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Erfolgreiche Shops als Inspiration für den E-Commerce

Statt langer Relaunch-Zyklen heute sukzessive Shop-Optimierung. Erfolgreiche Shops als Inspriationsquelle. Multichannel oft nicht userfreundlich.
Tim Böker | 14.01.2019
© Pixabay / Tumisu
 
Wer heute seinen Onlineshop optimieren will, muss schnell sein, flexibel, innovativ und effizient. Wurden Shops und Markenwebsites bislang im Schnitt alle drei Jahre durch einen Relaunch erneuert, verändert sich dieses Prozedere derzeit massiv: Statt ständig in Relaunch-Zyklen von mehreren Jahren zu denken, werden Shops heute sukzessive optimiert. Inzwischen ist jeder Tag Relaunch-Tag! Große Player wie Amazon, Zalando oder About you verändern täglich Elemente im Shop und loten deren Einfluss auf den Geschäftserfolg aus. Zudem beziehen Sie frühzeitig ihre potenziellen Nutzer ein, probieren neue Elemente aus, verwerfen und entwickeln sie entlang der Nutzererwartungen weiter - Erwartungen, die sich ändern können, noch während eine neue Lösung entsteht.

Kurze Sprints, wie sie heute in der agilen Software-Entwicklung schon „state of the art“ sind, machen den Entwicklungsprozess schneller und flexibler. Das Gute daran: Shopbetreiber verkraften es leichter, wenn ein neues Feature floppt, und können Ideen verwerfen oder weiterentwickeln, ohne allzu viel Geld und Zeit investieren zu müssen. Auf diese Weise werden Shops immer besser, ohne den Nutzer mit einem komplett neuen Design, neuen Features oder einer neuen Benutzerführung verwirren zu müssen. So kommt der Anbieter den Gewohnheiten seiner Besucher entgegen und wird zugleich der Notwendigkeit gerecht, immer neue Services zu bieten und die User Experience ständig zu verbessern.

Best Practices als Inspirationsquelle


Fragen wie „Wie inspiriere ich Kunden im Online-Shop? Wie führe ich sie?“, „Wie sieht eine gute Online-Beratung aus?“ oder „Wie verknüpfe ich meine Kanäle kundenorientiert?“ haben sich inzwischen schon unzählige Website-Betreiber gestellt. Dabei haben sie zum Teil clevere und gut funktionierende Lösungen gefunden. Dieses Wissen sollte man nutzen, denn nicht jeder Händler muss oder kann das Rad neu erfinden! Egal ob Startseite, Produktinszenierung, Pricing, Landing Pages, Bezahl- und Kundenbindungselemente - jeden Tag aufs Neue setzen die Vorreiter der Branche neue Benchmarks, von denen man sich hervorragend inspirieren lassen kann.

Wichtig aber ist, nur noch in Elementen zu denken. Anstatt den ganzen Shop nach dem Vorbild X oder Y weiterzuentwickeln, ist es sinnvoller, sich Blaupausen für die einzelnen Shop-Elemente am Markt zu suchen. Denn eines ist klar: Kaum hat ein Anbieter eine neue und gute Möglichkeit gefunden, dem Kunden ein noch besseres Shop-Erlebnis zu bieten, ziehen weitere Anbieter nach. Und oft schon nach wenigen Wochen beginnen die Kunden, dieses Feature auch von anderen Shops zu erwarten.

Service, Produktinszenierung, Multichannel …


Ein erfolgreicher Shop zeichnet sich durch eine Vielzahl an guten Features aus. Gehören Dinge wie schnelle Lieferung, gute Erreichbarkeit oder kulante Reklamationsabwicklung inzwischen zum guten Ton, müssen Shops heute schon zusätzliche Service-Ideen bieten, um sich von der Konkurrenz abzusetzen oder beim Kunden positiv aufzufallen. Serviceideen wie z.B. Tools zum Verhandeln von Preisen, die Integration von Wunschlisten für Freunde, Reparatur-Tutorials oder die Möglichkeit, eine Lieferung zum Wunschtermin auszuwählen, können da den Unterschied ausmachen.

Gute Ideen für eine gelungene Produktinszenierung können sich Shopbetreiber und Markenhersteller ebenfalls online holen. Diesem Punkt kommt viel Bedeutung zu, denn das größte Manko von Online-Shops gegenüber stationären Filialen ist nicht die fehlende Beratung, sondern die mangelnde Haptik, die durch eine exzellente Produktinszenierung kompensiert werden muss. Kunden müssen das Produkt auch in der digitalen Welt so erfahren können, als stünden sie direkt davor. Das Gute daran: Die Qualität von Videos und Produktbildern hat sich in den vergangenen Jahren massiv verbessert. Neue Features wie Augmented Reality oder 3D leisten zusätzliche Unterstützung. Doch bei allem Fokus auf die Optik sollte nicht vergessen werden, dass auch Content ist ein wesentlicher Teil der Produktinszenierung ist.

Auch das Thema Kanalverknüpfung bietet viele Chancen für Händler – wird oft aber leider schlecht umgesetzt. Multichannel-Services nehmen nicht selten die technischen Gegebenheiten in den Fokus und missachten dabei vollkommen die Nutzerfreundlichkeit für den Kunden. Kein Wunder, wenn solche Services dann nicht vom Kunden genutzt werden. Auch hier gibt es tolle Anschauungsbeispiele, die zeigen, wie Händler ihre Kanäle kundenzentriert verknüpfen und dann z.B. Dienstleistungen wie Kosmetik-Services online buchbar machen, stationäre Verfügbarkeiten online ausweisen oder Workshops in Stores online anbieten.

„750 Impulse – E-Commerce Best Practices“ als Ideengeber für bessere Shops


Tim Böker, Sebastian Bomm und Marcus Diekmann, führende Experten für User-Experience-Design, haben in „750 Impulse – E-Commerce Best Practice“ hunderte von Online-Shops verschiedener Branchen auf der ganzen Welt analysiert. Das Buch möchte Shopbetreiber und Markeninhaber inspirieren und Denkanstöße geben, wie sie ihren Shop noch nutzerfreundlicher und damit umsatzstärker machen. In 750 anschaulichen Beispielen zeigen sie unterschiedlichste Shop-Elemente, von denen sich andere Online-Händler in Sachen Online-Beratung, Kanalverknüpfung, Kundenführung, Produktinszenierung, Branding, Inspiration, Sales Promotion, Services und Mobile inspirieren lassen können. Das Buch ist im November 2018 erschienen und hier zum Preis von 19,95 Euro erhältlich.

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