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Chinesische Video-KI kann sogar zensieren

"Kling", Chinas neues KI-Modell, erstellt nach Eingabebeschreibung fünfsekündige Videos, zensiert aber politische Themen.
26.07.24

- Kling, eine chinesische Video-AI, zensiert politisch sensible Themen
- Der AI-Modellentwickler Kuaishou wird von der chinesischen Regierung beeinflusst
- Kling erzeugt Videos ohne politische Inhalte, selbst wenn nur indirekt erwähnt

Ein leistungsstarkes neues KI-Modell aus China zur Videogenerierung, genannt „Kling“, ist seit dieser Woche verfügbar. Entwickelt wurde das Modell von der Firma Kuaishou. Es steht zunächst für Nutzer mit chinesischen Telefonnummern zur Verfügung. Kling kann fünfsekündige Videos nach Vorgaben erstellen, wobei es simuliert, wie Dinge wie Wasser oder Blätter in Bewegung aussehen. Jedoch zeigt das Modell ein markantes Problem: Es zensiert Inhalte, die als politisch sensibel gelten. Bei Anfragen zu Themen wie „Demokratie in China“ oder „Tiananmen-Platz-Proteste“ gibt es nur allgemeine Fehlermeldungen. Das Modell filtert gezielt, sodass es keine Videos zu bestimmten politischen Themen erstellt, selbst wenn die Themen nur indirekt erwähnt werden.


Diese Zensurmaßnahmen sind vermutlich auf den Druck der Cyberspace Administration of China (CAC) zurückzuführen, die sicherstellen möchte, dass AI-Modelle „kernsozialistische Werte“ verkörpern. CAC überprüft AI-Modelle und erstellt Blacklists für Datenquellen, um „sichere“ Antworten zu garantieren. Diese Maßnahmen könnten Chinas Fortschritte im Bereich der AI bremsen, da sie nicht nur die Datenbereinigung, sondern auch intensive Entwicklungsaufwände für ideologische Sicherheitsvorkehrungen erfordern. Die Konsequenz ist eine Zwei-Klassen-AI-Landschaft in China, die möglicherweise die globale AI-Entwicklung beeinflusst.