»Goldener Windbeutel« für Alete
- Alete-Fruchtsnack besteht zu 72 Prozent aus Zucker trotz "ohne Zuckerzusatz"-Werbung
- Foodwatch zeichnet Alete mit dem "Goldenen Windbeutel" für die dreisteste Werbelüge aus
- Fruchtzucker in verarbeiteten Produkten ist gesundheitlich nicht besser als Haushaltszucker
Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat Alete's „Obsties Erdbeer-Banane mit Joghurt“ mit dem Negativpreis „Goldener Windbeutel“ ausgezeichnet. Dieser Preis wird jährlich für die dreisteste Werbelüge des Jahres vergeben. In diesem Jahr wählten rund 57 Prozent der etwa 56.000 Teilnehmer den Fruchtsnack aufgrund seiner irreführenden Bewerbung zum Preisträger. Obwohl auf der Verpackung „ohne Zuckerzusatz“ steht, bestehen die Obsties zu 72 Prozent aus Zucker. Dieser stammt zwar ausschließlich aus den verwendeten Früchten, ist jedoch nicht gesünder als herkömmlicher Zucker.
Die Organisation betont, dass nach den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Produkte mit einem so hohen Zuckeranteil nicht an Kinder vermarktet werden sollten. Foodwatch fordert deshalb strengere Werbevorschriften zum Schutz der Kinder, um die Vermarktung ungesunder Lebensmittel zu verhindern. Ein übermäßiger Verzehr von Zucker im Kindesalter kann langfristige gesundheitliche Folgen haben, darunter das Risiko von Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit. Foodwatch drängt darauf, dass die Politik hier stärker regulierend eingreift und effektive Maßnahmen ergreift, um Kinder besser zu schützen.
Die Organisation kritisiert insbesondere die FDP, die sich gegen das von Bundesernährungsminister Cem Özdemir vorgeschlagene Kinderschutzgesetz stellt. Foodwatch fordert die Regierung auf, den Schutz der Kindergesundheit über die wirtschaftlichen Interessen der Unternehmen zu stellen. Rebekka Siegmann von Foodwatch betont, dass es dringend notwendig ist, den Widerstand zu überwinden und die Gesundheit der Kinder zur obersten Priorität zu machen.