Preisverleihung auf der Publishers’ Night an Wolf Biermann
Der Preis würdigt Biermanns außergewöhnlichen Weg als Musiker und seine damit untrennbar verbundene Auflehnung gegen politisches Unrecht.
Der in Hamburg geborene Liedermacher siedelte mit sechzehn Jahren 1953 als Kind kommunistischer NS-Widerstandskämpfer in die DDR über. 1965 wurde ein Totalverbot über ihn verhängt – er wurde Tag und Nacht überwacht –, doch der Dichter beugte sich den Repressalien nicht. Mit seinem Widerstand, so Altbundeskanzler Helmut Schmidt, hat Wolf Biermann „ein Stück deutsche Identität gestiftet“. 1976 wurde er gegen alle Rechtsnormen ausgebürgert. Dieser Willkürakt führte zu einer ungeahnten Protestwelle in West-, insbesondere in Ostdeutschland: Zahlreiche Menschen wurden verhaftet, viele ostdeutsche Künstler und Intellektuelle verließen die DDR.
Der Plan der SED-Führung, sich einer ungeliebten Stimme zu entledigen, bewirkte das Gegenteil: Biermanns Bekanntheit und Einfluss wuchsen kontinuierlich. Bundeskanzlerin Angela Merkel resümierte bei den Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag des Mauerfalls mit Blick auf den Musiker: „Wolf Biermann hat den längeren Atem bewiesen. Er hat die ‚verdorbenen Greise‘, wie er die Machthaber der DDR nannte und nennt, in den intellektuellen Bankrott gezwungen. Die Ausweisung war nichts anderes als genau das.“
Die Durchschlagskraft von Biermanns Botschaft lässt sich nicht denken ohne die außergewöhnliche Qualität seiner Dichtungen und Kompositionen: „In ihren besten Momenten vereinten sie Präzision und Schönheit, und das machte sie, ob verboten oder zensiert, zu tatsächlichem ‚Volkseigentum‘“, so der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck in einer Ansprache zu Wolf Biermanns 80. Geburtstag im vergangenen Jahr.
Die „Goldene Victoria“ wird Wolf Biermann auf der VDZ Publishers’ Night am 6. November in Berlin übergeben. Die Laudatio hält Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk, einer der führenden Historiker und Autoren der Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Wolf Biermann führt mit der Auszeichnung für sein Lebenswerk eine Reihe außergewöhnlicher nationaler und internationaler Persönlichkeiten fort: In den vergangenen Jahren erhielten die „Goldene Victoria für das Lebenswerk“ der langjährige VDZ-Präsident Prof. Dr. Hubert Burda (2016), Daniel Barenboim (2015), Roman Herzog (2014), Shimon Peres (2013), Hans-Dietrich Genscher (2012) und Henry Kissinger (2011).
Auf der Publishers’ Night werden neben Wolf Biermann noch weitere herausragende Gestalter vergangener, gegenwärtiger und bevorstehender Herausforderungen ausgezeichnet, unter anderem in den Kategorien „Unternehmer des Jahres“ und „Pressefreiheit“.
Der in Hamburg geborene Liedermacher siedelte mit sechzehn Jahren 1953 als Kind kommunistischer NS-Widerstandskämpfer in die DDR über. 1965 wurde ein Totalverbot über ihn verhängt – er wurde Tag und Nacht überwacht –, doch der Dichter beugte sich den Repressalien nicht. Mit seinem Widerstand, so Altbundeskanzler Helmut Schmidt, hat Wolf Biermann „ein Stück deutsche Identität gestiftet“. 1976 wurde er gegen alle Rechtsnormen ausgebürgert. Dieser Willkürakt führte zu einer ungeahnten Protestwelle in West-, insbesondere in Ostdeutschland: Zahlreiche Menschen wurden verhaftet, viele ostdeutsche Künstler und Intellektuelle verließen die DDR.
Der Plan der SED-Führung, sich einer ungeliebten Stimme zu entledigen, bewirkte das Gegenteil: Biermanns Bekanntheit und Einfluss wuchsen kontinuierlich. Bundeskanzlerin Angela Merkel resümierte bei den Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag des Mauerfalls mit Blick auf den Musiker: „Wolf Biermann hat den längeren Atem bewiesen. Er hat die ‚verdorbenen Greise‘, wie er die Machthaber der DDR nannte und nennt, in den intellektuellen Bankrott gezwungen. Die Ausweisung war nichts anderes als genau das.“
Die Durchschlagskraft von Biermanns Botschaft lässt sich nicht denken ohne die außergewöhnliche Qualität seiner Dichtungen und Kompositionen: „In ihren besten Momenten vereinten sie Präzision und Schönheit, und das machte sie, ob verboten oder zensiert, zu tatsächlichem ‚Volkseigentum‘“, so der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck in einer Ansprache zu Wolf Biermanns 80. Geburtstag im vergangenen Jahr.
Die „Goldene Victoria“ wird Wolf Biermann auf der VDZ Publishers’ Night am 6. November in Berlin übergeben. Die Laudatio hält Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk, einer der führenden Historiker und Autoren der Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Wolf Biermann führt mit der Auszeichnung für sein Lebenswerk eine Reihe außergewöhnlicher nationaler und internationaler Persönlichkeiten fort: In den vergangenen Jahren erhielten die „Goldene Victoria für das Lebenswerk“ der langjährige VDZ-Präsident Prof. Dr. Hubert Burda (2016), Daniel Barenboim (2015), Roman Herzog (2014), Shimon Peres (2013), Hans-Dietrich Genscher (2012) und Henry Kissinger (2011).
Auf der Publishers’ Night werden neben Wolf Biermann noch weitere herausragende Gestalter vergangener, gegenwärtiger und bevorstehender Herausforderungen ausgezeichnet, unter anderem in den Kategorien „Unternehmer des Jahres“ und „Pressefreiheit“.