42 Prozent der Deutschen noch skeptisch in Bezug auf Nutzen von KI
KI ist eine zentrale Zukunftstechnologie mit einer Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten und dem Potenzial Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zu verändern. Gleichwohl sind die Vorbehalte gegen KI-basierte Technologien in weiten Teilen der deutschen Bevölkerung noch groß. So sind lediglich 28 Prozent der Teilnehmer:innen einer aktuellen vom Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag von eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. durchgeführten repräsentativen Bevölkerungsumfrage* der Ansicht, dass KI der Menschheit langfristig nützen werde. 42 Prozent der Befragten rechnen damit, dass KI eher Schaden mit sich bringen werde. 30 Prozent der Befragten sind in dieser Frage unentschieden.
In den Altersgruppen der 18- bis 39-Jährigen überwiegen allerdings diejenigen, die KI als langfristig nützlich bewerten (18- bis 29-Jährige 38%; 30- bis 39-Jährige 41,3%).
eco Vorstandsvorsitzender Süme: „Politisches Handeln darf nicht von Angst und Skepsis getrieben sein und sollte von nutzenorientierten Szenarien ausgehen“
eco Vorstandsvorsitzender Oliver Süme fordert daher eine breite gesellschaftliche Debatte über die möglichen Auswirkungen von KI und eine politische Regulierung auf Basis von nutzenorientierten Szenarien: „Gesellschaftliche Akzeptanz ist die Grundvoraussetzung für einen pragmatischen und Umgang mit KI-Technologien“, so Süme, diese könne nur auf Basis einer fundierten Auseinandersetzung und eines ehrlichen Dialogs zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft hergestellt werden. „Ich wünsche mir eine Digitalpolitik, die sich in Bezug auf KI und andere innovative Technologien eher von der optimistischen, chancenorientierten Einstellung der jüngeren Generation gegenüber neuen Technologien inspirieren lässt“, so Süme weiter.
Eine sinnvolle Chancen-Risiken-Abschätzung bedürfe außerdem eines Verständnisses für die Funktionsweise von KI-Systemen, so Süme, die richtige politische Regulierung von KI sei eine der wichtigsten digitalpolitischen Aufgaben. Diese müsse zwar Risiken im Blick behalten, aber auch Innovationen weiterhin ermöglichen. „Der risikobasierte Ansatz des europäischen AI Acts ist hier eine guten Grundlage, allerdings darf dieser jetzt nicht unnötig aufgebläht oder verwässert werden“, sagt Oliver Süme.
Angst vor Jobverlust betrifft eher Berufsanfänger
Die Angst vor einem Jobverlust aufgrund von KI dürfte zwar bei den Allermeisten nicht ursächlich für die allgemeine KI-Skepsis sein. Lediglich 12,1 Prozent der befragten Erwerbstätigen befürchten, durch KI ihren Job zu verlieren, 79,6 Prozent haben diesbezüglich keine Sorge. Überdurchschnittlich groß ist die Befürchtung im eigenen Job durch eine KI ersetzt zu werden paradoxerweise allerdings in der jungen Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen. „Dies mag auch damit zusammenhängen, dass in dieser Generation, wie wir der Umfrage entnehmen können, die Erwartungen an die Wirkmächtigkeit von KI-basierten Technologien besonders groß ist“, vermutet Oliver Süme. Dieser Sorge müssten sich Unternehmen wie Politik gleichwohl stellen und Konzepte entwickeln, wie der Einsatz von KI am Arbeitsplatz in Ausbildung und beruflicher Weiterbildung konsequent eingebunden werden kann, so Süme weiter.