Greifswalder Callcenter wollen Niedriglohn-Image abschütteln
Die Hansestadt ist eine Hochburg der Callcenter. Mittlerweile sind sieben Unternehmen der Branche hier ansässig. „Das ist eine geballte Wirtschaftskraft, auf die wir nicht verzichten wollen“, sagt Fabian Feldt, Abteilungsleiter Wirtschaftsförderung bei der Stadt Greifswald. Die hiesigen Callcenter beschäftigen inzwischen fast 1000 Mitarbeiter insgesamt.
Der Platzhirsch ist Teleperformance. Das weltweit agierende Unternehmen hat seinen Sitz seit fünf Jahren in der Koitenhäger Landstraße. An den Start ging es hier mit 40 Mitarbeitern, heute sind es 510. „Die Fluktuation ist gering“, sagt Standortleiterin Anita Bochtler. Auch das schlechte Image, das Callcentern jahrelang anhaftete, habe deutlich nachgelassen. Wegen der guten Auftragslage suche man derzeit aber 70 bis 80 Beschäftigte.
Bei Teleperformance in Greifswald werden Großaufträge etwa vom Telefonanbieter Versatel bearbeitet. Versatel-Kunden, die eine Technik-Frage haben, landen in der Koitenhäger Landstraße. Auch Bestellungen aus Deutschland für ein großes Online-Versandhaus kommen dort an. Ähnlich verhält es sich beim Callcenter SNT: Wer das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin anruft, landet zuerst in Greifswald.