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Content-Management und Shop-Lösung integrieren

Ist das CMS mit einer Shop-Lösung integriert, maximieren Shop-Betreiber den Nutzen beider Applikationen. Fünf wichtige Tipps.
Arne Hellmich | 03.11.2020
Ziemlich beste Freunde - Checkliste: Content-Management und Shop-Lösung integrieren © freepik / sitthiphong
 

Kein Online-Handel ohne eine performante Shop-Lösung mit entsprechenden Schnittstellen zum Bezahlsystem, zur Lagerverwaltung und möglichst auch zu geeigneten Analyse-Tools. Und keine stabile Kundenbindung ohne eine herausragende Customer Journey. Diese gestaltet sich umso besser, je mehr die bereitgestellten Contents auf die individuellen Belange der einzelnen Kunden zugeschnitten sind. Um Inhalte effektiv und agil zu steuern, bedarf es eines leistungsfähigen Content Management Systems (CMS). Ist das CMS mit einer Shop-Lösung integriert, maximieren Shop-Betreiber den Nutzen beider Applikationen. Folgende fünf Tipps zeigen, worauf dabei zu achten ist.

 

1. Tipp: Machen Sie sich bewusst, welche Vorteile Ihnen ein Content Management System bietet.

In vielen Fällen bildet das Shop-System das Rückgrat des Online-Shops. Über integrierte PIM- (Produktinformationsmanagement) Systeme  managt der Online-Händler seine Produktinformationen und administrativen Angaben und stellt seine Angebote auf die Webseite. Doch damit sich die Kunden angesprochen fühlen, bedarf es in der Regel mehr: einer herausragenden Customer Journey. Dafür unverzichtbar sind eine einfache, intuitive Menüführung und eine gleichermaßen attraktive wie informative Produktpräsentation, möglichst in verschiedenen Formaten – von Texten in der jeweiligen Landessprache über Bilder und Videos bis hin zu Livestreams, Chats oder Podcasts. Mit nutzwertigem oder unterhaltsamen, auf die individuellen Belange Ihrer Kunden zugeschnittenen Content gelingt es Ihnen, diese für Ihren Shop und seine Produkte zu begeistern. Um die vielen verschiedenen Inhalte effektiv und agil zu steuern, benötigen Sie technologische Unterstützung – in Form eines CMS. Damit lassen sich beispielsweise Marketinginhalte einfach pflegen, direkt übersetzen und personalisiert ausspielen.

2. Tipp: Schätzen Sie im Vorfeld das Aufwand-Nutzen-Verhältnis realistisch ein.

CMS- und Shop-Lösung zu integrieren, ist eine technologisch und organisatorisch komplexe Aufgabe. Schließlich müssen Sie die Daten beider Systeme stets aktuell und ausnahmslos konsistent halten. Der damit verbundene Aufwand lohnt sich jedoch nicht nur für internationale Konzerne, sondern auch, wenn Sie als kleineres oder mittelständisches Unternehmen Ihre spezialisierten Produkte weltweit und an sehr unterschiedliche Kundensegmente vertreiben. Mit einem CMS können Sie viele verschiedene länderspezifische Website- sowie Shop-Varianten optimal pflegen und sind jederzeit erreichbar. Somit ist nicht Ihre Unternehmensgröße, sondern die Produktvielfalt und -komplexität ausschlaggebend.

3. Tipp: Wählen Sie den für Sie passenden Integrationsansatz: Commerce led oder Content led.

Commerce led bedeutet, dass das Shop-System im Vordergrund steht: Das Frontend bildet die Struktur und Inhalte aus dem Shop-System wie Siteaufbau, Navigation, Header oder Footer ab. Aus dem CMS fließt ergänzender Content ein. Beim Content-led-Ansatz hingegen ist das CMS technisch führend, das Frontend spiegelt also Websiteaufbau, Navigation, Header, Footer etc. des CMS wider. Ergänzende produktrelevante Informationen kommen aus dem Shop-System. Die Commerce led-Integration ist die aktuell am meisten genutzte Variante. Sie ist auch für Sie eher geeignet, wenn Ihr Shop-System per se strukturierte Detail- und Übersichtsseiten bereitstellen soll. Diese benötigen Sie, um Artikel umfassend darzustellen: mit Bildern, Beschreibungen, Preisen, Größen, Konfigurationsmöglichkeiten und dergleichen.

4.Tipp: Holen Sie Ihre Mitarbeiter ins Boot.

Wie bei jedem komplexen IT-Projekt sollten Sie auch bei der Integration von Shop-Lösung und CMS die betroffenen Mitarbeiter – hier sind das häufig das Marketing-Team, der E-Commerce-Bereich und der Vertrieb – frühzeitig einbeziehen. Dem Marketing geht es etwa darum, überzeugende Aussagen zum Kundennutzen, werbewirksame Bilder und Video-Clips oder Storytelling-Formate einzubinden. Der E-Commerce-Bereich sowie der Vertrieb hingegen denken eher in Produktlisten und Preisen. Beiden ist es wichtig, auf umfangreichen Produktdetailseiten jede Produktspezifikation darzustellen und den direkten Kaufabschluss mit nur wenigen Klicks zu ermöglichen. Nur wenn alle Seiten von Beginn an involviert sind und ein gegenseitiges Verständnis entwickeln, ist es möglich, die teilweise widersprüchlichen Anforderungen und Wünsche weitestgehend in Übereinstimmung zu bringen.

5. Tipp: Behalten Sie gleichzeitig Nutzerfreundlichkeit und Corporate Identity im Auge.

In einem ersten Schritt unterstützt Sie Ihr Dienstleister dabei, mögliche Systeme hinsichtlich ihrer Eignung zu evaluieren, zu vergleichen und eine Auswahl zu treffen. Daran schließen sich die technische und inhaltliche Konzeption der erforderlichen Komponenten an. Legen Sie dabei großen Wert auf die Konzeption der Customer Experience. Damit sich Ihre Kunden im Shop wohlfühlen und ihn gern besuchen sind Nutzerführung, Usability, Barrierefreiheit etc. ganz entscheidend. Dennoch darf die technische Realisierung nicht zu Lasten Ihrer Marke gehen. Das Design unterliegt Ihren CI-Guidelines: Ihre Marke sollte zum Beispiel auch auf Unterseiten wiedererkennbar sein.

Natürlich ist es Ihnen unbenommen, Ihren gesamten E-Commerce mit nur einem System zu betreiben und beispielsweise produktspezifische Inhalte in Ihrem CMS vorzuhalten oder redaktionellen Content aus Ihrer Shop-Lösung heraus zu veröffentlichen. Wirklich effizient ist das jedoch in vielen Fällen nicht. Prüfen Sie daher genau, ob Sie nicht mit einer integrierten CMS-Shop-Lösung die Vorteile beider Tools nutzen und damit Ihre Kundenbindung und Geschäftsergebnisse verbessern können. Ein erfahrener IT-Dienstleister kann Sie dabei unterstützen – zumal der Blick von außen vor einer gewissen Betriebsblindheit schützt. Der Dienstleister sollte agile Methoden zur Entwicklung einsetzen und sowohl zu Private- als auch zu Public-Cloud-Lösungen beraten. Ebenso wichtig sind Application Management und ein kundenfreundlicher Support.