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CGI - Computer generated imagery

Computergenerierte Bilder erhalten vermehrt Einzug in die Darstellung von Produkten.
Luisa Gehlmann | 22.06.2015
Computer generated imagery bezeichnet die Art von Bildern, die virtuell über den Computer erzeugt werden.
Dabei ist in vielen Fällen das Bild vollständig virtuell erzeugt worden. In der Regel ist für den Betrachter nicht erkennbar, ob es sich um ein Foto einer real stattgefundenen Situation handelt oder um ein am Computer entstandenes Bild. Aber – wie so oft im Leben – gibt es nicht nur ein Entweder-oder. Vielfach sind die entstehenden Bilder hybrid – eine Kombination aus CGI und Fotografie, z.B. bei der Fotografie eines Produktes in einer Landschaft. Oftmals liegen aus der Produktentwicklung bereits 3D-Konstruktionsdaten vor. Diese bilden die Grundlage für das computergenerierte Bild. Das 3D-Modell wird mit Texturen versehen, sodass es eine realistische Oberfläche erhält. Die Beleuchtung hat ebenfalls großen Einfluss auf die realistische Wirkung des Bildes. Die Landschaft, mit jedem einzelnem Baum, Strauch und Grashalm virtuell zu erzeugen ist sehr aufwändig. Deshalb wird die Landschaft beispielsweise fotografiert und das am Computer erzeugte Produkt wird in die Fotografie integriert. Teilweise werden sogar 360°-Aufnahmen der Umgebung erzeugt, um die Lichtsituation einfangen zu können. So erhält das dreidimensionale Produkt sein realistisches Aussehen. Ein Anwendungsfall ist hier z.B. die Automobilbranche.


Und warum wird das Produkt an sich nicht fotografiert? Dies kann mehrere Gründe haben. Beispielsweise ist denkbar, dass, zum Zeitpunkt der Fotografie, das Produkt noch gar nicht physisch vorhanden ist. Trotzdem müssen schon erste Werbemaßnahmen vorbereitet werden, um das Produkt direkt nach Fertigstellung bewerben und verkaufen zu können.
Oder es gibt derart spezielle Anforderungen an die Darstellung des Produktes, die in der Realität nicht abbildbar sind; wenn beispielsweise physikalische Gesetze außer Kraft gesetzt werden.
Außerdem kann ein Unternehmen ein Interesse daran haben, dass das Produkt nicht außerhalb der Unternehmensmauern gesehen wird. Nicht auszudenken, wenn das Foto eines neuen iPhones vor dem eigentlichen Präsentationstermin an die Öffentlichkeit gerät.
Zudem besteht bei einem Produktbild, welches auf 3D-Daten beruht, der Vorteil, dass weitere Produktansichten, Varianten, Animationen oder ein Video schnell erzeugt werden können, da das vollständige dreidimensionale Abbild des Produktes bereits existiert. Dadurch wird die Flexibilität in der Darstellung deutlich erhöht.


Der IKEA-Katalog besteht heute bereits schon zum Großteil aus gerenderten* Bildern (Quelle). Dank CGI kann ein Großteil der Möbelaufbauten virtuell am Computer entstehen.
Ein großer Vorteil, wenn man bedenkt, dass nun Küchen, Wohnwände und Co nicht mehr physisch auf- und abgebaut werden müssen. Im Folge-Katalog besteht die Möglichkeit, das gleiche Produkt aus einer anderen Perspektive zu zeigen, ohne es komplett neu erstellen zu müssen. So kann ohne großes Zusatzbudget, neuer Content generiert werden.


Eins ist klar: CGI gewinnt für die Produktdarstellung in jeglichen Medien an Bedeutung!
Produkte, die heute noch fotografiert werden, sind in einigen Jahren vermutlich gerenderte Abbildungen
Aber brauchen wir dann in 10 Jahren überhaut noch die Fotografie?
Die Antwort ist „Ja!“. Denn was ist mit Produkten, für die keine 3D-Daten existieren? Vielfach ist hierbei ein Foto die günstigere Darstellungsvariante. Trotzdem wird der Anteil von computergenerierten Produktdarstellungen deutlich zunehmen. Gerade Hersteller und Anbieter von Produkten, bei denen bereits 3D-Produktdaten existieren (z.B. aus der Fertigung), sollten prüfen, welche Vorteile der Einsatz von CGI mit sich bringt. Viele werden erstaunt sein, wenn sie wahrnehmen, dass der Unterschied zwischen Foto und einem fotorealistischem Rendering nicht mehr erkennbar ist. Deshalb ist es auch für Fotografen wichtig, sich mit der Thematik CGI zu beschäftigen. Auch ein virtuell erzeugtes Abbild von Produkten erfordert ein fotografisches Verständnis. Nur so lassen sich Bilder erzeugen, die von realen Fotografien nicht mehr zu unterscheiden sind.


Vorteile mittels CGI auf einen Blick:

• Schnellere Time-To-Market, da die Erstellung der Bilder bereits beginnen kann obwohl das Produkt in der Realität noch nicht existiert
• Vereinfachung von Prozessen in der Produktentwicklung, z.B. durch virtuelle Prototypen
• Flexible Darstellungsmöglichkeiten
• Geringerer logistischer Aufwand, da die Ware nicht mehr zur Foto-Location transportiert werden muss
• Nutzung der 3D-Daten für unterschiedlichste Medienkanäle
• Flexibilität bei Änderungen am Produkt (z.B. Farbe, Form, Material)


Mehr Infos zu Laudert finden Sie hier, weitere Infos zum Thema CGI hier.



* Als Rendering bezeichnet man den Prozessschritt, bei dem aus dem 3D-Datenbestand eine zweidimensionale Abbildung gerechnet wird.