vzbv fordert Regulierung personalisierter Werbung
- 70 % der Verbraucher lehnen personalisierte Werbung laut Umfrage ab
- Tracking und Profilbildung ermöglichen Manipulation und Diskriminierung
- Der vzbv fordert ein Verbot von Tracking zu Werbezwecken in der EU
Personalisierte Werbung basiert auf Tracking und der Erstellung detaillierter Nutzerprofile. Diese Praxis birgt Risiken für den Datenschutz und kann Manipulation sowie Diskriminierung begünstigen. Ein aktuelles Gutachten von Prof. Dr. Max von Grafenstein (UdK Berlin, Einstein Center Digital Future) und RA Dr. Nina Elisabeth Herbort im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zeigt, dass Verbraucher kaum Kontrolle über ihre Daten haben und das digitale Werbeökosystem intransparent ist.
Besonders problematisch ist die Kategorisierung von Nutzern nach sensiblen Merkmalen wie Gesundheitszustand oder finanzieller Lage. Solche Profile ermöglichen gezielte Werbung, können aber auch zu unfairer Behandlung führen. Der vzbv sieht hierin eine Gefahr für Datenschutz, Demokratie und das Vertrauen in digitale Dienste. Eine forsa-Umfrage aus dem Jahr 2024 bestätigt diese Bedenken: 70 % der Befragten lehnen personalisierte Werbung ab und sind dagegen, dass Unternehmen Tracking zur Profilbildung nutzen.
Laut vzbv sind die aktuellen Gesetze wie DSGVO und Digital Services Act nicht ausreichend, um diese Probleme zu lösen. In einem Positionspapier fordert die Organisation daher ein Verbot von Tracking und Profilbildung für Werbezwecke auf EU-Ebene. Verbraucher sollten digitale Angebote nutzen können, ohne dass ihre Daten ohne Zustimmung für Werbung gesammelt werden.