Mobiler Kiosk ohne Fahrer an Bord
Ein Kiosk, eine SIM-Karte, vier Räder, 32 verschiedene Snacks – und kein Fahrer an Bord. In diesen Tagen rollt der europaweit erste autonom fahrende Kiosk für erste technische Tests durch das Carlswerk in Köln. Für den Betrieb haben sich REWE und Vodafone mit dem Land Nordrhein-Westfalen abgestimmt. Das ‚REWE Snack Mobil‘ von REWE digital und Vodafone versorgt Passanten und Büroarbeiter vor Ort mit Essen und Getränken. Bestellen kann schon bald jeder. Es reicht ein kurzes Winken, dann hält der selbstfahrende Kiosk an. Zudem steuert das ‚Snack Mobil‘ in den kommenden Monaten vordefinierte Haltestellen an. Die Auswahl der Snacks erfolgt direkt am Kiosk, bezahlt wird mit dem Smartphone. Im Alltag ist das ‚Snack Mobil‘ mit einer maximalen Geschwindigkeit von 6 km/h unterwegs und fährt den Gewerbe-Campus im Carlswerk von 10 bis 16 Uhr in Dauerschleife ab. Heute macht das Snack Mobil seine ersten Meter. In den kommenden Wochen soll die Route kontinuierlich ausgeweitet werden. Im Gepäck hat der autonom fahrende Kiosk eine Auswahl von Erfrischungsgetränken, Süßigkeiten und gesunden Snacks.
Aktuelle Standort-Daten werden per Mobilfunk geteilt
Wo genau sich das ‚Snack Mobil‘ gerade befindet, können Passanten schon in wenigen Tagen in der REWE App prüfen. Per Mobilfunk übermittelt der autonome Kiosk seine aktuellen Standort-Daten durchgängig in Echtzeit an die zentrale Steuereinheit (virtueller Routenplaner) und gleicht diese mit der dort hinterlegten Fahrstrecke ab. Damit wissen Passanten, wo das ‚Snack Mobil‘ gerade ist. Zudem bleibt das ‚Snack Mobil‘ durch den ständigen Abgleich des aktuellen Standorts mit der virtuellen Route sicher auf Kurs.
„Wir bringen autonome Fahrzeuge vom Testgelände ins echte Leben. Das ‘REWE Snack Mobil’ ist der erste selbstfahrende Kiosk. Unser Echtzeit-Netz lenkt ihn sicher durch den Alltag. Heute bringen wir das Fahrzeug in Köln erstmals auf die Straße, um Passanten mit Snacks und Getränken zu versorgen. Das ist ein echter Vorgeschmack auf den vernetzten Straßenverkehr der Zukunft“, sagt Vodafone Deutschland CEO Hannes Ametsreiter.
Verstehen wie Kunden im Alltag reagieren
„Wir beschäftigen uns von Haus aus mit innovativen Technologien und Lösungen. Dazu gehören auch Tests wie das ‚Snack Mobil‘. Wir wollen mehr über die Technologie lernen, den Einsatz erproben und verstehen, wie Kundinnen und Kunden reagieren, wo noch Herausforderungen bestehen und welche Potenziale aus dem Einsatz der Technologie entstehen. Beim ‘REWE Snack Mobil’ war es vor allem spannend zu sehen, welche Rahmenbedingungen es gibt und welche rechtlichen Anforderungen sich ergeben“, sagt Kai-Uwe Reimers, Head of Research & Innovation bei REWE digital.
Handzeichen geben und bestellen
Um den autonomen Kiosk zu stoppen und ein Getränk oder einen Müsliriegel auszuwählen, können Passanten sich einfach auf ihn zubewegen und ein Handzeichen geben. Diese werden von integrierten Sensoren und Kameras erkannt. Zudem können hungrige Nutzer künftig auch warten, bis das Fahrzeug an einer der insgesamt vier vorausgewählten virtuellen Haltestellen einen Stopp einlegt. Die Auswahl der Snacks und Getränke erfolgt direkt am Fahrzeug. Gezahlt wird kontaktlos – zum Beispiel mit dem Smartphone.
Echtzeit-Mobilfunk als unsichtbares Schienennetz
Wie aber fährt ein fahrerloser Kiosk über ein öffentliches Gelände, ohne Fußgänger, Radfahrer oder andere Fahrzeuge zu gefährden? Die Antwort lautet: Mit neuester Mobilfunk-Technik, die den Datenaustausch in Echtzeit möglich macht. Das ‚REWE Snack Mobil‘ fährt über ein virtuelles Schienennetz die vordefinierte Strecke innerhalb des Gewerbeparks ab. Eine SIM-Karte und eine Außenantenne halten den Kiosk über LTE und 5G immer in Kontakt mit dem virtuellen Routenplaner und somit stets auf Kurs. Sensoren am Fahrzeug erkennen aus einiger Entfernung, wenn sich die Wege mit Passanten kreuzen. Dann hält der Wagen an und fährt erst weiter, wenn der Sicherheitsabstand wieder groß genug ist.
Bis September wird das ‚Snack Mobil‘ im Carlswerk seine Runden drehen. Es wird dabei zunächst von einem qualifizierten Mitarbeitenden begleitet, der das Snack Mobil immer im Blick behält und im Ernstfall eingreifen kann. Im Anschluss werden die Ergebnisse aus den ersten Alltags-Tests ausgewertet und über eine weitere Verwendung entschieden. „Wie es weitergeht, ist völlig offen. Wir befahren hier absolutes Neuland“, ergänzt Kai-Uwe Reimers.