gerade als sekundären Kanal kann man hier Insights teilen und auf die Metaebene gehen, sein Netzwerk erweitern und neue Kontakte knüpfen. Hier ist der Creator vor allem der Unternehmer dahinter und auf diese Art und Weise wird auch kommuniziert. Die LIVE-Funktion ist zur Zeit noch ein "Invite only"-Programm für das man sich bewerben muss, wer dort aber angenommen wird, kann damit aus der Masse definitiv hervorstechen. Neben TikTok hat LinkedIn die höchste organische Reichweite.
Neben diesen herausragenden Plattformen schaut man gerade gespannt in Richtung Twitter und Clubhouse: Twitter hat mit der Einführung der "Fleets" einen Instagram Story-Klon erschaffen. Das brandneue soziale Netzwerk Clubhouse holt vor allem die Podcaster und Voice Fans ab. Hier kann ohne Bild diskutiert werden in speziellen Räumen. Zur Zeit ist die App "Invite only" und wer drin ist, kann weitere zwei Einladungen versenden. Es bleibt spannend!