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Region und Familie: Mittelstand muss Farbe bekennen

Unternehmerin Dr. Karin Uphoff im Experteninterview mit der Oberhessischen Presse
Karin Uphoff | 19.01.2011
Versagensängste bei Gründern und Neid bei Erfolg: "Unternehmertum an sich wird in anderen Ländern positiver gesehen als in Deutschland", sagt Dr. Karin Uphoff im Experteninterview mit der Wirtschaftsredaktion der Oberhessischen Presse am 5. Januar. Das mache es Frauen und Männern nicht leicht, ein Unternehmen zu gründen.

Wirtschaft funktioniert nur mit Männern UND Frauen
Der Mittelstand ist laut Uphoff die tragende Säule der deutschen Wirtschaft und muss der gesellschaftlichen Entwicklung noch stärker Rechnung tragen, um Fachkräftemangel vorzubeugen und wirtschaftlichen Erfolg zu sichern. "Wir müssen wegkommen von dem Gedanken, Frauen kämpften gegen Männer und umgekehrt. Eine gute Mischung aus Männern und Frauen sowie deren unterschiedlichen wirtschaftlichen und sozialen Handlungsweisen in Unternehmen würden der Gesellschaft gut tun", so Uphoff, Geschäftsführerin der uphoff pr & marketing GmbH und Spezialistin für mittelständische Unternehmen und Verbände. Andere Länder wie Schweden machten vor, wie sich Familie und Beruf selbstverständlich vereinbaren ließen: "Je mehr Frauen und auch Männer sich das Recht nehmen, für beides genügend Zeit zu haben, umso selbstverständlicher und damit einfacher wird es."

Der Mittelstand trägt die Region
In Zeiten der Globalisierung gewinne auch die Region stärker an Bedeutung und das Bedürfnis der Konsumenten, sich vor Ort betreuen und versorgen zu lassen. Die Zukunft des deutschen Mittelstandes geht laut Uphoff immer mehr in Richtung Dienstleistungen, die noch stärker ausgebaut werden können: "Dienstleistungen, die am Menschen erbracht werden, können nicht ins Ausland verlagert werden. Das ist auch ein wichtiger Faktor für Marburg und die Umgebung. Der Mittelstand kann hier ein Umfeld schaffen, in dem sich die Arbeitnehmer wohlfühlen, wodurch auch die Region gestärkt wird."

Mehr Anerkennung für Unternehmertum
Das Unternehmertum deutlicher in den Fokus zu rücken ist ihr Ziel als EU-Unternehmensbotschafterin und Regionalleiterin Mitte Hessen des Verbandes deutscher Unternehmerinnen. "Ein Unternehmen zu führen, ist etwas Tolles - und eine Leistung, die Anerkennung verdient." In diesem Sinne möchte Dr. Karin Uphoff dazu beitragen, die Akzeptanz des Unternehmertums zu steigern. Und als PR-Expertin hat sie natürlich auch die Außenwirkung im Blick: "Unternehmen, die ihren Angestellten gute Bedingungen bieten - etwa die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern - , sollten dies deutlich kommunizieren, um sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil verschaffen."


Das komplette Experteninterview "'Die Stimmung muss sich ändern' - Interview mit EU-Unternehmensbotschafterin Dr. Karin Uphoff zur Zukunft des deutschen Mittelstands" von den Wirtschaftsseiten der Oberhessischen Presse können Sie hier herunterladen: http://bit.ly/fp1Pb4