Deutschland 2030 – Wo die Arbeitsplätze der Zukunft entstehen
Bis 2030 wird in 80 Prozent der Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland die Beschäftigung sinken. Die regionalen wirtschaftlichen Gegensätze verschärfen sich deshalb weiter. Wie aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC und des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) hervorgeht, wird der demografische Wandel dazu führen, dass die Zahl der Erwerbstätigen erheblich zurückgeht. Nur die Metropolregionen sowie wenige ländliche Kreise profitieren auch in den nächsten Jahren vom Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte aus dem In- und Ausland. Eine positive Beschäftigungsentwicklung ist beispielsweise in den Regionen um München, Hamburg, Berlin bzw. Potsdam sowie Stuttgart, Frankfurt am Main und Düsseldorf zu erwarten. Zu den sehr wenigen ländlichen Regionen mit einer voraussichtlich steigenden Beschäftigung zählen neben anderen die Kreise Vechta und Cloppenburg mit ihrer starken Konzentration auf die Lebensmittel- und Ernährungsbranche sowie deren Zulieferindustrien.
„Der Rückgang der Beschäftigung bis 2030 ist eine unmittelbare Folge des demografischen Wandels, der durch eine verstärkte Zuwanderung aus dem Ausland allenfalls abgemildert werden kann. Die in unserer Studie berechneten Szenarien zeigen, dass sich die grundlegenden regionalen Wanderungstrends kaum beeinflussen lassen. Städte und Kreise sollten die ihnen zur Verfügung stehenden Investitionsmittel daher bereits heute so einsetzen, dass sie dem künftigen Bedarf gerecht werden. Für die Mehrzahl der Kreise geht es darum, die notwendige Konsolidierung intelligent zu managen – aufzuhalten ist sie nicht“, kommentiert Norbert Winkeljohann, Sprecher des Vorstands von PwC Deutschland.
Für Deutschland insgesamt prognostiziert die Studie einen Rückgang der Erwerbstätigenzahl um 5,2 Prozent zwischen 2011 und 2030. Bei einer Fortschreibung der bisherigen Entwicklungstrends (Basis-Szenario) werden Kreise und Städte in Ostdeutschland deutlich stärker betroffen sein (minus zehn Prozent) als im Westen (minus vier Prozent). Die Beschäftigungsprognose für die 402 deutschen Kreise und Städte beruht auf einer Modellrechnung, die das regional verfügbare hochqualifizierte Arbeitskräftepotenzial sowie die Entwicklung der Bruttowertschöpfung und Produktivität berücksichtigt.
Abwanderung ist nur schwer zu stoppen
Selbst wenn es strukturschwachen Kreisen und Städten gelänge, attraktiver für Unternehmen und Hochqualifizierte zu werden und so ihre relativen Standortnachteile zu verringern, könnten sie den Abwanderungstrend in die Metropolen kaum umkehren. Im so genannten Konvergenz-Szenario, das eine Annäherung der Entwicklungsunterschiede unterstellt, verbuchen die Metropolregionen geringere Beschäftigungszuwächse als im Basis-Szenario, während strukturschwache Städte und Kreise ihre Beschäftigungsverluste lediglich begrenzen. Im Ergebnis sinkt die Erwerbstätigkeit in Ostdeutschland um neun Prozent und damit etwas weniger stark als im Basis-Szenario. In Westdeutschland fällt das Minus mit 4,5 Prozent leicht höher aus.
Produktivitätsgewinne sichern Wachstum
Für Städte und Kreise mit einer ungünstigen Beschäftigungsprognose hält die Studie allerdings auch ermutigende Ergebnisse bereit: Ein Rückgang der Erwerbstätigkeit führt nämlich nicht zwingend zu einer geringeren Wirtschaftsleistung. Trotz eines Beschäftigungsrückgangs prognostiziert die Studie im Basisszenario bis 2030 einen Anstieg der Bruttowertschöpfung um über 26 Prozent. Ursache dieser Entwicklung ist eine Produktivitätssteigerung um 33,5 Prozent.
Selbst Sektoren, die besonders stark von einem Rückgang der Erwerbstätigkeit betroffen sind, können ihre Produktion demnach noch ausweiten. Für das produzierende Gewerbe beispielsweise prognostiziert die Studie einen Rückgang der Erwerbstätigkeit um über 15 Prozent. Dank einer Produktivitätssteigerung um nahezu 43 Prozent ergibt sich dennoch ein Zuwachs bei der Bruttowertschöpfung um knapp 21 Prozent.
„Die zukünftigen Produktivitätsgewinne gehen mit einer wachsenden Bedeutung der wissensintensiven Industrien und Dienstleistungen einher. Hierdurch wird die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit gestärkt. Dabei haben im Wettbewerb um die qualifizierten Arbeitskräfte nicht alle Regionen die gleichen Chancen. Urbane Zentren mit attraktiven Bildungseinrichtungen und einer leistungsfähigen Infrastruktur werden profitieren, während sich Regionen mit einer schwachen Entwicklungsprognose gezielt an die jeweiligen Entwicklungstrends anpassen müssen, so lange sie noch den erforderlichen Handlungsspielraum haben“, empfiehlt Thomas Straubhaar, Direktor des HWWI.
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.pwc.de/dtl2030
„Der Rückgang der Beschäftigung bis 2030 ist eine unmittelbare Folge des demografischen Wandels, der durch eine verstärkte Zuwanderung aus dem Ausland allenfalls abgemildert werden kann. Die in unserer Studie berechneten Szenarien zeigen, dass sich die grundlegenden regionalen Wanderungstrends kaum beeinflussen lassen. Städte und Kreise sollten die ihnen zur Verfügung stehenden Investitionsmittel daher bereits heute so einsetzen, dass sie dem künftigen Bedarf gerecht werden. Für die Mehrzahl der Kreise geht es darum, die notwendige Konsolidierung intelligent zu managen – aufzuhalten ist sie nicht“, kommentiert Norbert Winkeljohann, Sprecher des Vorstands von PwC Deutschland.
Für Deutschland insgesamt prognostiziert die Studie einen Rückgang der Erwerbstätigenzahl um 5,2 Prozent zwischen 2011 und 2030. Bei einer Fortschreibung der bisherigen Entwicklungstrends (Basis-Szenario) werden Kreise und Städte in Ostdeutschland deutlich stärker betroffen sein (minus zehn Prozent) als im Westen (minus vier Prozent). Die Beschäftigungsprognose für die 402 deutschen Kreise und Städte beruht auf einer Modellrechnung, die das regional verfügbare hochqualifizierte Arbeitskräftepotenzial sowie die Entwicklung der Bruttowertschöpfung und Produktivität berücksichtigt.
Abwanderung ist nur schwer zu stoppen
Selbst wenn es strukturschwachen Kreisen und Städten gelänge, attraktiver für Unternehmen und Hochqualifizierte zu werden und so ihre relativen Standortnachteile zu verringern, könnten sie den Abwanderungstrend in die Metropolen kaum umkehren. Im so genannten Konvergenz-Szenario, das eine Annäherung der Entwicklungsunterschiede unterstellt, verbuchen die Metropolregionen geringere Beschäftigungszuwächse als im Basis-Szenario, während strukturschwache Städte und Kreise ihre Beschäftigungsverluste lediglich begrenzen. Im Ergebnis sinkt die Erwerbstätigkeit in Ostdeutschland um neun Prozent und damit etwas weniger stark als im Basis-Szenario. In Westdeutschland fällt das Minus mit 4,5 Prozent leicht höher aus.
Produktivitätsgewinne sichern Wachstum
Für Städte und Kreise mit einer ungünstigen Beschäftigungsprognose hält die Studie allerdings auch ermutigende Ergebnisse bereit: Ein Rückgang der Erwerbstätigkeit führt nämlich nicht zwingend zu einer geringeren Wirtschaftsleistung. Trotz eines Beschäftigungsrückgangs prognostiziert die Studie im Basisszenario bis 2030 einen Anstieg der Bruttowertschöpfung um über 26 Prozent. Ursache dieser Entwicklung ist eine Produktivitätssteigerung um 33,5 Prozent.
Selbst Sektoren, die besonders stark von einem Rückgang der Erwerbstätigkeit betroffen sind, können ihre Produktion demnach noch ausweiten. Für das produzierende Gewerbe beispielsweise prognostiziert die Studie einen Rückgang der Erwerbstätigkeit um über 15 Prozent. Dank einer Produktivitätssteigerung um nahezu 43 Prozent ergibt sich dennoch ein Zuwachs bei der Bruttowertschöpfung um knapp 21 Prozent.
„Die zukünftigen Produktivitätsgewinne gehen mit einer wachsenden Bedeutung der wissensintensiven Industrien und Dienstleistungen einher. Hierdurch wird die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit gestärkt. Dabei haben im Wettbewerb um die qualifizierten Arbeitskräfte nicht alle Regionen die gleichen Chancen. Urbane Zentren mit attraktiven Bildungseinrichtungen und einer leistungsfähigen Infrastruktur werden profitieren, während sich Regionen mit einer schwachen Entwicklungsprognose gezielt an die jeweiligen Entwicklungstrends anpassen müssen, so lange sie noch den erforderlichen Handlungsspielraum haben“, empfiehlt Thomas Straubhaar, Direktor des HWWI.
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.pwc.de/dtl2030