Mittelstand sieht längere stagflatorische Phase
Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft warnt vor einer länger anhaltenden Inflationsspirale mit einhergehender Rezession. NRW-Landesgeschäftsführer Herbert Schulte vom Verband fordert ein Ende der expansiven Fiskalpolitik und eine Umkehr des Crowding-Outs des privaten Sektors zugunsten privatwirtschaftlicher Investitionen:
"Die Inflation hat sich in Deutschland im Januar weiter beschleunigt und mit 9,3% ein gefährliches Niveau erreicht. Wir werden diese Entwicklung nur über angebotsorientierte Maßnahmen in den Griff bekommen. Basis stabiler Preise ist eine Verstetigung der Geldpolitik. Die Monetarisierung der stark steigenden Staatsverschuldung durch die Europäische Zentralbank muss behutsam zurückgeführt werden, um das Vertrauen in den Euro zu festigen. Gleichzeitig stehen wir vor einer Phase der lange Zeit verschleppten Haushaltskonsolidierung. Der Staat muss seine Nachfrage reduzieren, um Raum für fiskalische Entlastungen zu schaffen und private Investitionen zu stimulieren. Wenn es uns gelingt, die Produktionskapazität unserer Volkswirtschaft zu erhöhen, ist es möglich, auf einen stabilen Wachstumspfad mit stabilem Preisniveau einzuschwenken. Von fundamentaler Bedeutung in diesem Zusammenhang sind Investitionen in die Energieinfrastruktur und Energiegewinnung. Da passt es nicht ins Bild, dass in wenigen Wochen die letzten Kernkraftwerke vom Netz gehen und so die Inflation auf dem Energiemarkt weiter angeheizt wird."