Erschließung neuer Absatzmärkte wichtigster Grund für mittelständische Auslandsinvestitionen
Die Energiekrise hat eine Diskussion um die Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschland ausgelöst und die Sorge um eine zunehmende Deindustrialisierung verstärkt. Die Auslandsinvestitionen des deutschen Mittelstands deuten jedoch auf eine unverändert geringe Tendenz zur Verlagerung von Unternehmensaktivitäten ins Ausland hin: So haben im Zeitraum 2019–2022 gerade einmal 1,7 % aller kleinen und mittleren Unternehmen im Ausland investiert. Vor allem aber planen auch in den kommenden Jahren nicht mehr als 3,8 % – und damit in etwa genauso viele Unternehmen wie vor der Corona-Pandemie – grenzüberschreitend zu investieren. Die Erschließung neuer Absatzmärkte – auch für Klimaschutztechnologien und grüne Produkte – steht dabei klar im Vordergrund. Wichtigste Zielregion mittelständischer Auslandsinvestitionen bleibt Europa. Ungeachtet möglicher Standortverlagerungen zeichnen sich deutliche Risiken für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands ab, die es dringend zu adressieren gilt.