Stabiles Konsumklima zum Jahresende
Die Verbraucherstimmung zeigt zum Jahresende 2011 ein differenziertes Bild. Während sich die Konjunktur- und Einkommenserwartungen verbessern, muss die Anschaffungsneigung spürbare Einbußen hinnehmen. Der Gesamtindikator prognostiziert nach 5,6 Punkten im Dezember für Januar 2012 ebenfalls einen Wert von 5,6 Punkten.
Trotz steigender Konjunkturrisiken und der weiteren Verschärfung der Schuldenkrise sehen die Deutschen wieder positiver in die Zukunft. Zum ersten Mal seit fünf Monaten legt die Konjunkturerwartung im Dezember zu. Passend zum gestiegenen Konjunkturoptimismus rechnen die Verbraucher im nächsten Jahr auch mit höheren Einkommen und verbessern das ohnehin schon gute Niveau noch einmal. Die Anschaffungsneigung kann davon allerdings nicht profitieren. Sie erleidet spürbare Verluste, verzeichnet aber dennoch weiterhin einen überaus guten Wert.
Konjunkturerwartung: Abwärtstrend gestoppt
Die Konjunkturerwartung stoppt im Dezember ihren Abwärtstrend – zumindest vorerst. Nachdem der Indikator fünf Mal in Folge Verluste hinnehmen musste, legt er aktuell um gut 6 Punkte zu. Mit -0,9 Zählern hat er sich damit wieder seinem langjährigen Durchschnittswert, der bei 0 Punkten liegt, angenähert.
Damit trotzt der Konjunkturindikator den zunehmenden Rezessionsängsten sowie der jüngsten Verschärfung der Schuldenkrise im Euro-Raum. Die Verbraucher nehmen derzeit offensichtlich die nach wie vor sehr guten konjunkturellen Rahmenbedingungen stärker wahr als in den vergangenen Monaten. Der Arbeitsmarkt zeigt sich überaus robust und verzeichnet weiter rückläufige Arbeitslosenzahlen. Die meisten deutschen Unternehmen sind überdurchschnittlich gut ausgelastet.
Ob dieser Trend anhalten kann, bleibt jedoch abzuwarten. Die europäische Schuldenkrise dürfte für die deutsche Exportwirtschaft zunehmend zu einem Problem werden, wenn eine Reihe von Staaten aufgrund des Konsolidierungszwangs ihrer öffentlichen Haushalte ihre Importe verringern. Damit wären auch die deutschen Exportaussichten betroffen. Dies macht sich bereits in den Wachstumsprognosen für 2012 bemerkbar. Nach der aktuellen Prognose der Deutschen Bundesbank soll das Bruttoinlandsprodukt im kommenden Jahr real nur noch um 0,6 Prozent zulegen, nachdem es dieses Jahr noch ein Wachstum von etwa 3 Prozent verzeichnen wird.
Einkommenserwartung: auf hohem Niveau zugelegt
Die gestiegene Konjunkturerwartung dürfte ein wichtiger Grund dafür sein, dass die Einkommenserwartung im Dezember zugelegt hat. Aktuell beträgt das Plus 2,9 Punkte. Der Indikator verzeichnet nun einen Wert von 34,0 Punkten und bestätigt damit eindrucksvoll sein hohes Niveau.
Wesentliche Einflussgröße für die Einkommensaussichten der Verbraucher sind die Beschäftigungsaussichten. Und hier sind die Nachrichten überaus erfreulich. Der Umfang der Erwerbstätigkeit steigt stetig, dementsprechend verringert sich die Arbeitslosigkeit. Dies hat positive Wirkung auf die Entwicklung der Tarifeinkommen, die zuletzt stärker gestiegen sind als in den vergangenen Jahren. Aufgrund der Tatsache, dass sich der Arbeitsmarkt auch im kommenden Jahr günstig entwickeln dürfte, sind auch die Erwartungen der Haushalte an eine bessere Einkommensentwicklung hoch.
Anschaffungsneigung: Kauflust erhält Dämpfer
Von den gestiegenen Konjunktur- und Einkommensaussichten kann im Dezember die Anschaffungsneigung nicht profitieren. Der Indikator verzeichnet ein deutliches Minus von 12,9 Punkten. Damit werden die Zugewinne aus dem Vormonat in Höhe von gut 9 Zählern mehr als kompensiert. Aktuell weist die Konsumneigung einen Wert von 27,4 Punkten auf und liegt damit noch immer auf einem vergleichsweise hohen Niveau.
Trotz des Dämpfers ist die Kauflust der deutschen Konsumenten noch immer stark ausgeprägt. Vor dem Hintergrund der verschärften Finanzkrise tendieren die Verbraucher weiterhin dazu, eher werthaltige Anschaffungen zu tätigen als ihre finanziellen Mittel gegen historisch niedrige Zinsen auf die hohe Kante zu legen. Ob die große Verunsicherung der Deutschen im Hinblick auf die Schuldenkrise durch den jüngsten EU-Gipfel in Brüssel etwas gemindert werden konnte, ist ungewiss, da die Befragung zu diesem Zeitpunkt nahezu abgeschlossen war.
Konsumklima: stabile Entwicklung
Der Gesamtindikator prognostiziert für Januar 2012 einen Wert von 5,6 Punkten nach ebenfalls 5,6 Zählern im Dezember. Das Konsumklima startet damit stabil in das neue Jahr 2012.
Der private Konsum wird damit seiner Rolle als wichtige Stütze der Konjunktur gerecht. Dies dürfte gerade mit Blick auf das kommende Jahr von großer Bedeutung sein. Nach den bislang vorliegenden Prognosen wird sich der Aufschwung 2012 spürbar an Dynamik verlieren. Der wesentliche Grund hierfür ist die deutlich schwächere Entwicklung der Exporte, da sich die Weltwirtschaft abkühlen wird und in einigen wichtigen europäischen Abnehmerländern sogar eine Rezession droht.
Somit dürfte dem privaten Konsum die wichtige Rolle zukommen, auch für Deutschland eine Rezession zu vermeiden. Damit der Konsum seine ihm zugedachte Funktion als Konjunkturstütze auch erfüllen kann, ist es unabdingbar, dass die Bürger wieder Vertrauen in die politischen Entscheidungsträger gewinnen, die die Krise entschlossen angehen und einer nachhaltigen Lösung zuführen müssen.
Zur Studie
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie "GfK-Konsumklima MAXX" und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.
Trotz steigender Konjunkturrisiken und der weiteren Verschärfung der Schuldenkrise sehen die Deutschen wieder positiver in die Zukunft. Zum ersten Mal seit fünf Monaten legt die Konjunkturerwartung im Dezember zu. Passend zum gestiegenen Konjunkturoptimismus rechnen die Verbraucher im nächsten Jahr auch mit höheren Einkommen und verbessern das ohnehin schon gute Niveau noch einmal. Die Anschaffungsneigung kann davon allerdings nicht profitieren. Sie erleidet spürbare Verluste, verzeichnet aber dennoch weiterhin einen überaus guten Wert.
Konjunkturerwartung: Abwärtstrend gestoppt
Die Konjunkturerwartung stoppt im Dezember ihren Abwärtstrend – zumindest vorerst. Nachdem der Indikator fünf Mal in Folge Verluste hinnehmen musste, legt er aktuell um gut 6 Punkte zu. Mit -0,9 Zählern hat er sich damit wieder seinem langjährigen Durchschnittswert, der bei 0 Punkten liegt, angenähert.
Damit trotzt der Konjunkturindikator den zunehmenden Rezessionsängsten sowie der jüngsten Verschärfung der Schuldenkrise im Euro-Raum. Die Verbraucher nehmen derzeit offensichtlich die nach wie vor sehr guten konjunkturellen Rahmenbedingungen stärker wahr als in den vergangenen Monaten. Der Arbeitsmarkt zeigt sich überaus robust und verzeichnet weiter rückläufige Arbeitslosenzahlen. Die meisten deutschen Unternehmen sind überdurchschnittlich gut ausgelastet.
Ob dieser Trend anhalten kann, bleibt jedoch abzuwarten. Die europäische Schuldenkrise dürfte für die deutsche Exportwirtschaft zunehmend zu einem Problem werden, wenn eine Reihe von Staaten aufgrund des Konsolidierungszwangs ihrer öffentlichen Haushalte ihre Importe verringern. Damit wären auch die deutschen Exportaussichten betroffen. Dies macht sich bereits in den Wachstumsprognosen für 2012 bemerkbar. Nach der aktuellen Prognose der Deutschen Bundesbank soll das Bruttoinlandsprodukt im kommenden Jahr real nur noch um 0,6 Prozent zulegen, nachdem es dieses Jahr noch ein Wachstum von etwa 3 Prozent verzeichnen wird.
Einkommenserwartung: auf hohem Niveau zugelegt
Die gestiegene Konjunkturerwartung dürfte ein wichtiger Grund dafür sein, dass die Einkommenserwartung im Dezember zugelegt hat. Aktuell beträgt das Plus 2,9 Punkte. Der Indikator verzeichnet nun einen Wert von 34,0 Punkten und bestätigt damit eindrucksvoll sein hohes Niveau.
Wesentliche Einflussgröße für die Einkommensaussichten der Verbraucher sind die Beschäftigungsaussichten. Und hier sind die Nachrichten überaus erfreulich. Der Umfang der Erwerbstätigkeit steigt stetig, dementsprechend verringert sich die Arbeitslosigkeit. Dies hat positive Wirkung auf die Entwicklung der Tarifeinkommen, die zuletzt stärker gestiegen sind als in den vergangenen Jahren. Aufgrund der Tatsache, dass sich der Arbeitsmarkt auch im kommenden Jahr günstig entwickeln dürfte, sind auch die Erwartungen der Haushalte an eine bessere Einkommensentwicklung hoch.
Anschaffungsneigung: Kauflust erhält Dämpfer
Von den gestiegenen Konjunktur- und Einkommensaussichten kann im Dezember die Anschaffungsneigung nicht profitieren. Der Indikator verzeichnet ein deutliches Minus von 12,9 Punkten. Damit werden die Zugewinne aus dem Vormonat in Höhe von gut 9 Zählern mehr als kompensiert. Aktuell weist die Konsumneigung einen Wert von 27,4 Punkten auf und liegt damit noch immer auf einem vergleichsweise hohen Niveau.
Trotz des Dämpfers ist die Kauflust der deutschen Konsumenten noch immer stark ausgeprägt. Vor dem Hintergrund der verschärften Finanzkrise tendieren die Verbraucher weiterhin dazu, eher werthaltige Anschaffungen zu tätigen als ihre finanziellen Mittel gegen historisch niedrige Zinsen auf die hohe Kante zu legen. Ob die große Verunsicherung der Deutschen im Hinblick auf die Schuldenkrise durch den jüngsten EU-Gipfel in Brüssel etwas gemindert werden konnte, ist ungewiss, da die Befragung zu diesem Zeitpunkt nahezu abgeschlossen war.
Konsumklima: stabile Entwicklung
Der Gesamtindikator prognostiziert für Januar 2012 einen Wert von 5,6 Punkten nach ebenfalls 5,6 Zählern im Dezember. Das Konsumklima startet damit stabil in das neue Jahr 2012.
Der private Konsum wird damit seiner Rolle als wichtige Stütze der Konjunktur gerecht. Dies dürfte gerade mit Blick auf das kommende Jahr von großer Bedeutung sein. Nach den bislang vorliegenden Prognosen wird sich der Aufschwung 2012 spürbar an Dynamik verlieren. Der wesentliche Grund hierfür ist die deutlich schwächere Entwicklung der Exporte, da sich die Weltwirtschaft abkühlen wird und in einigen wichtigen europäischen Abnehmerländern sogar eine Rezession droht.
Somit dürfte dem privaten Konsum die wichtige Rolle zukommen, auch für Deutschland eine Rezession zu vermeiden. Damit der Konsum seine ihm zugedachte Funktion als Konjunkturstütze auch erfüllen kann, ist es unabdingbar, dass die Bürger wieder Vertrauen in die politischen Entscheidungsträger gewinnen, die die Krise entschlossen angehen und einer nachhaltigen Lösung zuführen müssen.
Zur Studie
Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie "GfK-Konsumklima MAXX" und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und ausführlich kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.