Callcenter-Mitarbeiter wagen die Rebellion
Noch nie hat es in der Callcenter-Branche einen so harten Arbeitskampf gegeben. Die zentrale Servicestelle der deutschen Sparkassen wird seit 75 Tagen bestreikt. Doch es geht um viel mehr als nur 8,50 Euro Studenlohn.
956, das ist seine Zahl. Wenn Jan Kowalzik Anfang des Monats auf seinen Gehaltszettel schaut, steht da unten rechts: 956. So viel bleibt Kowalzik netto von seinen 1280 Euro brutto, für 40 Stunden Arbeit in der Woche. "Es ist ein Hungerlohn. Ich muss bei jedem Einkauf schauen, ob und was ich mir noch leisten kann", sagt der 24-Jährige, der in Halle bei S-Direkt arbeitet, dem Callcenter der Sparkassen. Die Wohnungsmiete teilt er sich mit seiner Freundin. Am Ende bleiben ihm nur 600 Euro für Essen, Kleidung, Auto, Handy und sonstiges. Ein Leben als Niedriglohner.
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