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Neue Verträge und Kooperationen: Patientendaten sind immer öfter in Gefahr

Der Bundesdatenschützer geht in seinem Jahresbericht mit den Kassen schwer ins Gericht. Und kritisiert die Ärzteschaft.
18.04.11

Der Tätigkeitsbericht 2009/10 des Bundesdatenschutzbeauftragen Peter Schaar liest sich wie das Skript zum "kleinen Horrorladen": Da gibt es gesetzliche Krankenkassen, die sensible Patientendaten inklusive Bankverbindung an externe Callcenter weitergeben, deren Berater am heimischen PC und Telefon arbeiten. Es werden Versichertendaten nach psychischen Erkrankungen gescreent. Aber auch die Ärzte bekommen ihr Fett weg: Bei den Selektivverträgen würden sie nicht ihren Datenschutzpflichten gerecht.

Dabei hält Peter Schaar die Verstöße, insbesondere der gesetzlichen Kassen, nicht für Einzelfälle. Im Fall des Callcenters sagt er ganz klar: Ihm dränge sich der Eindruck auf, "dass eine einseitige Fokussierung auf wirtschaftliche Kenngrößen sich negativ auf den Datenschutz auswirke".