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Stilvoll auf Geschäftsreise

Zeigen Sie Stil - auch auf der Geschäftsreise. Das fängt in der Bahn oder im Flugzeug an.
Nicola Schmidt | 23.08.2014

Immer erreichbar sein
Viele Zeitgenossen meinen, sie müssten immer erreichbar sein. Selbst im Flugzeug oder auch in der Bahn. Kaum hingesetzt, da wird schon angerufen und lauthals Kleinigkeiten mit dem Partner ausgetauscht (den man vor knapp zwei Stunden noch gesehen hat), wie "Sind die Kinder schon auf?" oder "Ja, der Flieger startet jetzt. Ich melde mich später nochmal."

Auf Reisen können sie sich etwas entspannen, sich auf ihr Meeting vorbereiten oder in Ruhe die Zeitung lesen. Schade, wenn sie durch schrille, laute Klingeltöne und einer mehrstündigen lauten Unterhaltung hochgeschreckt, bzw. dauerberieselt werden. Ein Zugabteil ist für alle da, deshalb sollte auch nur in ausgewiesenen Zonen diskret telefoniert werden. Im Flugzeug darf das Gerät solange ausgeschaltet sein, bis die Landung vollendet ist. Also, schalten sie ihr Handy ruhig mal aus. Seien sie auch mal nicht erreichbar und genießen sie die Ruhe.
Homepage Nicola Schmidt (www.image-impulse.com)
Regeln brechen, darf man das?
Wenn sie am Flughafen vom Kunden abgeholt werden und ihnen die Sekretärin zuerst entgegenkommt, gefolgt von dem Kunden. Wen grüßen sie zuerst? Die Sekretärin, weil sie eine Frau ist? Frauen werden doch immer zuerst begrüßt, oder?

In einer privaten Situation, ja, wird die Dame zuerst begrüßt, hier gilt die traditionelle Regel. Doch im Berufsleben ist es mittlerweile - aufgrund der Gleichstellung - Gang und Gebe nach dem Rang zu begrüßen, es wird demnach nicht mehr nach Alter und Geschlecht entschieden. Deshalb gilt als Regel: Der Kunde wird zuerst begrüßt und dann die Sekretärin.

Allerdings gibt es, wie so oft im Leben, Ausnahmesituationen. Nämlich, wie schon geschildert, dass die Sekretärin vorangeht. Natürlich begrüßen sie sie dann zuerst und dann den Kunden. Schließlich wäre es stillos, sie zu ignorieren, um den Kunden zuerst zu begrüßen.

Visitenkarte
Manche Zeitgenossen gehen mit der Visitenkarte um, als ob sie eine Frisbee-Scheibe in der Hand haben. Sie schleudern die Karte mal eben so über den Tisch. Frei nach dem Motto: "Fang!"
Schön, dass es auch die Menschen gibt, die ihre Visitenkarte dem anderen so überreichen, dass der Empfänger sie nicht erst zum Lesen drehen braucht. Das Vertrauen ihres Gegenübers sollte mit Respekt und Wertschätzung honoriert werden.

Niesen
Im Zugabteil wurde letztens von Mitreisenden diskutiert, ob man Gesundheit wünschen soll oder nicht. Zumal es ja die "neue" Erkenntnis gibt, dass man Gesundheit nicht mehr sagt, sondern sich stattdessen entschuldigen sollte.

Niesen ist zwar ein unkontrolliertes Körpergeräusch wie das Magenknurren auch, für das wir uns nicht zu entschuldigen brauchen. Normalerweise wird ein Niesen ignoriert, doch wir sind Menschen. Folgen wir doch einmal unseren gesunden Menschenverstand und wünschen dem Niesenden Gesundheit. Je nach Situation reicht auch ein Nicken oder ein Lächeln.

Kleckermonster
Nein, sie bringen ihr Gegenüber nicht in eine unangenehme Situation, wenn sie ihn darauf hinweisen, dass er noch Essensreste im Gesicht hat. Mir fällt dazu immer die Nudel in Loriot"s Gesicht ein.
Egal, ob die Situation geschäftlich oder privater Natur ist, versetzen sie sich mal in die Lage desjenigen. Sie führen eine längere Unterhaltung mit ihrem Gegenüber, haben möglicherweise danach noch andere Termine und niemand sagt ihnen, dass sie ein Stück Petersilie am Mundwinkel kleben haben. Lassen sie den anderen nicht im Regen stehen. Ihr Gegenüber wird es ihnen danken.