„Überzeugungstäter“, „flexible Individualisten“ oder „unaufgeregt Rationale“?
Geschätzte zwei Millionen Berufstätige arbeiten in Deutschland ohne Festanstellung als „Freelancer“ für wechselnde Auftraggeber, Tendenz steigend. Wie kommen sie mit dieser unsicheren beruflichen und persönlichen Situation zurecht? Wie gehen sie mit den Belastungen um? Was motiviert sie? Was wollen sie noch erreichen? Danach forschte das Lehrgebiet „Psychologie des Erwachsenenalters“ an der FernUniversität in Hagen mit zwei Studien zu freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Journalismus, in anderen Medienbereichen und in der IT-Branche: „Solo-Selbstständige im Spannungsfeld von Flexibilisierung und Stabilisierung.“
Prof. Dr. Ingrid Josephs und Dr. Andrea Kettenbach haben festgestellt, dass die „Freien“ durchweg überraschend zufrieden sind. Bestätigt wurde das „Einzelgänger“-Klischee der Öffentlichkeit – jedoch nur für den journalistischen Bereich. Dies ist nicht der einzige branchenspezifisch markante Unterschied. Die Forscherinnen interessierten berufliche Motivationen, Ziele, Ressourcen und Persönlichkeitsmerkmale, ebenso die Rahmenbedingungen der Arbeit und nicht zuletzt die individuellen Strategien, um eigene Wünsche und Möglichkeiten mit den Anforderungen des Umfeldes in Einklang zu bringen.
Die Ergebnisse der beiden Studien
· Freelancer sind insgesamt zufriedener als vermutet
· sie bringen im Vergleich zu Festangestellten unterschiedliche Dispositionen und Zielvorstellungen mit
· sie unterscheiden sich branchenspezifisch, u.a. im Hinblick auf ihren Umgang mit Flexibilitätsanforderungen
haben die Forscherinnen veranlasst, ihre bisherigen Ergebnisse durch eine weitere Online-Befragung zu präzisieren und gleichzeitig eine Grundlage schaffen zu können für spätere Vorhersagen.
„Freie“ und „Feste“ – die Unterschiede
In einer zweiten (Online-)Umfrage ging das FernUni-Team den Fragen nach, wie sich Freelancer von Festangestellten unterscheiden und wodurch man ihren beruflichen Erfolg vorhersagen kann.
Bei der Untersuchung der Zufriedenheit zeigte sich, dass Freelancer im Hinblick auf die Balance zwischen Berufs- und Privatleben, ihrer allgemeinen Lebenssituation und der Auftragslage weniger zufrieden sind als Festangestellte. Dagegen sehen „die Freien“ ihre Berufswahl, ihren beruflichen Werdegang und die Entlohnung in einem etwas positiveren Licht als die „Festen“. Signifikant sind die Unterschiede bei den Faktoren „Form“ und „Inhalte“ der Tätigkeiten: Sie erreichen bei den Freelancern Spitzenwerte, während die Festangestellten hier die geringste Zufriedenheit feststellen.
Hinsichtlich der Motivationsaspekte sind lediglich die „immer wieder neue Aufgaben“ für die Festangestellten noch wichtiger als für die Freiberufler. Einen hohen Stellenwert haben für beide Gruppen, insbesondere für die „Freien“, „eigenverantwortliches“/„unabhängiges“/„kreatives Arbeiten“, die „eigene Zeiteinteilung“ und die „Tätigkeit selbst“. „Status“, „Anerkennung“ und „Einkommen/Umsatz“ fallen dagegen ab.
Worin sehen die beiden Gruppen ihren subjektiven Berufserfolg? Freelancer können sich Aufträge aussuchen, aber auch ablehnen. Festangestellte betonen, dass ihr fachlichen Stärken zum Einsatz kommen – das macht sie zudem auch zufrieden. Freelancer empfinden dagegen Zufriedenheit, weil sie ihre Arbeitsziele konsequent verfolgen, die Dinge in die eigenen Hände nehmen und die Qualität ihrer Arbeit verbessern können.
Die Untersuchungen der FernUniversität fanden im Rahmen des Forschungsprojekts „Freelancer im Spannungsfeld von Flexibilisierung und Stabilisierung (FlinK)“ statt, das vom Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft und vom Europäischen Sozialfonds der EU gefördert wird. Projektträger ist die DLR, Partner sind Prof. Dr. Stephan Süß (Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf), und Prof. Dr. Stephan Kayser (Universität der Bundeswehr, München).
Weitere Informationen mit Link auf die weitere Online-Studie: http://www.fernuni-hagen.de/universitaet/aktuelles/2011/03/02-am-freelancer.shtml.
Prof. Dr. Ingrid Josephs und Dr. Andrea Kettenbach haben festgestellt, dass die „Freien“ durchweg überraschend zufrieden sind. Bestätigt wurde das „Einzelgänger“-Klischee der Öffentlichkeit – jedoch nur für den journalistischen Bereich. Dies ist nicht der einzige branchenspezifisch markante Unterschied. Die Forscherinnen interessierten berufliche Motivationen, Ziele, Ressourcen und Persönlichkeitsmerkmale, ebenso die Rahmenbedingungen der Arbeit und nicht zuletzt die individuellen Strategien, um eigene Wünsche und Möglichkeiten mit den Anforderungen des Umfeldes in Einklang zu bringen.
Die Ergebnisse der beiden Studien
· Freelancer sind insgesamt zufriedener als vermutet
· sie bringen im Vergleich zu Festangestellten unterschiedliche Dispositionen und Zielvorstellungen mit
· sie unterscheiden sich branchenspezifisch, u.a. im Hinblick auf ihren Umgang mit Flexibilitätsanforderungen
haben die Forscherinnen veranlasst, ihre bisherigen Ergebnisse durch eine weitere Online-Befragung zu präzisieren und gleichzeitig eine Grundlage schaffen zu können für spätere Vorhersagen.
„Freie“ und „Feste“ – die Unterschiede
In einer zweiten (Online-)Umfrage ging das FernUni-Team den Fragen nach, wie sich Freelancer von Festangestellten unterscheiden und wodurch man ihren beruflichen Erfolg vorhersagen kann.
Bei der Untersuchung der Zufriedenheit zeigte sich, dass Freelancer im Hinblick auf die Balance zwischen Berufs- und Privatleben, ihrer allgemeinen Lebenssituation und der Auftragslage weniger zufrieden sind als Festangestellte. Dagegen sehen „die Freien“ ihre Berufswahl, ihren beruflichen Werdegang und die Entlohnung in einem etwas positiveren Licht als die „Festen“. Signifikant sind die Unterschiede bei den Faktoren „Form“ und „Inhalte“ der Tätigkeiten: Sie erreichen bei den Freelancern Spitzenwerte, während die Festangestellten hier die geringste Zufriedenheit feststellen.
Hinsichtlich der Motivationsaspekte sind lediglich die „immer wieder neue Aufgaben“ für die Festangestellten noch wichtiger als für die Freiberufler. Einen hohen Stellenwert haben für beide Gruppen, insbesondere für die „Freien“, „eigenverantwortliches“/„unabhängiges“/„kreatives Arbeiten“, die „eigene Zeiteinteilung“ und die „Tätigkeit selbst“. „Status“, „Anerkennung“ und „Einkommen/Umsatz“ fallen dagegen ab.
Worin sehen die beiden Gruppen ihren subjektiven Berufserfolg? Freelancer können sich Aufträge aussuchen, aber auch ablehnen. Festangestellte betonen, dass ihr fachlichen Stärken zum Einsatz kommen – das macht sie zudem auch zufrieden. Freelancer empfinden dagegen Zufriedenheit, weil sie ihre Arbeitsziele konsequent verfolgen, die Dinge in die eigenen Hände nehmen und die Qualität ihrer Arbeit verbessern können.
Die Untersuchungen der FernUniversität fanden im Rahmen des Forschungsprojekts „Freelancer im Spannungsfeld von Flexibilisierung und Stabilisierung (FlinK)“ statt, das vom Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft und vom Europäischen Sozialfonds der EU gefördert wird. Projektträger ist die DLR, Partner sind Prof. Dr. Stephan Süß (Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf), und Prof. Dr. Stephan Kayser (Universität der Bundeswehr, München).
Weitere Informationen mit Link auf die weitere Online-Studie: http://www.fernuni-hagen.de/universitaet/aktuelles/2011/03/02-am-freelancer.shtml.