Wer Behinderungen versteht, kann barrierefrei werben
- 26 % der US-Bevölkerung sind Menschen mit Behinderungen
- Doch die Repräsentation in den US-Medien liegt bei nur 5,9 %
- 61 % der Menschen mit Behinderungen kaufen nicht bei Marken, die ihre Gemeinschaft nicht respektieren
Im Bereich des inklusiven Marketings, das zunehmend an Bedeutung gewinnt, stehen Unternehmen vor der Herausforderung, die vielfältigen und komplexen Identitäten ihrer Zielgruppen zu verstehen und anzusprechen. Besonders Menschen mit Behinderungen, so Nielsen, stellen eine oft übersehene, aber wirtschaftlich sehr relevante Zielgruppe dar. Diese Gruppe, die 26 % der US-Bevölkerung ausmacht, bringt nicht nur einzigartige Perspektiven, sondern überschneidet sich oft auch mit anderen Identitäten, etwa ethnischen, geschlechtlichen oder sozioökonomischen Merkmalen. Marken, die in der Lage sind, diese Überschneidungen zu erkennen und präzise auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Erfahrungen einzugehen, können langfristig bedeutende Beziehungen aufbauen und sich als authentisch und inklusiv positionieren.
Ein zentraler Punkt in diesem Kontext ist die Frage der Medienrepräsentation. Trotz der großen Zahl an Menschen mit Behinderungen ist die Darstellung dieser Gruppe in den Medien weiterhin unzureichend. Besonders bei intersektionalen Identitäten, wie etwa People of Color mit Behinderungen, ist die Repräsentation stark unterdurchschnittlich. Diese Diskrepanz führt zu einer enttäuschten Zielgruppe, die sich oft falsch oder gar nicht repräsentiert fühlt. Etwa 52 % der Menschen mit Behinderungen wünschen sich eine bessere und genauere Darstellung in den Medien, wobei diese Zahl bei besonders marginalisierten Gruppen noch höher liegt. Marken, die es versäumen, authentisch und respektvoll zu repräsentieren, riskieren nicht nur den Verlust von Vertrauen, sondern auch von Kunden.
Der wirtschaftliche Einfluss dieser Zielgruppe ist erheblich. Menschen mit Behinderungen und deren Umfeld haben ein jährliches Einkommenspotenzial von rund 490 Milliarden Dollar. Diese Menschen sind anspruchsvolle Konsumenten, die großen Wert auf die Übereinstimmung von Markenwerten und ihren eigenen Überzeugungen legen. Ein großer Teil dieser Gruppe zeigt Interesse an Marken, die sich aktiv für Inklusion und soziale Belange engagieren. Marken, die diesen Trend erkennen und barrierefreie Produkte sowie maßgeschneiderte Werbemaßnahmen anbieten, können ihr Marktpotenzial erheblich steigern. Die Umsetzung einer effektiven, auf intersektionalen Daten basierenden Strategie, die Relevanz, Authentizität und Zugänglichkeit in den Mittelpunkt stellt, ist daher entscheidend, um in einer zunehmend inklusiven Welt wettbewerbsfähig zu bleiben.