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Callcenter des Landes in der Kritik

Die Förderpraxis der Landesregierung bei Callcentern in Mecklenburg-Vorpommern und die Arbeitsbedingungen in der Branche beschäftigen den Landtag.
14.11.11

Das Wirtschaftsministerium hat die Callcenter allein in diesem und im vergangenen Jahr mit gut drei Millionen Euro gefördert. Trotz der öffentlichen Hilfen liegen dem Ministerium keine Angaben über die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten vor. Das geht aus einer Anfrage der Linksfraktion hervor.

Frage nach Tarifverträgen und Mindestlohn
Das Ministerium nennt in der Antwort lediglich bekannte Zahlen: Rund 16.000 Menschen arbeiten demnach in den etwa 115 Callcentern des Landes. Gut 80 Prozent der Beschäftigten sind Frauen, die meisten in Teilzeit. Allerdings weiß das Ministerium nicht, ob es Tarifverträge in den Callcentern gibt, auch die Frage nach Betriebsräten oder Mindestlöhnen von 8,50 Euro konnte das Ministerium nicht beantworten. Dabei sind Wirtschafts- und Arbeitsministerium über die landeseigene Wirtschaftsförder-Gesellschaft Invest MV direkt an der sogenannte Telemarkting-Initiative (TMI) der Callcenter-Branche beteiligt. Dieser Branchen-Verband wird ebenfalls vom Ministerium gefördert (2009: 154.000 Euro), er kümmerte sich auch um neue Ansiedlungen von Callcentern.