Branchenwachstum ohne Nachwuchs: 20.000 offene Stellen bei deutschen Callcentern
20.000 offene Stellen belegen eine drastische Steigerung des Arbeitskräftemangels in der Callcenter Wirtschaft. Seit Februar ist die bundesweite Nachfrage nach qualifiziertem Personal im Dialogmarketing um 33 Prozent gestiegen und der Trend setzt sich in allen Regionen Deutschlands fort.
Manfred Stockmann, Präsident des Call Center Verband Deutschland e.V. (CCV), sagt: „Der Kundendialog als Treiber der modernen Wirtschaft darf nicht totreguliert werden. Die ständigen öffentlichen Debatten erzielen ihre Wirkung: Callcenter haben akute Nachwuchsprobleme. Alle Akteure sind jetzt gefordert, Qualität zu unterstützen und Rahmenbedingungen zu schaffen, den dramatischen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt entgegenzuwirken. Bestehende Vorurteile und die öffentliche Diskussion spielen dabei eine zentrale Rolle!“
Aus Sicht des CCV begünstigen mehrere Faktoren den enormen Nachfrageüberhang. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist allgemein angespannt: Eine geringe Arbeitslosenquote trifft auf eine Vielzahl offener Stellen. Gleichzeitig wächst die Callcenter Branche weiter. „Außerdem werden Attraktivität der Beschäftigung und Karrieremöglichkeiten viel zu wenig in den Arbeitsmarkt hinein kommuniziert. Das Callcenter Klischee beherrscht noch immer die öffentliche Meinung“, sagt Stockmann.
Zahlen im Detail
Die Personalsuche beschränkt sich nicht auf den Callcenter Agenten: Mit 42,9 Prozent der offenen Positionen im Callcenter stellen Stabs- und Führungskräfte wie Trainer, Coaches und Teamleiter beinahe die Hälfte der Nachfrage.
Die aktuelle Arbeitsmarktsituation widerlegt klar das Ost-West-Vorurteil. Mit 20,1 Prozent offener Stellen liegt Ostdeutschland deutlich hinter Westdeutschland. Im Gegenteil: Unternehmen in Westdeutschland haben mit 79,9 Prozent offener Stellen erhebliche Schwierigkeiten, Nachwuchs für die Callcenter Branche zu finden.
Besonders auffällig sind die Zahlen im „Bundesland der Callcenter“ mit dem bundesweit größten Anteil an Callcenter Standorten (21 Prozent aller Einheiten): Mit 30 Prozent dominiert Nordrhein-Westfalen die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften und kann diese trotz hoher Ausbildungszahlen (20 Prozent der Auszubildenden in Deutschland) im überregionalen Vergleich nicht stillen.
Eine Ausnahmestellung nimmt Baden-Württemberg ein: Die bedarfsgerechte Nachwuchsgewinnung sorgt bei einer hohen Anzahl an Auszubildenden (16,1 Prozent der Auszubildenden in Deutschland) im Dialogmarketing für einen ebenfalls hohen Beschäftigtenstatus in Callcentern. Der Prozentsatz der offenen Stellen liegt nur bei 6,9.
Manfred Stockmann, Präsident des Call Center Verband Deutschland e.V. (CCV), sagt: „Der Kundendialog als Treiber der modernen Wirtschaft darf nicht totreguliert werden. Die ständigen öffentlichen Debatten erzielen ihre Wirkung: Callcenter haben akute Nachwuchsprobleme. Alle Akteure sind jetzt gefordert, Qualität zu unterstützen und Rahmenbedingungen zu schaffen, den dramatischen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt entgegenzuwirken. Bestehende Vorurteile und die öffentliche Diskussion spielen dabei eine zentrale Rolle!“
Aus Sicht des CCV begünstigen mehrere Faktoren den enormen Nachfrageüberhang. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist allgemein angespannt: Eine geringe Arbeitslosenquote trifft auf eine Vielzahl offener Stellen. Gleichzeitig wächst die Callcenter Branche weiter. „Außerdem werden Attraktivität der Beschäftigung und Karrieremöglichkeiten viel zu wenig in den Arbeitsmarkt hinein kommuniziert. Das Callcenter Klischee beherrscht noch immer die öffentliche Meinung“, sagt Stockmann.
Zahlen im Detail
Die Personalsuche beschränkt sich nicht auf den Callcenter Agenten: Mit 42,9 Prozent der offenen Positionen im Callcenter stellen Stabs- und Führungskräfte wie Trainer, Coaches und Teamleiter beinahe die Hälfte der Nachfrage.
Die aktuelle Arbeitsmarktsituation widerlegt klar das Ost-West-Vorurteil. Mit 20,1 Prozent offener Stellen liegt Ostdeutschland deutlich hinter Westdeutschland. Im Gegenteil: Unternehmen in Westdeutschland haben mit 79,9 Prozent offener Stellen erhebliche Schwierigkeiten, Nachwuchs für die Callcenter Branche zu finden.
Besonders auffällig sind die Zahlen im „Bundesland der Callcenter“ mit dem bundesweit größten Anteil an Callcenter Standorten (21 Prozent aller Einheiten): Mit 30 Prozent dominiert Nordrhein-Westfalen die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften und kann diese trotz hoher Ausbildungszahlen (20 Prozent der Auszubildenden in Deutschland) im überregionalen Vergleich nicht stillen.
Eine Ausnahmestellung nimmt Baden-Württemberg ein: Die bedarfsgerechte Nachwuchsgewinnung sorgt bei einer hohen Anzahl an Auszubildenden (16,1 Prozent der Auszubildenden in Deutschland) im Dialogmarketing für einen ebenfalls hohen Beschäftigtenstatus in Callcentern. Der Prozentsatz der offenen Stellen liegt nur bei 6,9.