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Vertrauensverlust in Digitale Medien

BVDW-Whitepaper nimmt Deepfakes ins Visier. Entwicklung der Technologie, Arten von Deepfakes sowie Herausforderungen und Risiken werden betrachtet.
BVDW | 18.07.2024
© freepik / DilokaStudio
 

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. fordert Wirtschaft, Politik und Gesellschaft dazu auf, koordinierte Maßnahmen zu ergreifen, um Deepfakes und deren Auswirkungen entgegenzutreten. Dabei bedürfe es einer ausgewogenen Herangehensweise, die Risiken im Blick hat und eine Unterstützung technologischer Innovationen sicherstellt.  In einem Whitepaper hat sich der BVDW umfassend mit dem Phänomen Deepfakes auseinandergesetzt.

Aus technischer Sicht handelt es sich bei Deepfakes um hoch entwickelte digitale Medieninhalte, die mithilfe von KI und maschinellem Lernen (ML) manipuliert werden. Für den gesellschaftlichen Diskurs ist es aus Sicht des BVDW wichtig, Deepfakes als Veränderungen von medialen Inhalten zu verstehen, die grundsätzlich mit einer manipulativen Absicht erstellt werden.

Oftmals werden Deepfakes für die Verbreitung von Desinformationen, zum Identitätsdiebstahl und für Rufschädigung genutzt. Deshalb plädiert der BVDW für eine begriffliche Trennung von manipulativen Deepfakes und legitimen Anwendungsfällen der Technologie – beispielsweise in der Kunstwelt und Unterhaltungsindustrie. Nur so lässt sich ein zielführender Diskurs führen, der die Interessen von Wirtschaft, Gesellschaft sowie zivilgesellschaftlichen und politischen Institutionen berücksichtigt.

Gefahr für Glaubwürdigkeit von Nachrichten

In einer aktuellen Befragung im Auftrag des BVDW durch das Meinungsforschungsinstitut Civey zeigt sich, dass bei fast drei von vier Befragten (72 Prozent) das Vertrauen in digitale Medien durch die Verbreitung von Deepfakes zurückgeht.

Auf die Frage, ob die Verbreitung von Deepfakes die Glaubwürdigkeit von Nachrichten und Informationen beeinflussen würde, stimmten 78 Prozent zu, lediglich 13 Prozent verneinten dies.

Trennung von technologischer und gesellschaftlicher Entwicklung notwendig

„Als BVDW sehen wir in den technologischen Entwicklungen der künstlichen Intelligenz einen großen Mehrwert. Gleichzeitig überschatten verschiedene gesellschaftliche Auswirkungen den technologischen Fortschritt. Umso wichtiger ist es für uns, Deepfakes als das zu benennen, was die Absicht ist: Menschen böswillig zu manipulieren. Dies stellt eine ernsthafte Bedrohung für das Vertrauen in digitale Medien dar“, sagt BVDW-Vizepräsident Dr. Moritz Holzgraefe und wirbt für mehr Engagement: „Es ist von größter Bedeutung, dass Wirtschaft, Zivilgesellschaft und auch die Politik zusammen vorangehen. Am Ende geht es um den Schutz der Bevölkerung, der Medienvielfalt und unserer wirtschaftlichen Basis, die durch Deepfakes bedroht sind.“

Steigerung der Digitalkompetenz als Schlüsselmaßnahme

Die Steigerung der Digital- und Medienkompetenz ist für den BVDW in allen Altersgruppen essenziell, um gegen die Verbreitung von Deepfakes vorzugehen. Für die Forschung sei es wichtig, sich auf die Verbesserung der Erkennungsgenauigkeit und die Entwicklung robuster Abwehrmechanismen zu konzentrieren.

Auch regulatorisch gibt es bereits mit einer Bundesratsinitiative erste Ansätze, gegen manipulative Deepfakes vorzugehen. Jetzt gilt es, diese Stränge zusammenzuführen. Der BVDW ist bereit, seinen Beitrag dazu zu leisten, wie Holzgraefe betont: „Nur durch eine aufgeklärte und medienkompetente Gesellschaft können wir verhindern, dass Deepfakes großen Schaden anrichten. Digitalkompetenz ist dabei der Schlüssel, um der Manipulation durch Deepfakes effektiv zu begegnen. Als Digitale Wirtschaft sind auch wir in der Verantwortung und nehmen dies sehr ernst.“

BVDW-Whitepaper zu Deepfakes

Im Whitepaper mit dem Titel „Deepfakes: Eine Einordnung“ fasst der BVDW die relevanten Punkte zusammen. Neben der technischen und gesellschaftlichen Definition werden die Entwicklung der Technologie, Arten von Deepfakes sowie Herausforderungen und Risiken betrachtet.