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Todesstoß für Real Time Bidding?

EuGH-Urteil erklärt Transparency & Consent Framework für rechtswidrig. Cookie-Banner enthalten personenbezogene Daten. Datenschutz-Debatte entfacht.
11.03.24
© freepik / jannoon028
 




- Transparency & Consent Framework (TCF) als rechtswidrig erklärt
- TC-String enthält personenbezogene Daten
- IAB Europe als "gemeinsam Verantwortlicher" bestätigt


Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat das Transparency & Consent Framework (TCF) für die personalisierte Werbung als rechtswidrig erklärt. Dieses Framework wird verwendet, um Einwilligungen zur Verarbeitung von Daten für personalisierte Werbung einzuholen, jedoch hat der EuGH festgestellt, dass es gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstößt.


Der EuGH hat nun entschieden, dass der TC-String, der von Nutzern akzeptiert wird, wenn sie auf Cookie-Banner klicken, personenbezogene Daten enthält. Dies steht im Widerspruch zur DSGVO, da die Verarbeitung solcher Daten ohne klare Zustimmung der Nutzer nicht erlaubt ist.


Auch hat der EuGH festgestellt, dass IAB Europe, der Verband hinter dem TCF, als "gemeinsam Verantwortlicher" im Sinne der DSGVO angesehen werden kann. Dies bedeutet, dass der Verband an der Festlegung der Zwecke und Mittel der Datenverarbeitung beteiligt ist und somit für die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen verantwortlich ist.


Die Entscheidung des EuGHs könnte schwerwiegende Auswirkungen auf die personalisierte Werbeindustrie haben, insbesondere auf das Real Time Bidding (RTB). Unternehmen, die auf personalisierte Werbung setzen, müssen nun ihre Praktiken überprüfen und sicherstellen, dass sie den Anforderungen der DSGVO entsprechen, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.


Das EuGH-Urteil wird voraussichtlich zu einer weiteren Intensivierung der Debatte über Datenschutz und den Umgang mit personenbezogenen Daten in der digitalen Werbung führen.