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Münstersche Zeitung: DJV fordert Umdenken der Verleger

Berlin, 18.01.2008 - Am morgigen Samstag jährt sich zum ersten Mal die Freistellung einer kompletten Redaktion der Münsterschen Zeitung. Verleger Lambert Lensing-Wolff hatte im vergangenen Jahr die Lokalredaktion der Zeitung in einer bisher beispiellosen Aktion quasi über Nacht gegen neue Mitarbeiter ausgetauscht. Der Deutsche Journalisten-Verband nimmt diesen unrühmlichen Jahrestag zum Anlass, erneut an die soziale Verantwortung der deutschen Verleger zu appellieren. "Diese grenzenlos unsoziale Aktion war der bisherige Höhepunkt einer erschreckenden Entwicklung: Immer mehr Medienarbeitgeber denken zuerst an die Rendite und erst dann an ihre Mitarbeiter" kritisierte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Zu dieser Entwicklung gehöre insbesondere auch die Tarifflucht der Verleger durch den zunehmenden Einsatz von Leiharbeitnehmern und outgesourcten Redaktionen.


"Es darf kein zweites Münster geben. Dafür aber ist unerlässlich, dass die Verleger sich wieder vor Augen führen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr größtes Kapital sind", forderte Konken "Nur Journalisten, die nicht Tag und Nacht um ihren Job und ihre soziale Sicherheit bangen müssen, können qualitativ hochwertige Produkte liefern. Deshalb fordern wir von allen Verlegern ein klares Tarifbekenntnis und von den Tarifflüchtigen die Rückkehr in die Tarifbindung."


Auf die negativen Folgen von Leiharbeit und Outsourcing in Medienbetrieben wird auch der Aktionstag "Verraten und verliehen" aufmerksam machen, den der DJV-Landesverband NRW am morgigen Samstag in Münster organisiert. Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr an der Lambertikirche.






Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Hendrik Zörner






Bei Rückfragen: Tel. 030/72 62 79 20, Fax 030/726 27 92 13
Sie finden unsere Pressemitteilung auch unter http://www.djv.de
Über Deutscher Journalisten-Verband DJV

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